Shipov fängt den dicksten Fisch

von ChessBase
02.07.2006 – Nachdem nun auch in Tromsø hinter dem Polarkreis das Wetter besser geworden ist, konnte endlich die lange angekündigte Fischfang-Expedition gestartet werden. Die Teilnehmer (Foto) mussten dabei auf Manches verzichten, u.a. auf die Übertragung des WM-Spiels Italien-Ukraine. Um 20.30 ging es bei Tageslicht los und bei der Heimkehr um 1.20 nachts verschwand die Mitternachtssonne hinter einigen Nebelschwaden. Den dickten Fisch fing Sergey Shipov erst am nächsten Tag. Mit den schwarzen Steinen gelang es ihm, Magnus Carlsen in einer scharfen und unübersichtlichen Position auszutricksen und dem jungen Norweger schließlich den ganzen Punkt wegzunehmen. Der Russe führt damit nach sieben Punkten das Feld an. Misha Savinov gehört zu den Überlebenden der Expedition und berichtet für die Nachwelt. Mehr über Tromsø..., Tromsø Sjakklubb... Midnight Sun Chess Festival... Magnus Carlsens Webseite...Bericht, Bilder, Partien...

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Shipov fängt den dicksten Fisch
Von Misha Savinov
Fotos: Misha Savinov und Ulf Hanses


Auf der Suche nach Fisch


Man kann es riechen: Hier gibts unverkochten leckeren Fisch

Die Partie zwischen Carlsen und Krasenkow in der 5. Runde endete remis. Norwegens Schachhoffnung nutzte einen ungenauen Damezug, um starken Druck auf den weißen Feldern auszuüben. Die schwarze Stellung war im Begriff auseinander zu brechen, doch Carlsen fand den richtigen Turmzug (Td1! statt Tg1) nicht, was Schwarz unter unvorteilhaften Umständen gezwungen hätte, sein Heil in Verwicklungen zu suchen. Nach Carlsens Ungenauigkeit erzwang Krasenkow das Remis mit Hilfe eines temporären Damenopfers.


Carlsen und Krasenkow bei der Analyse


Carlsen und Fan



Die anderen beiden norwegischen Großmeister im Feld, Johanessen und Lie, kamen zu Siegen gegen ihre Landsleute Hammer (2287) und Andreassen (2141). Auch der schwedische Großmeister Akesson hat sich nach schwachem Start erholt und gewann gegen den Franzosen Lohou (2142).


Torben Søraas remisierte gegen WGM Joanna Dworakowska


Røyset war nahe dran, IM Gullaksen zu schlagen, doch am Ende verlor er noch.


Akesson gegen Lie


Ein Talent aus dem Norden Benjamin Arvola (Kirkenes), rechts im Bild


Akesson vs. Rozentalis


Gullaksen vs. Krasenkow


Lie vs. Hammer

In der 6. Runde galt das Interesse besonders den Partien Rozentalis-Carlsen, Krasenkow-Johanessen und Akesson-Lie. Sergey Shipov hingegen bekam mit dem Schweden Peterssen (2071) eine recht einfache Aufgabe. In nur 30 Zügen hatte der Russe sie selbst mit den schwarzen Steinen bewältigt.
Eduardas Rozentalis vermied gegen Carlsen vernünftigerweise wilde Verwicklungen. Das ruhige positionelle Spiel von beiden Seiten mündete in eine symmetrische Position, in der die Punkteteilung vereinbart wurde. In der Schlusstellung hat Weiß eine ganz Dame mehr, allerdings wäre  dies nicht für lange gwesen.

Karsenkow gab sich viel Mühe, Johannesen zu schlagen, indem er in dem für ihn typischen kreativen Stil zum Erfolg zu kommen suchte. Doch der Norweger war diesmal nicht zu bezwingen. In Akesson-Lie wogte die Partie hin und her, doch auch hier stand am Ende die Punkteteilung zu Buche.

Während ich diese Zeilen schreibe, spielt Carlsen mit Weiß gerade gegen Shipov. Auf dem Brett steht ein typischer Tarrasch-Franzose mit schwarzem Isolani.


Johanessen vs. Dworakowska


Nun ist auch die Sonne endlich heraus gekommen und die Organisatoren haben die lange angekündigten Fischfang-Expedition in Angriff genommen, der heute nacht um 20.30 startet.


Kein Vulkan, auch wenn es so aussieht


Nachts in Tromsø, Dieb haben es hier schwer.


Auch das Bild wurde nachts aufgenommen

Das bedeutet, dass die Teilnehmer auf das übliche Blitzen ebenso verzichten müssen, wie auch auf das Viertelfinale Italien gegen Ukraine. Aber der Ausflug wird es wert sein, hoffen wir.

Fortsetzung folgt...

Inzwischen ist ein weiterer Tag ins Land gegangen. In der Partie zwischen Carlsen und Shipov hatte der Russe vorübergehend einen Bauern eingebüßt und spielte dann auf Komplikationen.


Carlsen vs. Shipov

Carslen zeigte sich nicht auf der Höhe und übersah den Bauernvorstoß im Zenturm, der ihn die Qualität und später die Partie kostete. Shipov brachte dies die Führung ein. Auf seinem Konto stehen 6 Punkt zu Buche,

Am Freitag Aband fand der angekündigte Fischfangausflug statt. Die Teilnehmer opferten dafür das Viertelfinale Italien gegen Ukraine und brachen nach Kvaloya (Walinsel) auf, wo sie einen sehr netten Abend verbrachten. Sogar die Mitternachtssonne erschien, bis Nebel aufzog. Um halb Zwei war man schließlich wieder im Hotel und bester Laune.


Stand nach sieben Runden:

1 Sergei Shipov 2576 6,0
2 Leif Erlend Johannessen 2559 5,5
3 Kjetil A. Lie 2493 5,5
4 Magnus Carlsen 2646 5,0
5 Michal Krasenkow 2650 5,0
6 Eduardas Rozentalis 2596 5,0
7 Eirik T Gullaksen 2380 5,0
8 Ralf Akesson 2472 5,0
9 Jon Ludvig Hammer 2287 4,5
10 Tobias Pettersson 2071 4,5
11 Joanna Dworakowska 2364 4,5
12 Johannes Kvisla 2026 4,5
13 Gunnar Johnsen 2215 4,5
14 Frank Wuts 2321 4,5
15 Richard Bjerke 2223 4,5
16 Lars M Andreassen 2141 4,5
17 Arnt Esbensen 2244 4,5
18 Torben Soraas 2115 4,5
19 Paal Royset 2228 4,5
20 Espen Forsaa 2065 4,5
21 Benjamin Arvola 4,5
22 Lohou Stephane 2142 4,0
23 Aksel Brasøy 1969 4,0
24 Anders G Hagen 4,0
25 Frans Wolferink 2129 4,0
...
62 Spieler

Alle Partien bisher...


 

Fischfang:


Shipov


Hier hat einer angebissen


Evgenia Shipova (Sergeys Tochter), Krasenkow, Shipov, Dworakowska


Trond Romsdal, legt Trostpreise aus, für alle, die nichts gefangen haben.


Der Nordnorwegen-Meisterorthern Paal Royset brät sich eine Wurst


Shipov teilt sich einen Fisch mit Dworakowska, Rozentalis schaut zu


Dworakowska mit ihrem Fang - na ja...


Alles nicht so einfach

GM Akesson, Romsdal and Familie


Lost island


Die Fischergruppe


Norwegens "Highway No 1" im nächtlichen Nebel


 


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