Partie 1
Der Sizilianisch-Killer in Partie 1 war Boris Spassky, Weltmeister von 1969 bis 1972. Spassky gilt als universeller Spieler, der alle Arten von Stellungen gut behandeln konnte, aber besonders ausgeprägt war sein Gefühl für Dynamik. Dieses Gefühl für Dynamik zeigt sich auch in der ausgewählten Partie gegen Lev Polugayevsky, die bei der Sowjetischen Meisterschaft 1958 den Schönheitspreis gewann.
55% der Quizteilnehmer lagen hier richtig. Viele tippten allerdings auch auf Bobby Fischer, Spasskys Gegner im legendären Weltmeisterschaftskampf 1972 in Reykjavik. Tatsächlich hat Fischer im Laufe seiner Karriere als Weißer mehr als eine Sizilianisch-Stellung seiner Gegner taktisch auseinander genommen, aber generell zog er technisch klare Stellungen taktischen Verwicklungen vor.
Partie 2
Von allen vier Partien war Partie 2 vielleicht am leichtesten zuzuordnen. Hier spielte Tigran Petrosian, Weltmeister von 1963 bis 1969, mit Weiß. Petrosian ist bekannt für große Geduld und ausgeprägte Prophylaxe - bevor er selber aktiv wurde, parierte er am liebsten alle mögliche Drohungen seiner Gegner. Das sieht man auch in der hier vorgestellten Partie gegen Lothar Schmid. 65% aller Quizteilnehmer ordneten diese Partie richtig zu.
Partie 3
Auch Anatoly Karpov gilt als Spieler mit einer ausgesprochen prophylaktischen Spielweise. Allerdings spielte er deutlich aktiver und aggressiver als Petrosian. Beides, aktives Spiel und Prophylaxe, sieht man in der hier vorgestellten Partie gegen Judit Polgar, in der Karpov zu einem verblüffend einfach wirkenden Sieg kommt. 51% der Quizteilnehmer erkannten hier Karpovs Handschrift.
Partie 4
Partie 4 war vielleicht am schwersten zuzuordnen. Schließlich waren alle Weltmeister stark im Endspiel und so hätte die Schlussphase dieser Partie auch von Karpov oder Petrosian sein können. So tippten 36% der Quizteilnehmer hier auf Fischer, 26% glaubten, Anatoly Karpov hätte hier mit Weiß gewonnen und 23% hielten Tigran Petrosian für den Sieger dieser Partie.
Typisch für Fischer - abgesehen von der Eröffnung - sind allerdings der in der Partie deutlich spürbare Siegeswille, die Bereitschaft, auch in beinahe ausgeglichenen Stellungen nach Siegchancen zu suchen, die technischen Fähigkeiten und die Objektivität des Spiels.
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Der vierte und letzte Teil der Stilübungen folgt in Kürze.
Siehe auch:
Stilübungen 1 - Steinitz, Lasker, Capablanca, Aljechin
Stilübungen 1 - Lösungen
Stilübungen 2 - Euwe, Botvinnik, Smyslov, Tal
Stilübungen 2 - Lösungen