Russische Mannschaftsmeisterschaft: noch drei Teams verlustpunktfrei

von Klaus Besenthal
22.11.2020 – Bei der russischen Mannschaftsmeisterschaft in Sotschi haben die zehn am "Open" beteiligten Teams inzwischen drei Runden gespielt. Drei Mannschaften haben bislang alle ihre Kämpfe gewonnen: "Chess Federation of Moscow", "Botvinnik School" und "Bronzener Reiter St. Petersburg". Es handelt sich um ein Rundenturnier, so dass noch sechs weitere Durchgänge ausstehen. In der Frauenmeisterschaft führen die Teams "Ugra" und "St. Petersburg" mit jeweils fünf Punkten. | Fotos: Vladimir Barsky

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Russische Mannschaftsmeisterschaft 2020

Die Meisterschaften auf der Ebene der Mannschaften verfolgen zu wollen wäre ein mühseliges Unterfangen: Die Namen der Teams sagen einem kaum etwas, wenn man kein Russe ist, und das Entziffern der kyrillisch geschriebenen Namen der Spieler und Spielerinnen ist auch mit viel Arbeit verbunden. Aber weil so viele Topspieler und -spielerinnen in Sotschi vertreten sind, ist die Sichtung des Partienmaterials natürlich ein Vergnügen - nachstehend folgen zwei Beispiele aus Runde 3. 

Der Mannschaftskampf zwischen "Achimgaz" und "Molodezhka" endete 1:5. An Brett 1 trafen der frühere Carlsen-Sekundant Daniil Dubov und Aleksandra Goryachkina aufeinander. Goryachkina ist stark genug, um sich im "Open" mit ihren männlichen Kollegen messen zu können; sie könnte demnächst eine Elozahl oberhalb von 2600 Punkten besitzen, was zurzeit in der Frauen-Weltrangliste einzig der Chinesin Hou Yifan vergönnt ist. Dubov dagegen ist als dynamischer Angriffsspieler bekannt, der schon eine ganze Reihe neuer Ideen produziert hat, die auch das Spiel von Magnus Carlsen bereichert haben. In der Partie gegen Goryachkina zeigte Dubov genau diesen Stil und man darf festhalten, dass dies eine ganz starke Vorstellung des 24-jährigen gewesen ist:

 

Der in Russland entwickelte Impfstoff "Sputnik V" konnte noch nicht so weit verteilt werden, dass Plexiglasscheiben und Masken bereits überflüssig geworden wären

An Brett 2 desselben Mannschaftskampfes kam es zur Begegnung zwischen den starken Großmeistern Alexander Riazantsev und Mikhail Kobalia. Doch die haben auch mal einen schlechten Tag: Kobalia verdarb seine eigentlich starke Position, indem er erst einen zweifelhaften und sofort danach einen schlechten Zug machte. Im Kopf gehabt hatte er dabei wohl Angriffspläne am Königsflügel:

 

Da waren erst zwei - gute!- Züge gespielt...

Tabelle des Opens nach der 3. Runde

Rg. Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10  Wtg1   Wtg2   Wtg3 
1 Chess Federation of Moscow  *          4   4   5 6 13,0 0
2 M. Botvinnik School (Moskau)    *          4 5   6 12,5 0
  Bronzener Reiter St. Petersburg      *          6 12,5 0
4 Ladya        *    3     5 11,0 0
5 Molodezhka        *    5   4   4 11,5 0
6 CPRF (Moskau) 2     3    *        3 10,5 0
7 Achimgaz     1    *        0 6,0 0
8 Olympic Reserve School 2 2          *      0 5,5 0
9 Moscow Region   1   2        *    0 4,5 0
10 Cimmeria 1       ½        *  0 3,0 0

Partien

 

Turnierseite

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Klaus Besenthal ist ausgebildeter Informatiker und ein begeisterter Hamburger Schachspieler. Die Schachszene verfolgt er schon seit 1972 und nimmt fast ebenso lange regelmäßig selber an Schachturnieren teil.

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