Norway Chess: Zwei Dreier, drei Tiebreaks

von André Schulz
01.06.2022 – Viswanathan Anand und Wesley So starteten beim Norway Chess Turnier mit Siegen. Anand gewann gegen Maxime Vachier-Lagrave und Wesley So gegen Teimour Radjabov. Magnus Carlsen, Shakriyar Mamedyarov und Anish Giri erhöhten ihren Punktestand mit Siegen im Tiebreak. | Fotos: Norway Chess

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Beim Norway Chess Turnier wird nach dem Fußball-System gezählt. Für einen Sieg gibt es drei Punkte, für ein Remis einen Punkt. Nach einem Remis folgt aber noch eine Armageddonpartie mit zehn gegen sieben Minuten, wobei Weiß mit der besseren Zeit gewinnen muss, während Schwarz ein Remis zum Erfolg reicht. Der Gewinner erhält 0,5 Punkte extra.

Am Dienstag wurde die erste Runde gespielt. Zwei Spieler gingen mit einem Dreier vom Tisch. Viswanathan Anand kam zu einem ungefährdeten Sieg über Maxime Vachier Lagrave. In einer Maroczy-Position, die aus der Moskauer Variante der Sizilianischen Verteidigung entstanden war, hatte Anand Raumvorteil und die bequemere Position. Der französische Spitzenspieler versuchte, mit einem Bauernopfer zu Gegenspiel zu kommen, kam damit aber gegen den zur Zeit wieder sehr gut aufgelegten Anand nicht zum Ziel.

 

Power Play 21: Ein Repertoire für Schwarz gegen die Anti-Sizilianer

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Den zweiten Sieg holte Wesley So, ebenfalls mit den weißen Steinen, in einer Italienischen Partie gegen Teimour Radjabov.

Wesley So

Nachdem So die schwarze Bauernstellung am Damenflügel mit einem Tausch auf b6 entwertet und hatte, gelang es Radjabov nur unter großen Schwierigkeiten, seine Figuren zu aktivieren. Bei weitgehend geschlossenen Linien erwies sich das weiße Springerpaar als sehr stark.

 

My Black Secrets in the Modern Italian

Italienisch gilt als gediegener Partieanfang, bei dem wenig Figuren getauscht werden und gehaltvolle Stellungen entstehen, in denen es mehr auf Pläne ankommt als auf forcierte Varianten. So zeigt hier die Pläne aus schwarzer Sicht.

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Die anderen drei Partien endeten Remis und zogen eine Entscheidungspartie nach sich. Shakriyar Mamedyarov gewann seine Armageddon-Partie mit Weiß gegen Aryan Taris Nimzoindische Verteidigung.
 

 


Damit erhöhte der Aseri seine Punkteausbeute um einen halben Punkt auf 1,5 Punkte.

Das gleiche Ergebnis erreichte Magnus Carlsen gegen den Comebacker Wang Hao. In der regulären Partie entstand aus einem Damenbauernspiel eine recht verschachtelte Stellung, in der sich Carlsen im Endspiel mit Turm und Läufer einige Zeit um den Sieg bemühte, aber keine Fortschritte machen konnte. 

Magnus Carlsen

Auch Carlsen holten seinen halben Extrapunkt in der Entscheidungspartie mit den weißen Steinen. In einer Katalanischen Partie entschieden weiße Freibauern auf der a-Linie die Partie zugunsten von Carlsen.

Und auch die Begegnung zwischen Anish Giri und Veselin Topalov endete nach einem Remis in der regulären Partie mit einem halben Extrapunkt für den Weißspieler, der hier Anish Giri war. Beide Partien wurden mit der gleichen Variante auf dem Gelände der Bogoindischen Verteidigung gespielt.

In der Tabelle liegen nun Anand und So in Führung (drei Punkte), vor Carlsen, Giri und Mamedyarov (1,5 Punkte). Tari, Topalov und Wang haben einen Punkt auf dem Konto. Radjabov und Vachier-Lagrave sind noch ohne Punkte.

Ergebnisse

Stand

 

Partien

 

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.