ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
SO Kavala –
immer noch die Nummer 1 in Griechenland
Von Dejan Bojkov
Jugendmeisterschaft und Mannschaftspokal
Vom 25.06-09.07 fanden in Kalithea, Chalkidiki, drei wichtige Turniere statt: Die Jugendmeisterschaft für alle Altersklassen bis zur U-16, die Finalrunden des griechischen Vereinspokals und die griechischen Mannschaftsmeisterschaften.
Der Athos Palast
In den letzten zehn Jahren hat sich Kalithea zu einem
wichtigen Teil des europäischen Schachlebens entwickelt und es ist kein
Wunder, dass die Griechen auf die Möglichkeiten des wunderschönen Badeortes
und die Erfahrung und das organisatorische Geschick der Familie Tsorbatsoglu
bauten.
Die Jugendmeisterschaften waren perfekt organisiert. Trainer und Eltern
hatten im Spielsaal keinen Zutritt, aber zahlreiche Schiedsrichter kümmerten
sich um die jungen Spieler. Die Kinder selbst waren auch ziemlich gut
organisiert – kam es zu Streit oder zu Unstimmigkeiten, hoben sie die Hand
und warteten geduldig auf den Schiedsrichter, der das Problem lösen sollte.
Die Partien an den Spitzenbrettern wurden auf der Webseite des Turniers live
im Internet übertragen. Dieses Jahr war ich als Cheftrainer für den
Schachklub Kavala dabei und habe einen guten Eindruck vom Spiel der
führenden Jugendlichen bekommen.
Nach sieben umkämpften Runden standen die Sieger in den jeweiligen Altersgruppen fest:
Jungs U-8: Evgenios Ioannidis, 8,5/9.
Mädchen U-8: Loukia Pramateftaki, 6/7.
Jungs U-10: Nikolas Theodorou, 8/9.
Mädchen U-10: Stavroula Tsolakidou, 8/9. In dieser Altersgruppe kam es in der Schlussrunde zu einem kleinen Drama, als Aleksia Moshou, die im Turnier lange in Führung gelegen hatte, verlor, und der Titel an ihre Mannschaftskollegin Stavroula ging.
Jungs U-12: Georgios Papadopoulos, 8.5/9.
Topbretter U 12
Mädchen U-12: Elisavet Papathanasiou, 8.5/9.
Elisavet Papathanasiou
Hier sind auch Eleni Tsolaki (Silber) und Nelli Serefidou (Bronze) zu nennen – diese drei Mädchen sind alle sehr begabt und mich würde es nicht wundern, wenn man bald mehr von ihnen hört.
Nelli Serefidou wurde Dritte
Jungs U-14: Emmanouil Kazakos, 8/9. Kazakos und Pantaleimon Tsouganakis sind wohl die besten Spieler ihres Jahrgangs.
Mädchen U-14: Eleni Fragkou, 5/7. Hier teilten sich drei Spielerinnen die Spitze. Die beiden anderen waren Asimenia Vafiadou und Ageliki Papathanasiou.
Jungs U-16: Charalambos Skoulakis, 8/9.
Charalambos Skoulakis
Das Turnier in dieser Altersgruppe wurde für mich zu einem persönlichen Erfolg, denn alle meine Schüler landeten unter den ersten fünf. Platz 3 ging an Antonis Pavlidis, Platz 4 an Theodoros Hrisomalis und Platz 5 an Ilias Kazantsidis. Der Silbermedaillengewinner N. Galopoulos gilt als großes griechisches Talent.
Mädchen U-16: Ekaterini Pavlidou, 8/9.
Ekaterini Pavlidou
Die Überlegenheit von Ekaterini war offensichtlich – sie hatte die mit Abstand beste Elo-Zahl und das zeigte sich auch in ihrem Spiel.
Die Jugendmeisterschaften bewiesen, dass Griechenland über viele junge
Talente verfügt und machten klar, wie gut die jungen Spieler heutzutage
vorbereitet sind.
Offizielle Turnierseite:
http://www.chessfed.gr/Tournaments/neanika09/default.asp
Halbfinale und Finale des griechischen Vereinspokals fanden am 30.
Juni und 1. Juli statt. Qualifiziert hatten sich SO Kavala, OFS Kavala (die
zweite Mannschaft aus Kavala, bei der ich spiele), Kidon-Chania und Maro
Keravnos (Saloniki).
G. Grigorov, I. Papadopoulous von Maro Keravnos
Wie erwartet ließ der Elo-Favorit SO Kavala nichts anbrennen und gewann beide Wettkämpfe souverän mit 3,5-0,5. Vier Großmeister spielten in der Mannschaft: Kotronias, Papaioannou, Halkias und Skembris – Kotronias gewann mit Schwarz beide Partien.
Halkias und Papaioannou
Kotronias
Spiridou Skembris
Zum eigentlichen Finale des Pokals war es allerdings schon im Viertelfinale gekommen, als Kavala auf den Titelverteidiger traf – ES Thessaloniki. Für Thessaloniki spielten die Großmeister Miroshnichenko, D. Mastrovasilis, A. Mastrovasilis und Zakharian. In diesem Wettkampf verlor I. Papaioannou, der an Eins gegen Miroshnichenko spielte, das erste Mal seit 2004 wieder mit Weiß, aber Kavala gewann trotzdem mit 2,5-1,5, da Skembris mit viel Glück gewann (er hatte Qualität und Bauer weniger).
Gespielt wird dieser Pokalwettbewerb nach dem so
genannten Berliner System, in dem bei Gleichstand die Punkte an den oberen
Bretter mehr Gewicht bekommen (4 Punkte für einen Sieg an Brett 1, 3 für das
zweite Brett, 2 bzw. 1 für die Bretter 3 bis 4). Geht der Kampf jedoch 2-2
Unentschieden und ergibt auch die Berliner Wertung ein 5-5, dann zieht die
Heimmannschaft in die nächste Runde ein.
Doch im Finale gelten andere Regeln. Hier kommt es bei einem Unentschieden
zu Blitzwettkämpfen und zwar so lange, bis eine Mannschaft gewonnen hat.
Diese Regel hat sich dieses Jahr bei manchen Mannschaften auf ihre
Wettkampfstrategie ausgewirkt. Und Maro Keravnos kam mit Hilfe dieser Regel
ins Finale und feierte so einen ihrer bislang größten Erfolge.
Turniersaal
Schiedsrichter Zahari Zahariev und Kleopatra
Die 37. griechische Mannschaftsmeisterschaft begann am 3. Juli. 31
Mannschaften kämpfen um die Medaillen und gegen den Abstieg. Die 11 am
schlechtesten platzierten Mannschaften stiegen aus der Ersten Liga ab, den
zehn besten Mannschaften winkte ein attraktiver Preis: Sie würden ihre
Kosten vom griechischen Schachverband erstattet bekommen.
Gespielt wird in der griechischen Liga an 12 Brettern: 5 Männerbretter, 1
Frauenbrett, 2 Mädchenbretter, einmal U-16 und einmal U18, sowie 4
Jugendbretter: U-18, U-16, U-14 und U-12. Drei Mannschaften galten als
Favoriten: Vorjahressieger SO Kavala (sie hatten an allen Brettern gute
Spieler, starke Jugendspieler und Europameister Evgeny Tomashevsky an Brett
1), PS Peristeriou (der unglaubliche Vassily Ivanchuk an Brett 1, B. Macieja
im Team, sowie starke Jugendspieler an den hinteren Brettern) und ES
Thessaloniki – auch das eine sehr ordentliche Mannschaft. Doch O.S. Kavala
schien geschwächt, weil GM Kotronias nicht an der Meisterschaft teilnahm.
Deshalb beschloss die Mannschaft, mehr Jugendspieler ins Team aufzunehmen –
sie waren stark genug und dann gab es da auch noch den Universitätsbonus zu
gewinnen. Ja, in Griechenland gibt es einen Universitätsbonus für sehr
begabte Jugendliche, aber nur für Studenten, die älter als 15 sind und auch
nur für eine Mannschaft – den Sieger! Deshalb geben die jungen Spieler bei
diesen Vereinswettbewerben immer ihr Bestes.
Angeliki Kafetsis
Anu Krumova vom OFC Kavala
Dimitra Vatkali
Nachdem Kavala alle Wettkämpfe in den ersten sieben Runden gewonnen hatte, standen sie praktisch als Sieger fest. Die Herrenbretter kämpften erbittert und führten die Mannschaft. Herausragend ist hier das Ergebnis von Antonis Pavlidis, einem Jugendlichen, der am letzten Herrenbrett spielte und dort am Brett 8/8 holte (zusammen mit dem mannschaftlich vereinbarten Remis in der Schlussrunde kam er am Ende auf 8,5/9 und erzielte damit das beste Einzelergebnis des Turniers.
Antonis Pavlidis gegen N.Galapoulous
Stark spielte auch Spiridon Skembris, der am vierten Brett 7,5 aus 9 holte.
Tomashevsky, Halkias und Papaioannou trugen ebenfalls ihren Teil bei (wenn
ich mich nicht irre, blieben die Herrenbretter ungeschlagen) und bei
angemessener Unterstützung durch das Frauenbrett (Anna-Maria Botsari holte
6,5/9) und die Jugendlichen siegte Kavala souverän.
PS Peristeriou und ES Thessaloniki teilten sich die Plätze 2 und 3, aber da
die Athener die bessere Wertung hatten, ging die Silbermedaille an sie.
Vassily Ivanchuk erzielte +3 an Brett 1 und verlor keine Partie. Ich hatte
das Vergnügen, gegen dieses Schachgenie antreten zu dürfen, aber lange hat
die Partie nicht gedauert, denn er gewann ziemlich schnell.
Trotzdem war Vassily Mihailovich so freundlich und analysierte ausführlich mit mir – der Mann ist ein wirklicher Gewinn für die Schachwelt.
Einen guten Eindruck hinterließ auch die Mannschaft von Kidon-Chania. Lange
Zeit hatte sich diese Mannschaft starker finanzieller Unterstützung erfreut
und war immer beim Kampf um den Titel dabei, aber in diesem Jahr war der
finanzielle Rückhalt nicht mehr so stabil. Dank der guten Schachschule sind
sie jedoch nach wie vor sehr stark, wurden aber dieses Jahr durch zwei
Niederlagen in den Schlussrunden auf den fünften Platz zurückgeworfen.
Das beste Ergebnis an Brett 1 erzielte Zurab Azmaiparashvili (Kalamata
Poseidon): 7/9.
Istratescu, Azmaiparashvili
Mikheil Mchedehvili
Navara und Nevednichy analysieren
Tamas Gelashvili entspannt nach der Partie
In der Schlussrunde paarte das Los die beiden Mannschaften aus Kavala
gegeneinander. O. S. stand bereits als Sieger fest und wir konnten uns eine
verdiente Pause gönnen.
Kavala gegen Kavala
Dennis Wagner aus Deutschland besetzte das U12-Brett von Kavala. Hier mit
seiner Mutter und Mannschaftskollege Papaioannou
Das offizielle Siegerfoto
Die Kavala-Mannschaften in der Pizzeria
Sogar Europameister Evgeny Tomashevsky leistete sich den Luxus eines Glas Rotweins
Evgeny Tomashevsky
und einer der Jugendlichen, Ilias Kazantsidis, unterhielt uns, unterstützt von Aggelos Sourgkounis, mit der Gitarre.
In der Zwischenzeit löste Papaioannou sein Versprechen ein und spielte eine Partie mit Dennis Wagner, Deutscher Meister U-12 (der als zweiter Ausländer für S O Kavala spielte). Auch E. Tomashevsky testete das Können von Dennis. Und die Gitarre kam auch noch weiter zu ihrem Recht – in den erfahrenen Händen von S. Skembris, einem Mann, der früher einmal in einer Band gespielt hatte.
Olivenbäume
Da lacht das Herz
Entspannen am Pool...
... oder besser am Strand von Kalithea
Denn hier trifft man Elitsa Raeva
Endstand
Rank |
Team |
Gam. |
+ |
= |
- |
MP |
|
Pts. |
b1 |
1 |
SO KAVALAS |
9 |
7 |
2 |
0 |
16 |
|
68½ |
|
2 |
PS PERISTERIOU |
9 |
6 |
2 |
1 |
14 |
2 |
63½ |
|
3 |
ES THESSALONIKIS |
9 |
7 |
0 |
2 |
14 |
0 |
69 |
|
4 |
SA THESSALONIKIS O GALAXIAS |
9 |
6 |
1 |
2 |
13 |
|
62½ |
|
5 |
AO KIDON CHANION |
9 |
6 |
0 |
3 |
12 |
|
59 |
|
6 |
SO IRAKLIOU |
9 |
5 |
1 |
3 |
11 |
|
60½ |
4.0 |
7 |
OFS KAVALAS |
9 |
5 |
1 |
3 |
11 |
|
60½ |
3.0 |
8 |
EOAO FISIOLATRIS NIKAIAS |
9 |
4 |
3 |
2 |
11 |
|
60 |
|
9 |
SAS KOROPIOU |
9 |
5 |
1 |
3 |
11 |
|
57½ |
|
10 |
FON IRAKLEIOU ATTIKIS |
9 |
5 |
1 |
3 |
11 |
|
57 |
|
11 |
SA CHANION |
9 |
5 |
0 |
4 |
10 |
|
55½ |
|
12 |
SO KALITHEAS |
9 |
4 |
1 |
4 |
9 |
|
60½ |
|
13 |
ES KALAMARIAS |
9 |
4 |
1 |
4 |
9 |
|
60 |
|
14 |
MAPO KERAVNOS |
9 |
4 |
1 |
4 |
9 |
|
57½ |
|
15 |
EES KORIDALLOU |
9 |
4 |
1 |
4 |
9 |
|
56 |
|
16 |
OS TRIANDRIAS |
9 |
4 |
1 |
4 |
9 |
|
54½ |
6.5 |
17 |
SO POLICHNIS |
9 |
4 |
1 |
4 |
9 |
|
54½ |
4.5 |
18 |
SO ILIOUPOLIS |
9 |
4 |
1 |
4 |
9 |
|
53 |
|
19 |
SO IKARIAS I. TZELEPIS |
9 |
3 |
3 |
3 |
9 |
|
50½ |
|
20 |
ES AMFISAS |
9 |
4 |
0 |
5 |
8 |
|
59 |
|
21 |
AO ZINON GLIFADAS |
9 |
3 |
2 |
4 |
8 |
|
54 |
|
22 |
NO KALAMATAS O POSIDON |
9 |
3 |
2 |
4 |
8 |
|
53 |
|
23 |
SO EGALEO |
9 |
2 |
4 |
3 |
8 |
|
52½ |
|
24 |
CHAN KALAMARIAS |
9 |
3 |
2 |
4 |
8 |
|
50½ |
|
25 |
PANATHLITIKOS SF SIKEON |
9 |
4 |
0 |
5 |
8 |
|
48 |
|
26 |
O.F.I. |
9 |
4 |
0 |
5 |
8 |
|
46½ |
|
27 |
SO PATRON |
9 |
4 |
0 |
5 |
8 |
|
45½ |
|
28 |
OS GIANITSON |
9 |
3 |
0 |
6 |
6 |
|
39½ |
|
29 |
SO MITILINIS |
9 |
3 |
0 |
6 |
6 |
|
37 |
|
30 |
OS KALAMATAS |
9 |
2 |
0 |
7 |
4 |
|
35½ |
|
31 |
SS LARISAS |
9 |
1 |
0 |
8 |
2 |
|
35 |
|
http://www.chessfed.gr/teams2009/stands.asp
GM Dejan Bojkov
www.dejanbojkov.blogspot.com