18.06.2015 – Die dritte Runde des Norway Chess Turniers verlief dramatisch. Carlsen verpasste eine phantastische Möglichkeit und musste sich gegen Giri mit Remis begnügen. Anand und Grischuk spielten eine kämpferische Remispartie, Hammer remisierte mit Schwarz gegen Aronian und und Vachier-Lagrave und Caruana verloren durch unerklärliche Fehler gegen Topalov und Nakamura. Mehr...
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Donnerstag, 18.06., 16:00, Runde 3
Name
Rtg
Res.
Name
Rtg
Anand Viswanathan
2804
½-½
Grischuk Alexander
2781
Carlsen Magnus
2876
½-½
Giri Anish
2773
Nakamura Hikaru
2802
1–0
Caruana Fabiano
2805
Vachier-Lagrave Maxime
2723
0–1
Topalov Veselin
2798
Aronian Levon
2780
½-½
Hammer Jon Ludvig
2677
Daniel King zeigt die Highlights 3.Runde
Eine kleine Sensation war die Partie zwischen Magnus Carlsen und Anish Giri. Nicht zuletzt, weil Carlsen kurz vor der Zeitkontrolle einen verblüffenden Gewinnzug übersah. Giri opferte in der Eröffnung einen Bauern, und obwohl Weiß mit einem Freibauern auf b5 danach optisch deutlich besser stand, hatte Schwarz gute Gegenchancen. Als Giri am Königsflügel konterte, verlagerte Carlsen sein Spiel vom Damenflügel auf den Königsflügel und entfaltete dort starken Angriff. Doch kurz vor der Zeitkontrolle verpasste er den Sieg:
M. Carlsen - A. Giri, Stellung nach 37...Txb5
Hier spielte Carlsen den naheliegenden Zug 38.De4, womit Weiß den hängenden Läufer auf g6 deckt. Damit verpasste er eine schwer zu sehende taktische Möglichkeit: Nach 38.Lf7+!! sehen die Engines keine Rettung mehr für Schwarz, zum Beispiel 38...Kxf7 39.De4 Tg8 40.Df5+ Ke8 41.Dxf4 Lxd5 42.Sxe5 dxe5 43.Txe5+ Kd8 44.g3 und mit drei Bauern für die Figur und angesichts des exponierten schwarzen Königs steht Weiß auf Gewinn.
Die Stellung blieb taktisch und mündete schließlich in ein Endspiel, in dem Carlsen mit drei Bauern am Königsflügel gegen einen Springer so lange auf Gewinn spielte, bis alle Bauern vom Brett verschwunden waren.
Einen faszinierenden Schlagabtausch lieferten sich auch Vishy Anand und Alexander Grischuk. In einem Sveshnikov-Sizilianer bewies Grischuk, der mit Schwarz spielte, sein Gefühl für Dynamik und riss mit einem originellen Bauernopfer in der Eröffnung die Initiative an sich.
V. Anand - A. Grischuk, Stellung nach 19.Sc3
In dieser Stellung, in der Schwarz wegen des schwachen Bauern auf d6 und des weißen Freibauern auf b5 gefährdet zu stehen scheint, spielte Grischuk 19...d5! Mit diesem Bauernvorstoß entledigt sich Schwarz der Schwäche auf d5, öffnet Linien im Zentrum, was dem weißen König gelegentlich Sorgen bereiten kann und erleichtert den schwarzen Vorstoß ...f5.
Im weiteren Verlauf der Partie spielten beide Seiten auf Angriff und umschifften geschickt die vielen taktischen Klippen der Stellung. Im 41. Zug endete die Partie schließlich mit Remis, da Dauerschach nicht mehr zu vermeiden war.
Vishy Anand (Foto: Norway Chess)
Einen rabenschwarzen Tag erwischte Maxime Vachier-Lagrave. Er hatte Weiß gegen Veselin Topalov und folgte die ersten 16 Züge bekannten Mustern in der Meraner Variante des Damengambits. Doch dann fiel ihm nichts mehr ein und schon bald schien die schwarze Stellung bequemer zu sein. Vielleicht war der Franzose durch diesen Verlauf der Partie so aus dem Konzept gebracht, dass ihn alle guten Geister verließen.
M. Vachier-Lagrave - V.Topalov, Stellung nach 21...Sb6
Hier jedenfalls zog Vachier-Lagrave 22.Sd5? Sieben Züge später war die Partie vorbei: 22...Sbxd5 23.exd5 Dd7 24.La5 e4 25.Sg1 Lc7 26.d6 Lxa5 27.Dxa5 e3 28.Se2 Dc6 0-1.
Weiß verliert den Bauern d6 und steht wegen des starken schwarzen Läufers auf b7 und des Freibauern auf e3 auf Verlust.
Topalov gelang ein überraschend leichter Sieg.
Seltsame Dinge geschahen auch in der Partie zwischen Hikaru Nakamura und Fabiano Caruana. Nach zahlreichem Abtausch in der Eröffnung entstand eine vollkommen ausgeglichene Stellung, die schließlich in ein Turmendspiel mündete, in dem keine Seite Fortschritte machen konnte. Dann spielte Fabiano Caruana einen unerklärlichen Zug:
H. Nakamura - F. Caruana, Stellung nach 40.b3
Hier entschied sich Caruana zu 40...g5? Ein Zug, der umso erstaunlicher ist, weil Schwarz im letzten Zug vor der Zeitkontrolle einen äußerst verpflichtenden Vorstoß spielt, ohne dass er dazu gezwungen war. Nach 41.hxg5 hxg5 42.Th1 drang der weiße Turm über die h-Linie ein und Schwarz war plötzlich in einem deutlich schlechteren Turmendspiel gelandet. So schlecht, dass Caruana es nicht halten konnte. So kam Nakamura zu seinem zweiten Sieg und liegt nach drei Runden zusammen mit Topalov mit 2,5 aus 3 an der Spitze.
H. Nakamura - F. Caruana, Stellung nach 56.Td6
Schwarz gab auf.
Glücklich: Hikaru Nakamura nach seinem Sieg gegen Fabiano Caruana
In Runde zwei kam Jon Ludvig Hammer einem Sieg gegen Maxime Vachier-Lagrave sehr nahe und auch in Runde drei zeigte er mit Schwarz gegen Levon Aronian gutes Schach. Er kam mit einer leicht schlechteren Stellung aus der Eröffnung heraus, die er jedoch ohne größere Probleme Remis halten konnte.
Tabelle
Partien der Runden 1 bis 3
Runde vier beginnt am Freitag, den 19. Juni um 16 Uhr Ortszeit. Alle Partien des Turniers werden auf dem Playchess.com Server übertragen und kommentiert.
Johannes FischerJohannes Fischer, Jahrgang 1963, ist FIDE-Meister und hat in Frankfurt am Main Literaturwissenschaft studiert. Er lebt und arbeitet in Nürnberg als Übersetzer, Redakteur und Autor. Er schreibt regelmäßig für KARL und veröffentlicht auf seinem eigenen Blog Schöner Schein "Notizen über Film, Literatur und Schach".
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