Tod des Schachprofis

von ChessBase
12.01.2007 – Der Tod des bosnischen Schachprofis Nedzad Jakubovic erregte Ende letzten Jahres in Österreich Aufsehen. Die Leiche des Asylbewebers, war am Rande eines Waldweges in der Nähe von Franking morgens von Spaziergängern aufgefunden worden. Die Polizei ging zunächst von Selbstmord aus, da man einen Abschiedsbrief fand und leere Whiskeyflasche auf vorherigen Alkoholkonsum hindeutete. Bei näherer Untersuchung stellte sich heraus, dass beides falsche Fährten waren, die der Mörder ausgelegt hatte. Als sich eine bayrische Autowerkstatt meldete, bei der ein Autositz ausgetauscht worden war, konnte der Fall schnell aufgeklärt werden. Mehr...

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Tod des Schachprofis
von André Schulz



Nedzad Jakubovic (Foto: SC Schwarzach)

Der bosnische Schachprofi Nedzad Jakubovic (36) wurde Ende November tot mit einem Messer im Bauch auf einem Waldweg in der Nähe des Holzöster Sees bei Franking (Krs. Braunau, Österreich) von Spaziergängern aufgefunden. Zunächst ging die Polizei von einem Selbstmord aus, da sich bei der ersten Untersuchung keine Anhaltspunkte für einen Mord finden ließen. So gab es keine Verletzungen, die durch Abwehrbewegungen entstanden wären. Außerdem hinterließ der Asylbewerber einen Abschiedsbrief. Eine Whiskeyflasche, die sich neben der Leiche fand, deutete zunächst auf Alkoholkonsum hin. Ein solcher ließ sich aber bei der folgenden chemischen Untersuchung der Leiche nicht verifizieren. Stattdessen fanden sich auf der Flasche DNA-Spuren einer anderen Person, und zwar, wie sich später herausstellte, die des eines 26-jährigen bosnischen Fleischers aus Ostermiething, der zum Bekanntenkreis des Opfers gehörte.

Im Laufe der Ermittlungen meldete sich dann eine Autowerkstätte aus Bayern. Dort hatte Elfad N.einen blut getränkten Autositz auswechseln lassen.  Nachdem das Landeskriminalamt den Sitzbezug, sowie ein blutdurchtränktes Handtuch auf dem Mülle gefunden hatte, konnte die Salzburger Gerichtsmedizin, dass das Blut eindeutig vom opfer stammte. Ein Graphologe bestätigte zudem, dass der vermeintliche Abschiedsbrief gefälscht war. Der Verdächtige hatte ein Motiv für die Tat, da er Begünstigter der Lebensversicherung des Opfers war. Gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen.


Links:
Letzte Partie von Jakubovic bei SC ASK Salzburg...
Artikel bei nachrichten.at...

Schon einmal wurde ein bekannte Schachprofi Opfer eines Mordes. Gilles Andruet, Sohn des bekannten Rally-Rennfahrers Jean- Claude Andruet, war am 22. August 1995 am Ufers der Yvette in der Nähe von Versailles tot aufgefunden worden. Der französische Landesmeister des Jahres 1988 hatte sich seit 1993 intensiv in Spielcasinos betätigt und dort zunächst große Gewinne gemacht. Bald verlor er diese jedoch wieder, wurde drogenabhängig und verfiel ins Elend. Anfang 1995 trat er schließlich ein Erbe in Höhe von 400.000 Franc an. Diese Geld in seinen Besitz zu bringen, war offenbar das Motiv für die Mörder. Erst im April 2006 konnte der Fall zum Abschluss gebracht werden. Der 56-jährige Robert Liany wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt. Eine Reihe von Mittätern oder Mitwissern des Mordes, die in Abwesenheit verurteilt wurden, befinden sich jedoch noch auf der Flucht.

Jakubovic war nicht der erste Schachspieler, der im Jahr 2006 Opfer einer Gewalttat war. Aufsehen erregte der Tod des Fernschachgroßmeisters und Autors des bekannten Lehrbuches "Schach für Tiger" Simon Webb. Er wurde im März tot in seiner Stockholmer Wohnung aufgefunden. Im Streit mit seinem Sohn hatte dieser zu einem Küchenmesser gegriffen und auf seinen Vater eingestochen. Dieser erlag seinen Verletzungen. Der Sohn versuchte sich danach, mit seinem Auto selbst umzubringen.

Ein tragisches Schicksal erlitt auch die junge englische Schachspielern Jessie Gilbert. Sie fiel am 26. Juli bei einem Schachturnier in Pardubice, wo sie am Czech Open teilnahm, nachts aus dem achten Stock ihres Hotels.


Die Hintergründe ihres Todes sind ungeklärt. Vermutet wurde zunächst, dass sich der tödliche Sturz ereignet habe, weil Gilbert eine Neigung zum Schlafwandeln gehabt haben soll. Sehr wahrscheinlicher ist jedoch, dass der tödliche Sturz ein Selbstmord war.

Die Spielerin soll regelmäßig Antidepressiva eingenommen haben und bereits einen Selbstmordversuch hinter sich gehabt haben. Im Hintergrund des Ereignisses könnte eine Familientragödie stehen, deren Ausgangspunkt Jessica Gilberts Vater ist.

Wikipedia (engl.)...

 

 

 

 

 


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