Prague Chess Festival: Keymer verteidigt Führung

von André Schulz
14.06.2022 – Nach dem Ruhetag endeten im Masters des Prager Schachfestivals alle Partien mit der Punkteteilung. Im Challengers gab es heftige Kämpfe um die Tabellenspitze. Nodirbek Abdusattorov und Hans Niemann legten vor, Vincent Keymer legte nach.| Fotos: Vladimir Jagr.

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Nach vier Runden bei den Topturnieren des Prague Chess Festival wurde am Sonntag ein Ruhetag eingelegt. Im Masters gingen Le Quang Liem und Pentala Harikrishna mit je drei Punkten als Spitzenreiter in die Pause. Im Challengers war es Vincent Keymer. Die deutsche Nummer eins war mit zwei Siegen perfekt gestartet. Dann folgten zwei Remisergebnisse. Am Montag ging es nun weiter. 

Masters

Im Masters traf Le mit den weißen Steinen auf David Anton. Der Spanier präsentierte sich bisher nicht in guter Form und musste in den ersten vier Runden drei Niederlagen hinnehmen. Seine einzige Ausbeute war ein Remis gegen Vidit.

Die indische Nummer drei ist Stammgast in Prag und traf auf Parham Maghsoodloo.

Vidit denkt nach

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Mitspitzenreiter Harikrishna spielte, ebenfalls mit Weiß, gegen den Lokalhelden David Navara. In der Runde vor dem Ruhetag hatte der tschechische Spitzenspieler gegen Le verloren, nachdem er in den drei Runden zuvor 2,5 Punkte hat sammeln können.

Jeroen von den Berg vom Tata Steel Festival in Wijk an Zee eröffnet die Runde

Am Ende des Tages endeten im Masters alle fünf Partien mit der Punkteteilung und am Tabellenbild änderten sich nur die Punktwerte.

David Navara mit einem Glaswürfel

Ergebnisse

 

Tabelle

 

Partien

 

Challengers

Die deutschen Schachfreunde richten ihre Blicke bei diesem Schachfestival vor allem auf Vincent Keymer.

Vincent Keymer

Der junge deutsche Großmeister ist inzwischen mit der Schule durch und kann sich nun ganz auf das Schach konzentrieren. Sein erklärtes Ziel ist es, Schachprofi zu werden. Um als solcher gut bestehen zu können, muss man möglichst früh die Elomarke von 2700 reißen. Vincent Keymer ist auf einem guten Weg, der zweite deutsche Spieler zu werden, dem dies gelingen könnte. Arkadij Naidisch war bisher der einzige deutsche Großmeister über 2700 Elo, bevor er dann in den aserischen Verband wechselte.

Nach den zwei schönen Siegen gegen Hracek und Sasikiran ließ Keymer im Challengers des Prager Schachfestivals zwei Remis gegen Jergus Pechac und Hans Niemann folgen. In der Partie gegen den slowakischen Großmeister Pechac stand Keymer auch etwas das Glück zur Seite.

In Runde fünf hatte der deutsche Nachwuchsstar es mit dem tschechischen GM Peter Michalik zu tun, der sich mit dem Polen Krzyzanowski und seinen Landsleuten Stocek und Hracek die letzten vier Plätze teilte. 

 

 

Keymers Verfolger, die anderen beiden Top-Youngster Nodirbek Abdusattorov und Hans Niemann konnten beide ebenfalls punkten. Hans Niemann besiegte Sasikiran. Abdusattorov gewann gegen Jiri Stocek.

 

Abdusattorov im Interview:

Aber auch die anderen jungen Leute sind gut unterwegs. Der Slowake Jergus Pechac, von dem man sicher noch einiges hören wird, remisierte gegen Zbynek Hracek.

Max Warmerdam gelang Marcin Krzyzanowski. Die Tabelle zerfällt in zwei Hälften. Den oberen Teil belegen die jungen Meister, mit Vincent Keymer an der Spitze.

Zum Rahmenprogramm gehörte ein Vortrag von Ivan Sokolov, der am Sonntag auch noch ein Uhrensimultan gegen die Spieler des Futures gab.

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Charis Peglau

Fotos vom Simultan: Peter Vrabec

 

Ergebnisse

 

Tabelle

 

Partien

 


Futures

Auch das Futures-Turnier mit ganz jungen Talenten ist für die deutschen Schachfreunde von Interesse. Hier spielt Charis Peglau aus der bekannten Peglau Schachfamilie mit. Die Peglaus sind in der Lage eine ganze Schachmannschaft (mit Ersatz) zu bestücken. Markus und Adelheid spielen selber Schach und haben sieben Kinder, sechs Mädchen und einen Jungen, im Alter von 18 bis 6 Jahren. Charis, Zwillingsschwester von Dora, ist mit 13 Jahren altersmäßig in der Mitte. Beim Futures konnte sie in den ersten vier Runden aber erst einen halben Punkt ergattern.

Ergebnisse

 

Tabelle

 

Partien

 

 

Organisator Petr Boleslav, links, beim Schach

Open

Zum Schachfestival wird der Event durch das Open. Hier spielen über 300 Spieler mit, ein Drittel aus Tschechien. 19 Großmeister und viele weitere Titelträger sorgen für Qualität. Auch die älteste Peglau-Tochter Sarah (18) nimmt hier teil. Nach fünf Runden führt Alexander Motylev mit 5 Punkten.

Alexander Motylev, rechts

Stand

Rg. Name Pkt.  Wtg1 
1 Motylev Alexander 5,0 14,0
2 Domalchuk-Jonasson Aleksandr 4,5 15,0
3 Stremavicius Titas 4,5 14,5
  Raja Harshit 4,5 14,5
5 Santiago Yago De Moura 4,5 14,0
6 Sedlak Nikola 4,5 14,0
7 Garriga Cazorla Pere 4,5 14,0
8 Iniyan P 4,5 13,5
9 Petr Martin 4,5 13,0
10 Hilby Craig 4,5 12,0
11 Kozak Antoni 4,0 15,5
12 Czerw Dawid 4,0 14,5
13 Popovic Dusan 4,0 14,0
14 Karthik Venkataraman 4,0 14,0
15 Malicka Maria 4,0 13,5
16 Vojta Tomas 4,0 13,5
17 Moksh Amit Doshi 4,0 13,5
18 Chan Kim Yew 4,0 13,5
19 Huzman Alexander 4,0 13,0
20 Mladek Richard 4,0 13,0

306 Teilnehmer
 

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.