Tata Steel Chess 2019 - Runde 10
Masters
M. Carlsen 1-0 V. Anand
Die Begegnung zwischen Magnus Carlsen und Vishy Anand war die Spitzengegnung der zehnten Runde. Carlsen und Anand haben nicht nur zwei Weltmeisterschaftskämpfe gegeneinander gespielt und gehören mit fünf (Anand) und sechs (Carlsen) Turniersiegen in Wijk zu den erfolgreichsten Spielern in der Geschichte des Turniers, sondern teilten sich vor der zehnten Runde mit 6 aus 9 auch zusammen mit Ian Nepomniachtchi die Tabellenführung. In dieser wichtigen Partie zeigte Carlsen sein typisches technisches und starkes Schach. In einem Spanier kam er zu einem leicht besseren Endspiel, in dem er immer neue Möglichkeiten fand, Anand Probleme zu bereiten. Das führte schließlich zu einem Springerendspiel, in dem er mit drei gegen zwei Bauern am Damenflügel spielte. Dieses Endspiel ist schwer zu gewinnen und schwer Remis zu halten, aber Carlsen setzte Anand geduldig immer mehr unter Druck. Am Ende gewann der Weltmeister und übernahm so mit 7 aus 10 die alleinige Führung im Turnier.
J. van Foreest 1-0 I. Nepomniachtchi
Mit einer Elo-Zahl von 2612 ist der junge Holländer Jorden van Foreest beim diesjährigen Turnier in Wijk aan Zee die Nummer 14 der Setzliste und in jeder Partie Außenseiter. Aber er spielt trotzdem selbstbewusst - gegen Magnus Carlsen scheute er sich nicht, die Sveshnikov-Variante im Sizilianer zu probieren, die Carlsen im WM-Kampf gegen Fabiano Caruana getestet hatte. Gegen Carlsen verlor van Foreest, aber den Schneid ließ er sich dadurch nicht abkaufen. Gegen Ian Nepomniachtchi, Co-Leader nach Runde 9, probierte es van Foreest wieder mit einem scharfen Sizilianer und dieses Mal hatte er mehr Glück: Er gewann eine hübsche Angriffspartie und bewies dabei sein taktisches Können.
S. Vidit 1-0 V. Kramnik
Vidit gelang eine hübsche Angriffspartie gegen Vladimir Kramnik. Nach einem Bauernopfer in der Eröffnung überrannte er Kramnik im Zentrum. Vidit beendete die Partie und den energisch gespielten Angriff mit einem hübschen Damenopfer.
V. Fedoseev 0-1 A. Giri
"Black is okay" - diesem Motto des ungarischen Großmeisters Andras Adorjan dürfte Anish Giri beim diesjährigen Turnier in Wijk aan Zee zustimmen. Vor der zehnten Runde hatte er aus seinen vier Schwarzpartien 3,5 Punkte geholt, in Runde 10 gewann er dann wieder mit Schwarz. Er besiegte Vladimir Fedoseev mit energischem Spiel. Giris Erfolge mit Schwarz provozierten Fabiano Caruana zu einem kleinen Scherz per Twitter:
J. Duda 0-1 R. Rapport
In Runde 10 des Masters in Wijk aan Zee gab es eine Reihe von spektakulären Partien. Aber den vielleicht spektakulärsten Zug der Runde spielte Rapport in seiner Partie gegen Duda.
Ding Liren ½-½ S. Mamedyarov
Die Partie zwischen Ding Liren, zur Zeit Nummer vier der Welt, und Shakhriyar Mamedyarov, zur Zeit Nummer drei der Welt, endete mit einem Remis. Mamedyarov opferte in der Eröffnung einen Bauern, für den er viel Gegenspiel erhielt, das ihm schließlich ein etwas besseres Endspiel brachte, das aber nicht zu gewinnen war.
S. Shankland ½-½ T. Radjabov
Zu einem unspektakulären Remis kam es in der Partie zwischen Sam Shankland und Teimour Radjabov. In einem Katalanen glich Radjabov mit Schwarz problemlos aus und nach mehrfachem Abtausch verflachte die Partie schnell. Nach 31 Zügen endete die Partie mit Remis.
Ergebnisse
Carlsen, Magnus - Anand, Viswanathan |
1-0 |
Duda, Jan-Krzysztof - Rapport, Richard |
0-1 |
Ding, Liren - Mamedyarov, Shakhriyar |
½-½ |
Vidit, Santosh Gujrathi - Kramnik, Vladimir |
1-0 |
Van Foreest, Jorden - Nepomniachtchi, Ian |
1-0 |
Fedoseev, Vladimir - Giri, Anish |
0-1 |
Shankland, Samuel - Radjabov, Teimour |
½-½ |
Tabelle
Partien
Challengers
Um ein Turnier zu gewinnen, muss man nicht nur gut spielen, sondern braucht auch ein wenig Glück. In Runde 10 des Challenger Turniers in Wijk aan Zee hatten beide Tabellenführer, Maksim Chigaev und Vladislav Kovalev, beide sehr viel Glück. Kovalev stand gegen Vincent Keymer nach der Eröffnung mit einem Minusbauern klar schlechter, aber gewann am Ende noch.
Genauso machte es Maksim Chigaev. Er spielte mit Schwarz gegen Praggnanandhaa und verlor im Mittelspiel einen Bauern. Doch im Endspiel konnte er sich mit einer versteckten taktischen Idee retten. Sogar mehr als das. Denn Praggnanandhaa verlor die Übersicht und verpasste eine Möglichkeit, die Partie noch Remis zu halten.
Elisabeth Pähtz einigte sich mit Dinara Saduakassova schnell auf Remis.
Ergebnisse
Korobov, Anton - L'Ami, Erwin |
½-½ |
Keymer, Vincent - Kovalev, Vladislav |
0-1 |
Maghsoodloo, Parham - Bareev, Evgeny |
1-0 |
Paehtz, Elisabeth - Saduakassova, Dinara |
½-½ |
Kuipers, Stefan - Gledura, Benjamin |
½-½ |
Esipenko, Andrey - Van Foreest, Lucas |
1-0 |
Praggnanandhaa R - Chigaev, Maksim |
0-1 |
Tabelle
Partien
Links