"Special" zu Robert Hübner mit Partieanalysen und Videos zu Strategie und Endspiel. Firouzja, Oparin, Predke, Sevian, Vitiugov u.a. kommentieren ihre Partien vom Grand Swiss 2021. Eröffnungsvideos von Kasimdzhanov, Ragger und Marin. 11 Eröffnungsartikel
„Von cool bis hochspekulativ“
1.d4 Sf6 2.c4 e5 3.dxe5 Sg4 4.Lf4 Sc6 5.Sf3 Lb4+ 6.Sc3 De7 7.Dd5 Lxc3+ 8.bxc3 Da3
In dieser Variante des Budapester Gambits klammert sich Weiß an den Mehrbauern auf e5. Statt mit 8...f6 den Verlust zu akzeptieren und ein echtes Gambit zu spielen, versucht Schwarz manchmal 8...Da3 – objektiv schlecht, aber wer findet hier schon die Enginezüge 9.Tb1! oder 9.Td1! (allerdings ist das meistgespielte 9.Tc1 auch recht stark). Weiß antwortet häufig 9.Dd2?!, aber dann verfing sich Schwarz in unserer aktuellen Partie mit 9...Dc5 (richtig 9...Da5) 10.e3 Sgxe5 in der eigenen Falle und Weiß konnte triumphieren: 11.Sxe5 Sxe5 12.Dd4!
Video von Rainer Knaak (ChessBase Magazin #205)
1.e4 c5 2.Sf3 g6 3.d4 Lg7 4.dxc5! Da5+ 5.c3 Dxc5 6.Sa3!
Hier fügt es sich für Weiß prima, dass der Springerzug nicht nur eine Falle stellt, sondern zugleich der stärkste Zug ist. In einer aktuellen Partie nahm Schwarz die Einladung mit 6...Lxc3+? an, aber nach 7.bxc3 Dxc3+ 8.Dd2! Dxa1 würde allein schon der Entwicklungsvorsprung Weiß ein sattes Plus geben, zudem sperrt 9.Sb5! Sa6 10.Sfd4 die schwarze Dame ein.
1.e4 c5 2.Sf3 g6 3.d4 Lg7 4.Sc3 cxd4 5.Sxd4 Sc6 6.Le3 Da5
Der schwarze Damenzug ist eigentlich viel zu riskant, denn Weiß kann gleich mit mehreren Zügen in Vorteil kommen. Doch einige meinen – zu Recht –, dass die Fesselung des Sc3 keine Rolle spielt, und glauben – zu Unrecht –, dass sie die Entwicklung mit 7.Lc4? fortsetzen können. Dann aber demonstriert die schwarze Dame ihr Potential und gewinnt mit dem „widernatürlichen“ 7...Db4! eine Figur.
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Sf6 4.Sg5 d5 5.exd5 Sxd5
Wenn 5...Sxd5? geschieht, dann meistens von schwächeren Spielern, die die Theorie nicht kennen. Doch es gibt auch Großmeister, die darauf hoffen, dass Weiß die taktischen Verwicklungen nicht meistert. Das ist natürlich hochspekulativ, aber in einer aktuellen Partie (allerdings im Blitz) hat es funktioniert. Die Frage, ob 6.d4 oder 6.Sxf7 besser ist, lässt sich nicht klar beantworten, aber als gesichert gilt, dass Weiß in beiden Fällen deutlich besser steht. Allerdings sind jeweils noch ein paar genaue Züge vonnöten.
1.d4 d5 2.c4 c6 3.Sf3 Sf6 4.e3 Lf5 5.cxd5 cxd5 6.Sc3 e6 7.Se5
Die Diagrammstellung kann über ganz verschiedene Zugfolgen erreicht werden. Wer als Schwarzer Slawisch spielt, sollte mit ihr unbedingt vertraut sein. Denn die „Normalzüge“ 7...Sbd7? und 7...Sc6? führen beide ins Verderben, weil 8.g4! Lg6 9.h4 einen Zug des h-Bauern erfordert, was aber nach 10.Sxg6 die schwarze Struktur ruiniert.
1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.Le2 0-0 6.Sf3 De8 7.0-0 e5
Die Dame auf e8 fällt sofort ins Auge, sie deckt nicht nur e5, sondern greift zusammen mit dem Sf6 den Bauern e4 an. Aber bringt nicht 8.Te1 die Dame in Schwierigkeiten? Nein, Schwarz bleibt cool und holt sich mit 8...exd4 9.Sxd4 Sxe4! den Bauern. Der Clou dabei ist 10.Sd5 Dd8 11.Lf3 Sxf2! 12.Kxf2 Dh4+, wenngleich 13.g3 (in der Praxis geschieht meist 13.Kf1?) geradeso das Gleichgewicht halten kann.
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Partieanalysen vom FIDE Grand Swiss 2021 vom Sieger Alireza Firouzja ebenso wie von Grigoriy Oparin, Yu Yangyi, Alexandr Predke, Samuel Sevian, Nikita Vitiugov u.a. Eine Klasse für sich: Anish Giri kommentiert seinen spektakulären Schwarzsieg über Abhijeet Gupta von der Chess Super League. Oder wie wäre es mit einem überraschenden Mittelgambit gegen das beliebte Londoner System? Sergey Grigoriants erläutert die Ideen und Varianten nach 6…e5! Auf keinen Fall verpassen: Interaktive Trainingseinheiten mit Martin Breutigam und Robert Ris!
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FIDE Grand Swiss 2021: Alireza Firouzja sicherte sich trotz einer Niederlage gegen Fabiano Caruana den ersten Platz und qualifizierte sich damit für das Kandidatenturnier 2022. Firouzja analysiert seinen Sieg gegen Nijat Abasov. Zudem kommentieren Grigoriy Oparin, Yu Yangyi, Alexandr Predke, Samuel Sevian, Nikita Vitiugov, u. a. ihre besten Partien.
Europamannschaftsmeisterschaft 2021: Gold für die Ukraine, Silber für Frankreich, Bronze für Polen. Radoslaw Wojtaszek analysiert seinen gewinnbringenden h-Bauernlauf gegen Victor Mikhalevski, und Ivan Saric zeigt, wie man gegen einen Alireza Firouzja in Topform remis hält.
Hier erfahren Sie alles, was es zu einem konkreten Abspiel aktuell zu wissen gilt. Und das anhand nur einer ausführlich kommentierten Partie! Spyridon Kapnisis macht Sie fit für die Sizilianische Rossolimo-Variante (1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 d6 4.Lxc6+!? bxc6 5.e5!). Igor Stohl stellt frühe Bajonettangriffe in der Caro-Kann Abtauschvariante und der Spanischen Eröffnung vor.
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Markus Ragger: Grünfeld-Indisch
1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 d5 4.cxd5 Sxd5 5.Ld2 c5
Rustam Kasimdzhanov: Französisch
1.e4 e6 2.d4 d5 3.e5 c5 4.c3 Db6 5.Sf3 Sc6 6.Le2 cxd4 7.cxd4 Sh6 8.Lxh6 Dxb2 9.Sbd2 gxh6 10.0-0
Mihail Marin: Nimzo-Indisch Hübner-System
1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sc3 Lb4 4.e3 c5 5.Ld3 Sc6 6.Sf3 Lxc3+ 7.bxc3 d6
CBM #205 bietet mit 11 Eröffnungsartikeln viele spannende Ideen für Ihre nächsten Partien:
Petra Papp: Wolga-Gambit 4.cxb5 a6 5.b6 e6
Krisztian Szabo: Sizilianisch Nimzowitsch 2.Sf3 Sf6 3.e5 Sd5
Robert Ris: Sizilianisch Najdorf 6.Lg5 e6 7.f4 Dc7?!
Christian Braun: Französisch Tarrasch 8.0–0 g5!
Evgeny Postny: Vierspringerspiel Rubinstein-Var. mit 5.0-0
Renato Quintiliano: Italienisch mit 6...d5 / 11.Lb3!
Lars Schandorff: Spanisch mit 5.De2
Sergey Grigoriants: Londoner System 5.Db3 c4 6.Dc2 e5!
Alexey Kuzmin: Grünfeld-Indisch mit 7.Sf3/8.h3
Imre Hera: Damenindisch 4.g3 Lb7 5.Lg2 c5
Patrick Zelbel: Königsindisch-Rezepte gegen 6.Le2
„Von cool bis hochspekulativ“ Unser Experte Rainer Knaak nimmt acht Fallen aus der aktuellen Turnierpraxis unter die Lupe, drei davon stellt er zudem im Videoformat vor. Budapester Gambit, Sizilianisch, Königsindisch u.v.m.
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