Schach im Präsidentenpalast

von ChessBase
16.02.2010 – In Bukarest wird zur Zeit ein Internationales Frauen-Großmeisterturnier in ganz besonderer Umgebung gespielt. Der Austragungsort ist Schloss Cotroceni ("Palatul Cotroceni") in Bukarest. Ursprünglich als Kloster erbaut wurde das Gebäude vom rumänischen König Karl I. zur königlichen Residenz umgebaut. Heute dient ein Teil des Gebäudes als Museum, in einem der Flügel ist der Wohnsitz des rumänischen Präsidenten untergebracht. Zehn Spielerinnen wurden eingeladen. Nach sechs Runden führt Salome Melia (Bild) mit vier Punkten.Turnierseite...Mehr...

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Schloss Cortoceni wurde ursprünglich als Klosteranlage 1679 von dem walachischen Fürst Şerban I. Cantacuzino (1640 - 1688) auf dem Cotroceni-Hügel erbaut. Cantacuzino gehörte zum rumänischen Zweig der griechischen Familie Kantakuzenos, die u.a. den byzantinischen Kaiser Johannes Kantakuzenos hervor gebracht hatte. Da Cantacuzino mit dem von ihm beherrschten Gebiet im Süden Rumäniens vom Osmanischen Reich abhängig war, musste er sich mit seinen Truppen am zweiten Zug der Türken gegen Wien (1683) beteiligen. Bei der Belagerung der Stadt soll er den Österreichern aber mehrfach wertvolle Information über die Truppenstärke der Türken zugespielt haben. Im letzten Jh. wurde dem rumänischen Fürsten von den Wienern in Dankbarkeit eine Erinnerungsbüste am "Moldauer Kreuz" gewidmet.



Nach der Rückkehr vom Türkenzug versuchte Cantacuzino als Mittler zwischen Osmanen und Habsburgern aufzutreten, irritierte aber mit seiner Politik seine Landsleute und wurde deshalb vergiftet. In seiner Amtszeit hat er sich durch die Einführung des Maisanbaus und die Förderung der Buchdruckkunst verdient gemacht.

Den Umbau der Anlage zur Königresidenz veranlasste König Karl I. (oder Carol I.) von Rumänien 1888. Karl, eigentlich Karl Eitel Friedrich Zephyrinus Ludwig von Hohenzollern-Sigmaringen war 1866 von den Rumänen nach einem Militärputsch gegen Staatsgründer Alexandru Ioan I. Cuza auf Empfehlung von Napoleon III. per Volksabstimmung zunächst zum Fürsten gewählt worden.

1878 erreichte Karl I. die Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich und wurde 1881 schließlich zum König von Rumänien erklärt. Durch Finanzreformen, einer Neuordnung der Armee nach preußischem Vorbild und dem Ausbau des Schulwesens modernisierte er das Land, scheiterte aber an der ungerechten Verteilung des Landbesitzes, die zu mehreren Bauernaufständen führt. Karl I. starb 1914.

Die Klosterkirche der Anlage ließ der spätere Diktator Nicolae Ceauşescu in seiner Amtszeit abreißen. 1991 wurde ein Museum eingerichtet und ein Flügel des Schlosses für die Präsidentenwohnung reserviert. Zur Zeit wohnt dort der in Rumänien sehr umstrittene Präsident Traian Băsescu.

 

Rk.   Name Rtg FED 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Pts.  TB1   TB2   TB3 
1 IM Melia Salome 2431 GEO * ½   1     ½ 1 0 1 4,0 10,50 0,0 3
2 IM Peptan Corina-Isabela 2411 ROU ½ * ½   ½ ½ 1 ½     3,5 10,75 0,0 1
3 WGM Cosma Elena-Luminita 2332 ROU   ½ * ½ ½ ½     1 ½ 3,5 10,00 0,0 1
4 IM Muzychuk Mariya 2447 UKR 0   ½ *   1 ½ 1   ½ 3,5 9,25 0,0 2
5 IM Turova Irina 2386 RUS   ½ ½   *   ½ ½ ½ 1 3,5 8,75 0,0 1
6 IM Vajda Szidonia 2369 HUN   ½ ½ 0   *   ½ 1 ½ 3,0 8,00 0,0 1
7 IM Repkova Eva 2434 SVK ½ 0   ½ ½   * 0 1   2,5 8,00 0,0 1
8 IM Gara Anita 2370 HUN 0 ½   0 ½ ½ 1 *     2,5 7,50 0,0 1
9 IM Khotenashvili Bela 2461 GEO 1   0   ½ 0 0   * 1 2,5 7,25 0,0 2
10 IM Foisor Cristina-Adela 2440 ROU 0   ½ ½ 0 ½     0 * 1,5 5,00 0,0 0

Quelle: chess-results.com



 

 















 

 

 

 


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