Shamkir: Carlsen schlägt Topalov und übernimmt Führung

von André Schulz
26.04.2018 – Veselin Topalov traf in der Spitzenpartie der 7. Runde beim Vugar Gashimov Memorial auf Magnus Carlsen. Nach der Eröffnung gab Topalov bei einem taktischen Geplänkel seine Dame gegen Turm und Läufer, konnte die Partie aber gegen den energisch spielenden Weltmeister nicht halten. Ding Liren kam gegen David Navara ebenfalls zu einem Sieg. (Fotos: Shamkir Chess)

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Den Ruhetag verbrachten die Spieler des Vugar Gashimov Memorials in Shamkir traditionell beim Fußballspielen. Magnus Carlsens Affinität zu allen sportlichen Betätigungen ist bekannt und wo möglich, bietet man ihm ein Fußballspiel an. In Shamkir gab es einen Wettkampf zwischen einer internationalen Auswahl und einer aserischen Auswahl. Am Ende überließen die Aseris den Gästen höflich den Sieg.

Die Weltauswahl

Nach dem Fußballspiel ging es in ein Jugendbildungszentrum und hier zeigten die Schachstars ihre Fertigkeiten beim Simultan.

Simultan im Sportdress

Die 7. Runde brachte heute ein weiteres aserisches Derby, mit der Partie Mamedyarov-Radjabov. Gegen Radjabovs Grünfeld-Verteidigung griff Mamedyarov zu einer Doppelfianchetto-Variante, in der er hängende Bauern im Zentrum erhielt. Radjabov löste die Spannung im Zentrum dann aber recht schnell auf und schließlich mündete die Partie in ein Endspiel Läufer gegen Springer, mit Bauern am selben Flügel - Remis.

In die Liste der Spieler, die in Shamkir eine Partie gewonnen haben, trug sich heute auch Ding Liren ein. In der Partie Navara-Ding entstand in einer Anti-Marshall-Variante die typische verschachtelte Spanische Bauernstruktur. Schwarz übernahm dann im Mittelspiel nach und nach die Initiative und in schon nicht mehr einfacher Stellung unterschätzte Navara  die Folgen von 33...b4: 

 

Topalov, Carlsen

Tabellenführer Veselin Topalov, als einziger Spieler mit zwei Siegen, musste seine Führung heute mit den schwarzen Steinen gegen Magnus Carlsen verteidigen. Der Weltmeister begann mit der Englischen Eröffnung und setzte dann mit einer selten gewählten Variante fort. Um den 10. Zug waren die beiden Spieler auf unerfoschtem Gelände unterwegs. Es entstand schließlich eine Struktur mit weitgehend festgelegten Bauern, Schwerfiguren und je einem Läufer, in der Weiß etwas Raumvorteil, sonst aber scheinbar nichts Greifbares hatte.

 

Kurz danach spitze sich die Situation aber zu, als Carlsen einen Bauern auf e5 nahm und Topalov auf d3 zugriff.

 

Carlsen griff dann mit seinen Bauern am Königsflügel an, zwang Topalov zur Lockerung der eigenen Königsstellung und kassierte dann die schwarzen Bauern am Damenflügel ein. Schließlich erhielt der Weltmeister bei Dame gegen Turm und Läufer einen Freibauern auf der c-Linie, für den Topalov seinen Läufer geben musste. Der Bulgare versuchte noch mit Turm und Bauer gegen Dame und Bauer eine Festung zu bauen, doch mit einem letzten Kraftzug machte Carlsen alle klar.

 

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Radoslaw Wojtaszek folgte in seiner Partie gegen Sergey Karjakin einer Variante in der Katalanischen Eröffnung, die Anish Giri in diesem Jahr in Wijk aan Zee gegen Karjakin gespielt hatte. Nach frühem Damentausch behält Weiß einen gewissen Entwicklungsvorsprung.

 

Der russische Großmeister wich zwar im Detail von dem Vorgänger ab, aber im Großen und Ganzen folgte die Partie dem Vorbild. Der polnische Spitzenspieler bot später eine Stellungswiederholung an, aber Karjakin lehnte ab und spielte das Endspiel offenbar auf Gewinn. Kurz vor der ersten Zeitkontrolle unterlief Karjakin allerdings eine Ungenauigkeit, die zu seinem Glück jedoch unbemerkt blieb.

 

Die Partie endete schließlich remis.

In der Partie zwischen Rauf Mamedov und Anish Giri bekämpfte der aserische GM die Russische Verteidigung seines Gegeners mit der einer neuen Modevariante, nämlich 5.Ld3, gefolgt von c3, Lc2 und d4. Im verlauf des Mittelspiels wurde dann aus der Russischen Verteidigung eine Art Benoni-Struktur.

 

Die Stellung verflachte dann allmählich und Rauf Mamedov holte sein siebtes Remis in der siebten Partie in diesem Turnier.

Partien

 

Tabelle

 

 

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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