In Stanley Kubricks Film "2001" besiegt der Bordcomputer HAL die Astronauten mit
Leichtigkeit im Schach. Leider macht er aber anderswo Fehler, nämlich bei der
Fehleranalyse des Antennenmoduls AE-35.
Das wird von den Astronauten bemerkt. HAL, der mitbekommen hat, dass schlecht
über ihn geredet wurde, pustet deshalb den Astronauten Frank Poole bei passender
Gelegenheit kurzerhand in den Weltraum und tötet die anderen im Schlaf. So sind
sie, die Computer - völlig humorlos.
Zum Glück setzt sein Schachpartner Dave Bowman den Computer am Ende doch noch
Matt - indem er den Stecker zieht. Noch schlimmer kommt es in der James Camerons
Terminator-Reihe. Dort werden die Maschinen in der Zukunft die Macht übernehmen.
Ein paar Rebellen wehren sich noch, was den Maschinen lästig ist. Sie schicken
einen Terminator in die Vergangenheit, um das Problem an der Wurzel zu packen
und die Mutter des Rebellenführers, Sarah Conner, umzubringen. In der später
realisierten TV-Serien
"The Sarah Connor
Chronicles" wird erzählt, wie das alles beherrschende Computer-Netzwerk "Skynet"
überhaupt entstehen konnte.
Und richtig, am Anfang stand eine Schachprogramm!
Auf der Berlinale wird
derzeit der Film "Computer Chess" gezeigt. Er blickt hinter die Kulissen und
zeigt die Sorte Menschen, die sich solche fiesen Sachen wie Skynet, HAL, bzw.
Schachprogramme ausdenken. Die Geschichte von Andrew Bujalski spielt in den
frühen 1980er Jahren. Hier hat alles seinen Anfang genommen. In einem
Provinzhotel sitzen Schachcomputerprogrammierer mit ihren Geräten und lassen
ihre Programme gegeneinander Schach spielen. Das nennen sie Erforschung der
"künstlichen Intelligenz".
"Was hat er gezogen?"
Der Tablett-PC ist noch nicht erfunden
Der Film ist mit viel Liebe zum Detail im Look der 1980er Jahre mit einer alten
Sony Schwarz-Weiß Kamera aufgenommen. Die Computer-Nerds tragen Schnurbärte und
komische Hemden. Der Film nimmt Fahrt auf, als die Programmierer mit den sexuell
aufgeschlossenen Vertretern einer Selbsterfahrungsgruppe konfrontiert werden.
Eine Katzenplage, die das Hotel befallen hat, sorgt für weitere skurrile
Momente. Ein überaus witziger Film, auch wenn die Darstellung der
Computerschachszene an der Realität völlig vorbei geht, wie nachfolgende Fotos
aus unserem Archiv eindeutig belegen.
Völlig anders als im Film
Na bitte, keiner hat einen Schnurbart
Moderne Monitore
Link:
Computer Chess auf der Berlinale...
"Der Pfad
zum Wahnsinn ist betreten" - Artikel in der taz...