ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Sergei Tiviakov
Endstand:
Bericht der achten Runde
Europameister Sergei Tiviakov vor dem Sieg beim 2.
Pfalz Open
Sergei Tiviakov siegt am Spitzenbrett gegen Leonid Milov und übernimmt die alleinige Führung beim 2. Pfalz Open mit sieben Punkten aus neun Runden.
Sebastian Bogner sichert seine 2. GM Norm mit einem schnellen Remis in 21. Zügen gegen den ukrainischen Großmeister Vladimir Baklan ab. Im Verfolgerfeld punkten Yuriy Kuzubov, Nidjat Mamedov und Tigran Gharamian und kämpfen morgen wie auch Sebastian Bogner mit 6.5 Punkten als Verfolger um den MUNDUSvini Preis und die Platzierungen.
Nidjat Mamedov
Tigran Gharamian
Alexander Graf ist einer der wenigen Spieler im Feld, die noch keine Niederlage haben hinnehmen müssen.
Alexander Graf
Doch Siege gegen hochkarätige Konkurrenz bleiben ihm in diesem Turnier auch verwehrt. Heute spielt der Setzlistenzweite gegen GM Nikita Maiorov erneut unentschieden und kommt auf 5.5 Punkte und einen 30. Platz im Gesamtklassement.
Nikita Majorov
Rainer Buhmann und Thomas Luther sind wieder auf der Siegerseite zu finden. Aktuell auf Rang 15 und 16 der Rangliste können sie morgen mit nun sechs Punkten zumindest im Kampf um die unteren Preisgelder eingreifen.
Die Ukrainerin Anne Muzychuk kann sich gegen den starken Setzlistensiebte Yuri Drozdovkyy mit einem ausgekämpften Remis erfolgreich wehren. „Meine Gegnerin hat stark gespielt, das Remis war ein logisches Ergebnis," lobt der für Plettenberg gemeldete Großmeister.
Anna Muzychuk
Anna Muzychuk führt weiterhin mit 6/8 Punkten die Damenwertung an. Einen halben Zähler zurück liegen ihre Schwester Mariya Muzychuk, die Ukrainerin Natalia Zdebskaja, die Russin Svetlana Vasilkova und Deutsche Elisabeth Pähtz.
Svetlana Vasilikova
Die 16jährige Mariya Muzychuk muss dazu durch eine harte Prüfung, die ihr der kroatische Großmeister Alojzije auferlegt. Erst nach 55 Zügen, gibt dieser seine Gewinnversuche auf und entlässt die Schülerin ins gerechte Unentschieden. Muzychuks Erfolg ist kein Zufall. Die Ukrainerin spielt seit dem zweiten Lebensjahr Schach und trainiert neben der Schule täglich sieben Stunden.
Elisabeth Pähtz
Die Deutsche Elisabeth Pähtz spielt sich heute mit einem Sieg gegen den IM Ulrich Schulze wieder in die Verfolgergruppe um den Damenpreis. Die Soldatin der Sportfördergruppe greift damit in der morgigen Schlussrunde wieder in die Preiskämpfe ein.
Der FIDE Meister Maximilian Meinhardt kann sich nach seinem heutigen Sieg auf den Titel des Internationalen Meisters freuen, sobald er die noch fehlenden Ratingpunkte erarbeitet hat. Unabhängig von seinem Ergebnis morgen sichert er sich am Vorschlusstag seine dritte Norm.
Tamir Nabaty
Der titellose Israeli Tamir Nabaty siegt heute gegen den
Wilhelmshavener Nikolas Lubbe und bleibt auf GM Normen Kurs. Lubbe braucht am
letzten Spieltag einen Sieg, um eine IM Norm zu erringen. Weitere Normenanwärter
sind Felix Stips (IM Norm im Falle eines Schlussrundensiegs), Andre Wurzel,
Reinhart Emmanuel, Florian Dinger (alle drei IM Norm bei Sieg oder Remis).
Manuela Mader hat die WIM Norm bereist sicher, die WGM Norm ist im Falle eines
Sieges morgen in Reichweite. Svetlana Vasilkova spielt in der Schlussrunde gegen
Elisabeth Pähtz nicht nur um die Damenpreise, sondern auch eine mögliche IM/WGM
Norm.
Achte Runde: Lokales
Nervöser Wahl im Duell gegen Wiesner
Das Turnier biegt in die Zielgerade ein. Die achte und damit vorletzte Runde
wurde gespielt. Langsam kristalliert sich heraus, wer noch eine Chance hat auf
einen der vorderen Plätze oder einen der vielen Rating-Preise.
Der Neustadter Gerhard Wahl hatte heute die kleine Paula Wiesner (Bild) zugelost bekommen, die ja schon die ganze Woche für Furore sorgt. Einigermaßen nervös und mit einer gehörigen Portion Respekt ging es für ihn darum mit den weißen Steinen zu gewinnen. Wahl: “Ich hatte nicht so gut geschlafen wie sonst und war ja gewarnt durch die guten Spieler meiner Gegnerin im bisherigen Turnier.
Paula Wiesner
Paula hat das Colle-System dann auch bis ins Mittelspiel sehr gut behandelt und keinen Fehler gemacht. Erst als ich eine Figur gegen 3 Bauern getauscht hatte, konnte ich ein Übergewicht erlangen und schließlich den Sieg.“ Wahl ist mit seinen bisher erzielten 4 Punkten sehr zufrieden.
Fred Feibert gewann gegen Larissa Erben (Bild) und hat jetzt 5 Punkte. Siegreich auch der Schwegenheimer Maximilian Meinhardt gegen Bogdan Posedaru. Ihm ist seine 3. IM Norm auch bei einer Niederlage morgen nicht mehr zu nehmen. Lorenz Busch errreichte ein nicht erwartetes Remis gegen FM Mark Helbig. Alle anderen Neustadter blieben heute leider sieglos.
Bericht der siebten Runde
Dreigestirn Tiviakov, Milov und Bogner eilt dem Feld
davon
Einige Kampfremis und drei Siege brachte die siebte Runde des 2. Pfalz Opens am
Freitag an der Spitze des Feldes. Das Dreigestirn Sergei Tiviakov, Leonid Milov
und Sebastian Bogner setzen sich mit nun sechs Punkten einen halben Zähler vom
Feld ab.
Sergei Tiviakov
Am Spitzenbrett kämpft Sergei Tiviakov gegen den Hockenheimer Großmeister Rainer Buhmann. Beide Seiten führen den Kampf in einer italienischen Partie erbarmungslos und ohne Rücksicht auf Material und Einsatz gegen den gegnerischen König. Letztlich wird es kein Geburtstagsgeschenk für den heute 28 Jahre alt geworden Deutschen Vizemeister des Jahres 2007 Buhmann: Der Niederländische Weltklassespieler Tiviakov setzt sich mit einem sehenswerten Mattangriff durch.
Rainer Buhmann
Wie schon beim 1. Pfalz Open scheint der Nürnberger Internationale Meister Leonid Milov auch in diesem Jahr keine Probleme zu haben großmeisterlicher Konkurrenz Paroli zu bieten. Sein heutiger Kampf gegen den Mülheimer Bundesliga-Profi Vadim Malakhatko entwickelt sich zum Drama. „Malakhatko hat mein Remisangebot abgelehnt. Wir hatten hohe Zeitnot. Nur wenige Minuten für 13 Züge. Er hat einen falschen Plan gefasst und ich hatte schließlich die bessere Stellung,“ berichtet Milov. Die Belohung ist nicht nur ein Punkt heute, sondern auch die Aussicht seine dritte Großmeisternorm am Sonntag in den Händen zu halten.
Mit den weißen Steinen trifft der 18jährige Neuhausener Sebastian Bogner heute auf Vladislav Borovikov.
Sebastian Bogner
Und Bogner zeigt sich auf den Ukrainer exzellent vorbereitet.
Er opfert in einer sizilianischen Partien gleich zwei Figuren, kennt die Theorie
bis weit in das Mittelspiel. Borovikov kommt zeitlich unter Druck, hat eine
Stunde mehr Zeitverbrauch auf der Uhr als Bogner. Der Ukrainer verliert
Material, schafft es gerade noch die Stellung in den 42. Zug bis hinter die
Zeitkontrolle zu ziehen. Doch dann triumphiert der Neuhausener endgültig. Aus
seinen vier Duellen gegen einen Großmeister mit klangvollen Namen wie Epishin,
Jankovic, Yemelin und Borovikov kann Bogner ohne Niederlage drei Punkte machen.
Das Konzept des SK Neuhausen scheint zu greifen. Eine Reihe junger Talente wie
Sebastian Bogner, Manuela Mader oder Alexander Raykhman werden dort
vereinsübergreifend und systematisch von hochklassigen Trainern betreut und
trainiert. Hier beim Pfalz Open bereitet der Heidelberger Roman Vidonyak seine
Talente täglich in den Morgenstunden systematisch auf ihre Partien vor. Lohn der
Arbeit: Eine GM Norm für Bogner liegt auch hier in der Luft.
In das Verfolgerfeld gesellen sich Vladimir Baklan, Nidjat Mamedov, Vladimir
Epischin, Robert Kempinski, Vitaly Kunin, Vitaly Teterev, Spyridon Skembris und
Peter Vavrak. Alexander Graf kommt gegen den bislang hervorragend aufspielenden
titellosen Israeli Tamir Nabaty über ein Unentscheiden ebenso nicht hinaus wie
Thomas Luther gegen IM Mikhail Klenburg. Siegeshoffnungen ade.
Vladimir Baklan
Der Solinger Bundesligaspieler IM Michael Hoffmann erzielt
gegen GM Constantin Lupulescu ein Remis. „Eine GM Norm brauche ich nicht mehr,“
lacht der 38jährige. „Davon habe ich schon fünf oder sechs in der Schublade
liegen. Meine ELO Zahl muss besser werden, damit ich den Titel bekomme.“ Und
daran arbeitet der gelernte Anwalt. „Ich bin selbständig und kann mir meine Zeit
frei einteilen,“ schmunzelt er. Fred Feibert muss sich Vadim Chernov geschlagen
geben.
Im direkten Duell um den Frauenpreis verliert die letzte deutsche
Hoffnungsträgerin Judit Fuchs heute gegen Inna Gaponenko. Gaponenko und Svetlana
Vasilkova schließen damit zu der Inderin Tania Sachdev, Mariya Muzychuk und
Natalia Zdebskaja (alle 5 Punkte) auf. Dem Pfalz Open Partner ZONTA Club wird es
freuen: Nach einem schnellen Remis gegen den Setzranglisten - Vierten GM Yuriy
Kuzubov liegt Anna Muzychuk mit 5.5 Punkten weiterhin in Führung der
Damenwertung und nur einen halben Zähler hinter dem heute führendem Dreigestirn
des Gesamtturniers.
A.F.
Siebte Runde: Lokales
Hauck und Helbig mit Siegen
Aus lokaler Sicht ist für die Spieler aus Neustadt und Umgebung die siebte Runde
des Pfalz Opens heute ein eher durchwachsener Tag nach dem exzellenten Auftritt
in Runde sechs.
Einen schönen Sieg erspielt der Schwegenheimer Heiko Hauck gegen Tomas Segerberg.
Für Hauck eine anstrengende Woche: „Ich gehe vormittags arbeiten und spiele
nachmittags beim Turnier. Heute konnte ich mich einmal überzeugend durchsetzen.
Wenn meine Niederlage durch Handyklingeln nicht wäre, stünde ich deutlich besser
dar. Es macht insgesamt aber sehr viel Spaß hier zu spielen." Und er hat seinen
Sohn Adrian Hauck dabei, der erste Erfahrungen bei einem so großen Turnier
sammeln will. Der 13-jährige Adrian Hauck muss noch eine Menge Lehrgeld gegen
erfahrene Gegner zahlen, hatte aber schon ein paar Gegner am Rande der
Niederlage gebracht.
„Ich habe zweimal gegen deutlich höhere Gegner viel besser gestanden, musste mich aber jeweils mit Remis zufrieden geben!". Hans-Peter Fecht aus Neustadt konnte dem Internationalen Meister Christian Troyke, 60 Plätze vor ihm gesetzt, ein starkes Remis abknöpfen und zeigte sich nach der Partie sehr zufrieden.
Der Ex-Neustadter Mark Helbig lieferte heute eine
Klasse-Partie ab und opferte drei Bauern und einen Turm für ein gewonnenes
Endspiel.
Mark Helbig
Helbig bedauerte, dass diese schöne Partie nicht ins Internet übertragen wurde statt der gestrigen Niederlage, bei der er seinem Gegner bereits nach 17 Zügen zum Sieg gratulieren musste. Ebenfalls ein gutes Spiel lieferte Manuel Weller aus Kaiserslautern ab, der den 80 Plätze höher eingestuften Heiko Schneider besiegen konnte und mit 4 Punkten nach 7 Runden eine gute Bilanz aufweist. Maximilian Meinhardt aus Schwegenheim konnte einen Sieg gegen FM Christian Hess einfahren.
Niederlagen hingegen gab es diesmal für Dr. Herbert Scholz,
Fred Feibert, Erich Jäger und Gerhard Wahl. (D.H.)
Berichte von Axel Fritz und Dirk Hirse, Bilder: Armin Huck