Tata Steel Chess, Runde 7: Carlsen ist alleiniger Spitzenreiter

von Klaus Besenthal
22.01.2022 – Beim Tata Steel Masters hat Magnus Carlsen am Samstag seine Partie der 7. Runde gegen Praggnanandhaa gewonnen und sich damit die alleinige Tabellenführung gesichert. Die zuvor Co-Führenden Shakhriyar Mamedyarov und Vidit Santosh Gujrathi büßten an Boden ein: Mamedyarov bei seinem Remis gegen Richard Rapport, Vidit bei seiner Niederlage gegen Jorden van Foreest. Nichts zu tun gab es heute für Anish Giri, dessen Gegner Daniil Dubov von der Corona-Problematik ausgebremst wurde. Im Challengers-Turnier verlor Roven Vogel gegen Jonas Buhl Bjerre. | Fotos: © Jurriaan Hoefsmit – Tata Steel Chess Tournament 2022

ChessBase 18 - Megapaket ChessBase 18 - Megapaket

Das Wissen, das Du jetzt brauchst!
Die neue Version 18 bietet völlig neue Möglichkeiten für Schachtraining und Analyse: Stilanalyse von Spielern, Suche nach strategischen Themen, Zugriff auf 6 Mrd. LiChess-Partien, Download von chess.com mit eingebauter API, Spielervorbereitung durch Abgleich mit LiChess-Partien, eingebaute Cloud-Engine u.v.m..

Mehr...

Masters

Die 7. Runde, mit der das Turnier in seine zweite Hälfte eingetreten ist, war geprägt durch hart umkämpfte Partien. Zunächst wurde jedoch an diesem Nachmittag ein Punkt vergeben, ohne dass dafür überhaupt gespielt werden musste.

Giri gewinnt kampflos gegen Dubov

Nachdem bei einer engen Kontaktperson von Daniil Dubov eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt worden war, bot man diesem an, seine Partie gegen Anish Giri mit Maske zu spielen - zu Giris Schutz. Dubov lehnte ab: Er würde prinzipiell nicht mit Maske spielen. Die Partie wurde als - kampfloser - Sieg für Giri gewertet.

Anish Giri konnte sich ausgiebig die Beine vertreten und dabei der Konkurrenz über die Schulter schauen

Carlsen schlägt "Pragg" und übernimmt die Führung

Der Sieg des Weltmeisters gegen den 16-jährigen Praggnanandhaa sah alles in allem nicht allzu schwierig aus, aber ein paar weder leicht zu sehende noch leicht zu berechnende taktische Motiv wären in der Partie möglich gewesen:

 

Master Class Band 8: Magnus Carlsen

Freuen Sie sich auf die DVD über das größte Schachgenie unserer Zeit! Lassen Sie sich von unseren Experten Mihail Marin, Karsten Müller, Oliver Reeh und Niclas Huschenbeth die Spielkunst des 16. Weltmeisters erklären. Ein Muss für jeden Schachfan!

Mehr...

Diesen beiden hatten heute keine "Maskenprobleme" 

Spitzenspiel Rapport - Mamedyarov endet remis

In dieser Partie waren heterogene Rochaden zu sehen, die jeweils äußerst druckvoll angegriffen wurden. Weil keiner der Spieler einen Fehler beging, war die Partie zwar kurzzeitig spannend, ging dann aber auch schnell zu Ende:

 

Für Richard Rapport und Shakhriyar Mamedyarov läuft es in Wijk bislang gar nicht schlecht

Interessantes Remis auch bei Grandelius und Karjakin

Die Sache mit Karjakins weißfeldrigem Läufer war eine sehr lehrreiche Angelegenheit:

 

Die Zeiten, als Sergey Karjakin nach der Weltmeisterkrone gegriffen hat, liegen jetzt schon ein paar Jahre zurück

Vidit strauchelt kurz vor der Ziellinie

Diese (erste) "Ziellinie" in der Partie ist das, was Großmeister gern mit "Ich will 40 gute Züge spielen" formulieren. Der Co-Tabellenführer Vidit Santosh Gujrathi schaffte an diesem Nachmittag in seiner Schwarzpartie gegen den Vorjahressieger Jorden van Foreest deren nur 35:

 

Kurz vor der ersten Zeitkontrolle kollabierte Vidits Stellung

Esipenko: Sieg verpasst?

In der Partie zwischen Andrey Esipenko und Sam Shankland hatten ab einem gewissen Zeitpunkt beide Spieler eine sehr aktive Dame. Vieles drehte sich dann um die Frage, wie die zusätzlich beiderseits vorhandenen T+L hätten in Szene gesetzt werden können - und um die immer wichtige Königssicherheit. Nach dem Vormarsch der schwarzen Zentrumsbauern bis hin zu 35. ... d4 sah es so aus, als würde Esipenko die deutlich besseren Karten haben, doch die Situation auf dem Brett war extrem kompliziert und auch mit Engine-Hilfe nur schwer zu beurteilen.

 

Geheimnisse der Variantenberechnung

Wer gut und richtig rechnet, gewinnt mehr Partien und macht mehr Punkte. Varianten zu berechnen, kann man trainieren. Michael Richter zeigt wie.

Mehr...

Erster Caruana-Sieg

Jan-Krzysztof Duda verlor seine Weißpartie gegen Fabiano Caruana aufgrund eines Taktikfehlers unmittelbar nach der Zeitkontrolle. Für Caruana war es der erste Sieg in diesem Turnier. Die ehemalige Nummer 2 der Weltrangliste verfügt jetzt immerhin über einen 50-Prozent-Score.

 

Ergebnisse der 7. Runde

 

Tabelle nach der 7. Runde

(Für Anish Giri muss noch der kampflos gegen Dubov gewonnene Punkt hinzuaddiert werden, so dass Giri auch einen Score von 4,0/7 hat.)

 

Partien

 

Deutscher Live-Kommentar mit GM Klaus Bischoff

Challengers

Im Challengers-Turnier ist das Spitzenspiel der 7. Runde zwischen Rinat Jumabayev und Erigaisi Arjun remis ausgegangen. Der Vorsprung des Inders Erigaisi vor Thai Dai Van Nguyen (Tschechien) hat sich auf einen Punkt reduziert, weil der Tscheche seine Partie gegen Marc`Andria Maurizzi gewonnen hat. Jumabayev ist Dritter.

Roven Vogel ist nach seiner Niederlage gegen den Dänen Jonas Buhl Bjerre auf Platz 12 der Tabelle zu finden.

Nicht gut läuft das Challengers-Turnier für Zhu Jiner: Gegen Daniel Dardha hat die Chinesin heute nur 22 Züge durchgehalten  

Ergebnisse der 7. Runde

 

Tabelle nach der 7. Runde

 

Partien

 

Turnierseite


Klaus Besenthal ist ausgebildeter Informatiker und ein begeisterter Hamburger Schachspieler. Die Schachszene verfolgt er schon seit 1972 und nimmt fast ebenso lange regelmäßig selber an Schachturnieren teil.

Diskutieren

Regeln für Leserkommentare

 
 

Noch kein Benutzer? Registrieren