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Die 7. Runde, mit der das Turnier in seine zweite Hälfte eingetreten ist, war geprägt durch hart umkämpfte Partien. Zunächst wurde jedoch an diesem Nachmittag ein Punkt vergeben, ohne dass dafür überhaupt gespielt werden musste.
Nachdem bei einer engen Kontaktperson von Daniil Dubov eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt worden war, bot man diesem an, seine Partie gegen Anish Giri mit Maske zu spielen - zu Giris Schutz. Dubov lehnte ab: Er würde prinzipiell nicht mit Maske spielen. Die Partie wurde als - kampfloser - Sieg für Giri gewertet.
♟💙| The official statement regarding the absence of Daniil Dubov in round 7 of the #TataSteelChess Tournament pic.twitter.com/1BYKIyN8qm
— Tata Steel Chess (@tatasteelchess) January 22, 2022
Anish Giri konnte sich ausgiebig die Beine vertreten und dabei der Konkurrenz über die Schulter schauen
Der Sieg des Weltmeisters gegen den 16-jährigen Praggnanandhaa sah alles in allem nicht allzu schwierig aus, aber ein paar weder leicht zu sehende noch leicht zu berechnende taktische Motiv wären in der Partie möglich gewesen:
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Diesen beiden hatten heute keine "Maskenprobleme"
In dieser Partie waren heterogene Rochaden zu sehen, die jeweils äußerst druckvoll angegriffen wurden. Weil keiner der Spieler einen Fehler beging, war die Partie zwar kurzzeitig spannend, ging dann aber auch schnell zu Ende:
Für Richard Rapport und Shakhriyar Mamedyarov läuft es in Wijk bislang gar nicht schlecht
Die Sache mit Karjakins weißfeldrigem Läufer war eine sehr lehrreiche Angelegenheit:
Die Zeiten, als Sergey Karjakin nach der Weltmeisterkrone gegriffen hat, liegen jetzt schon ein paar Jahre zurück
Diese (erste) "Ziellinie" in der Partie ist das, was Großmeister gern mit "Ich will 40 gute Züge spielen" formulieren. Der Co-Tabellenführer Vidit Santosh Gujrathi schaffte an diesem Nachmittag in seiner Schwarzpartie gegen den Vorjahressieger Jorden van Foreest deren nur 35:
Kurz vor der ersten Zeitkontrolle kollabierte Vidits Stellung
In der Partie zwischen Andrey Esipenko und Sam Shankland hatten ab einem gewissen Zeitpunkt beide Spieler eine sehr aktive Dame. Vieles drehte sich dann um die Frage, wie die zusätzlich beiderseits vorhandenen T+L hätten in Szene gesetzt werden können - und um die immer wichtige Königssicherheit. Nach dem Vormarsch der schwarzen Zentrumsbauern bis hin zu 35. ... d4 sah es so aus, als würde Esipenko die deutlich besseren Karten haben, doch die Situation auf dem Brett war extrem kompliziert und auch mit Engine-Hilfe nur schwer zu beurteilen.
Geheimnisse der Variantenberechnung
Wer gut und richtig rechnet, gewinnt mehr Partien und macht mehr Punkte. Varianten zu berechnen, kann man trainieren. Michael Richter zeigt wie.
Jan-Krzysztof Duda verlor seine Weißpartie gegen Fabiano Caruana aufgrund eines Taktikfehlers unmittelbar nach der Zeitkontrolle. Für Caruana war es der erste Sieg in diesem Turnier. Die ehemalige Nummer 2 der Weltrangliste verfügt jetzt immerhin über einen 50-Prozent-Score.
(Für Anish Giri muss noch der kampflos gegen Dubov gewonnene Punkt hinzuaddiert werden, so dass Giri auch einen Score von 4,0/7 hat.)
Im Challengers-Turnier ist das Spitzenspiel der 7. Runde zwischen Rinat Jumabayev und Erigaisi Arjun remis ausgegangen. Der Vorsprung des Inders Erigaisi vor Thai Dai Van Nguyen (Tschechien) hat sich auf einen Punkt reduziert, weil der Tscheche seine Partie gegen Marc`Andria Maurizzi gewonnen hat. Jumabayev ist Dritter.
Roven Vogel ist nach seiner Niederlage gegen den Dänen Jonas Buhl Bjerre auf Platz 12 der Tabelle zu finden.
Nicht gut läuft das Challengers-Turnier für Zhu Jiner: Gegen Daniel Dardha hat die Chinesin heute nur 22 Züge durchgehalten