Vor 45 Jahren – Bobby Fischer in Island (3)

von Frederic Friedel
11.07.2017 – Am 11. Juli 1972 begann das legendäre "Match des Jahrhunderts" zwischen Boris Spassky und Bobby Fischer endlich. Doch Fischer kam zu spät zur ersten Partie, der Straßenverkehr hatte ihn aufgehalten. Fischer hatte in der ersten Partie Schwarz und spielte zur allgemeinen Überraschung nicht wie meist Grünfeld oder Königsindisch, sondern Nimzo-Indisch. Die Partie verlief in ruhigen Bahnen und die meisten Experten rechneten mit einem Remis. Doch dann, im 29. Zug, nahm Fischer einen vergifteten Bauern. "Ein Zug und wir machen in der ganzen Welt Schlagzeilen!", kommentierte einer der Organisatoren glücklich.

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Bobby Fischer in Island: Drama in Partie 1

Das Match des Jahrhunderts begann am 11. Juli 1972 mit Partie 1. In seinem 1974 erschienenen Buch Bobby Fischer schildert Frank Brady das Drama. Wir bringen Auszüge aus dem Buch.

"Als Fischer am Nachmittag der ersten Partie, am 11. Juli 1972, aufwachte und ihm allmählich zu Bewusstsein kam, dass er tatsächlich in Island um die Weltmeisterschaft spielte, war er nervös. Nach Jahren voller Mühsal und Streit und der ganzen Aufregung um das Match stand Fischer kurz davor, sein Lebensziel zu erreichen. Für die nächsten zwei Monate war Laugersdalhöll sein Universum.

Alle Details im Spielsaal waren geprüft und  wieder geprüft worden, um den Spielern den größtmöglichen Komfort zu garantieren. Laugersdalhöll ist ein höhlenartiges, kuppelförmiges Stadion (es wurde einmal als großer isländischer Pilz beschrieben) mit riesigen, weiß verkleideten Schallschutzplatten an der Decke, die aussehen wie Albinomammutfledermäuse. Der gesamte erste Stock war mit Teppichen ausgekleidet, um die Geräusche der Zuschauer, die kamen und gingen, zu dämpfen, und die Klappsitze waren durch gepolsterte und entsprechend "geräuschlose" Sitze ersetzt worden. Die beiden Kameratürme waren auf Verlangen Fischers nach hinten versetzt worden und die Beleuchtung auf der Bühne war verstärkt worden. Ein schöner, von Eames entworfener, Bürodrehsessel, ein genaues Duplikat des Stuhls, in dem Fischer auch während des Wettkampfs gegen Petrosian in Buenos Aires gesessen hatte, war aus den USA eingeflogen worden."

Das Spassky-Fischer Match des Jahrhunderts wurde in Laugardalshöllin gespielt, einer riesigen Sportarena. So sah sie vor Beginn des Wettkampfs aus.

Bobby wurde von Lombardy zum Stadion gefahren, aber aufgrund des dichten Verkehrs kamen sie erst kurz nach fünf Uhr Nachmittags, dem offiziellen Partiebeginn, dort an. Fischer eilte durch den Hintereingang auf die mit Pflanzen geschmückte Bühne und wurde durch freundlichen Applaus der 2.300 Zuschauer begrüßt.

Um genau 17 Uhr machte Spassky seinen ersten Zug – und Schiedsrichter Lother Schmid setzte Fischers Uhr in Gang.

Fischer, im weißen Hemd und blauem, konservativen Geschäftsanzug, eilte zum Brett.

Die beiden Männer gaben sich die Hand, wobei Fischer die Augen aufs Brett gerichtet hielt. Dann setzte er sich in seinen schwarzen Ledersessel, überlegte 95 Sekunden und zog dann seinen Springer nach f6.

Die Züge wurden auf dem Brett ausgeführt und zugleich auf 40 Videomonitoren in allen Bereichen des Stadions gezeigt. In der Cafeteria, wo die Zuschauer die lokale, auf Lamm basierende, Hot-dog Variante herunterschlangen und isländisches Flaschenbier mit zweiprozentigem Alkoholgehalt tranken, wurde das Geschehen auf der Bühne lautstark diskutiert. Im Keller erklärten und analysierten isländische Meister die Züge, die auf einem großen Demonstrationsbrett gezeigt wurden, weniger lautstark, während in den Presseräumen eine Gruppe von Großmeistern die Monitore betrachteten und im Kopf analysierte, was bei den meisten der Journalisten Ehrfurcht und Bewunderung hervorrief. Im Spielsaal selbst herrschten Etikette und Ruhe. Wenn nicht, dann ließen Lothar Schmid oder der Schiedsrichterassistent Gudmundur Arnlaugsson ein großes, weißes, stromgetriebenes Hinweisschild aufleuchten, das auf Englisch und Isländisch um sofortige Aufmerksamkeit bat: Ruhe! Thögn!"

So weit der Auszug aus Bradys Buch. Als ich vor kurzem in Island war, zeigte mir Gardar Sverrisson ein Fenster, das 1972 in die hintere Wand eingefügt worden war:

Das Fenster wurde eingerichtet, damit die Kameras das Geschehen von der anderen Seite filmen konnten.

Originalaufnahmen, die von der Kamera im hinteren Fenster aufgenommen wurden (während der ersten Partie 1972)

Auf dem Cover von Ludek Pachmans Buch über den Wettkampf ist ein Bild der Bühne abgebildet: das Fenster wird vom Banner mit dem FIDE-Logo verdeckt. Fischer bemerkte das und beschwerte sich darüber.

Auf dieser Aufnahme der ersten Partie sieht man, dass Fischer mit diesem Arrangement sehr unzufrieden war – er ist stark mit den Kameras im Saal beschäftigt.

Fischer geht zum Hauptschiedsrichter Lothar Schmid, um energisch zu protestieren. Schmid kann an der Lage nichts ändern und die Partie wird fortgesetzt.

Ich gebe das Wort weiter an den Journalisten und Filmkritiker Brad Darrach, Autor eines der einflussreichsten Bücher über Bobby Fischer – die Erstausgabe erschien 1974 und ist immer noch interessant zu lesen. Besorgen Sie sich ein Exemplar - meins, das rechts abgebildet ist, hat vor ein paar Jahrzehnten $2.95 gekostet. In dem Buch beschreibt Darrach die entscheidenden Momente während der ersten Partie (Auszüge):

Die Partie wurde von beiden Seiten zu Beginn seltsam anspruchslos gespielt und bald stand eine "Standardstellung" im Nimzo-Inder auf dem Brett. Spassky hat diese Stellung schon oft gespielt, Bobby noch nie. Warum hatte Bobby die Partie in diese Richtung gelenkt? Wann würde der Hammer kommen?

Der Hammer kam nie. Lauernd wiederholte Bobby Zug um Zug eine Partie, die Spassky und Krogius 1958 gespielt hatten, und erreichte so vollkommenen Ausgleich.

Spassky starrte zwanzig Minuten aufs Brett. Dann kam er zu dem Schluss, dass er nichts machen konnte, außer die Partie sanft in Richtung eines dieser müden Unentschieden zu lenken, die als Großmeisterremis bekannt sind. Nach dem 28. Zug war die Stellung so hoffnungslos remis, dass 500 Zuschauer nach Hause gingen. Weitere 500 drängten sich in der Lobby, manche von ihnen kauften Souvenire, andere kauften Erinnerungsbriefmarken.

 

 

"Wirklich schade," meinte Thorarinsson zu einem jugoslawischen Journalisten. "Wir hatten auf eine spannende Partie gehofft, um den Wettkampf in Schwung zu bringen." "Ich weiß nicht, was in ihn gefahren ist," murmelte Lombardy einem anderen Großmeister im Presseraum zu, wo die meisten der Experten aus dem Westen saßen. "Vielleicht ist er einfach zu erschöpft, um zu zu spielen. Nun, ich gehe wohl besser wieder hinter die Bühne. Noch ein paar Züge, dann machen sie Remis." Als Lombardy aufstand, machte Bobby seinen 29. Zug.

In einer ausgeglichenen Stellung nahm Fischer den Bauern auf h2 mit seinem Läufer...

...und drückte danach ruhig die Uhr.

Läufer schlägt Bauer!? Spassky zuckte wie jemand, der angeschossen wurde, und starrte aufs Brett. Vier Sekunden später leuchtete der Zug auf den Monitoren auf. Lombardy blieb der Mund offen. "Was!", schrie Byrne und wurde bleich. Am anderen Ende der Lobby schnaufte Geller und griff nach Krogius' Arm. "Das muss ein Fehler sein!" meinte Großmeister Gligoric zu Großmeister Olafsson. "Sie haben den falschen Zug auf dem Monitor angezeigt!"

Aber der Monitor zeigte den richtigen Zug. Geller, Nei und Krogius starrten auf den Fernsehmonitor, der am nächsten stand, und steckten die Köpfe zusammen und flüsterten aufgeregt. Byrne und Lombardy fingen an, die Figuren auf Byrnes Taschenschach hin und her zu ziehen. Ein Dutzend Reporter versammelte sich um sie. "Jesus!" keuchte Byrne. "Vielleicht hat Bobby etwas!" Im Analyseraum unten stöhnte ein isländischer Meister, "Ich verstehe es nicht!. Was sieht er, das ich nicht sehe?"

Ein Raunen ging durch die Lobby. Leute im Restaurant schrien so laut, dass man die Geräusche im Spielsaal hören konnte. In nur einer Minute war jeder Eingang zum Spielsaal voller Leute, die drängelten, um wieder in den Saal zu kommen. "Bobby greift an! Bobby hat einen vergifteten Bauern genommen! Bobby hat die Partie wieder spannend gemacht!" Thorarinsson stand mit einem breiten Grinsen mitten in der Lobby. "Ein Zug," sagte er glücklich, "und wir machen in der ganzen Welt Schlagzeilen!"

Brady schreibt:

29...Lxh2? Ein unglaublicher Fehler, der durch Fischers übereifrigen Versuch, eine offensichtliche Remisstellung doch noch zu gewinnen, verursacht wurde. Er übersah, dass nach 30.g3 h5 31.Ke2 h4 32.Kf3 h3 33.Kg4 Lg1 34.Kxh3 Lxf2 Weiß den Fluchtweg des schwarzen Läufers mit 35.Ld2 abschneidet." Eine ausführliche Analyse des kritischen Moments folgt weiter unten.

Im 41. Zug entschloss sich Spassky, um in den Vorteil einer nächtlichen Analyse zu kommen, die Partie abzubrechen und zur Hängepartie zu machen. Da offiziell fünf Stunden gespielt sein mussten, bevor die Partie abgebrochen werden konnte, nahm Spassky 35 Minuten Bedenkzeitverlust in Kauf. Spassky hatte einen Läufer und drei Bauern, Fischer hatte fünf Bauern. Spassky versiegelte seinen Zug und reichte Schmid den großen braunen Umschlag.

Während die Menge aus dem Saal strömte, fuhr Fischer ins Loftleider zurück, um die Stellung mit Lombardy zu analysieren, wobei er die Position im Auto ohne Ansicht des Brettes diskutierte. Byrne meinte: "Fischer kämpft verzweifelt ums Remis." Larry Evans sah Remischancen für Fischer, "vielleicht." Gligoric hielt Fischers Chancen für "gering." Aber Krogius sagte, die Stellung sei "wahrscheinlich ein Remis."

Die Partie wurde am nächsten Tag fortgesetzt und Fischer verließ den Spielsaal für eine halbe Stunde, um gegen die Fernsehkameras zu protestieren. Im 56. Zug gab er auf. Er sagte seinem Sekundanten Lombardy, dass er zu schnell gespielt hätte, "weil mich die Kameras abgelenkt haben."

Zwanzig Jahre später wurde er von einem Journalisten gefragt, ob er versucht hatte, Gewinnchancen zu bekommen, indem er in einer Remisstellung Komplikationen herbeigeführt hatte. ”Im Prinzip ist das richtig. Ja,” antwortete er.

Spassky-Fischer, Partie 1 - Analysen von Sagar Shah

[Event "World-ch27 Fischer-Spassky +7-3=11"] [Site "Reykjavik"] [Date "1972.07.11"] [Round "1"] [White "Spassky, Boris Vasilievich"] [Black "Fischer, Robert James"] [Result "1-0"] [ECO "E56"] [WhiteElo "2660"] [BlackElo "2785"] [Annotator "Sagar Shah"] [PlyCount "111"] [EventDate "1972.07.11"] [EventType "match"] [EventRounds "21"] [EventCountry "ISL"] [SourceTitle "MainBase"] [Source "ChessBase"] [SourceDate "1999.07.01"] 1. d4 Nf6 2. c4 e6 3. Nf3 d5 4. Nc3 Bb4 5. e3 O-O 6. Bd3 c5 7. O-O Nc6 8. a3 Ba5 9. Ne2 dxc4 10. Bxc4 Bb6 11. dxc5 Qxd1 12. Rxd1 Bxc5 13. b4 Be7 14. Bb2 Bd7 15. Rac1 Rfd8 16. Ned4 Nxd4 17. Nxd4 Ba4 18. Bb3 Bxb3 19. Nxb3 Rxd1+ 20. Rxd1 Rc8 21. Kf1 Kf8 22. Ke2 Ne4 23. Rc1 Rxc1 24. Bxc1 f6 25. Na5 Nd6 26. Kd3 Bd8 27. Nc4 Bc7 28. Nxd6 Bxd6 29. b5 {Spassky makes the most logical move in the position. He removes the pawns from the dark squares and places them on the opposite colour of his bishop. Here we come to the most important moment of the game. One can say that Fischer's next move was one that shook the chess world![#]} Bxh2 $2 {What?! Why?! In a position where the players would have moved their pieces around for a few moves and then agreed to a draw, Fischer captures the h2 pawn and allows his bishop to get trapped. Now Fischer was a tad crazy when it came to off the board stuff, but on the board he was a sheer genuis. Hence it becomes important to ask the question - "Did Fischer overlook something or he deliberately chose this variation in order to complicate matters?" While many would like to believe that the latter was true, Fischer simply missed Spassky's 35.Bd2! (mentioned in one of the variations) which trapped his bishop. This is the most logical explanation and also the view of many experts.} 30. g3 h5 {The h-pawn comes to the resuce of the bishop.} 31. Ke2 h4 32. Kf3 Ke7 (32... h3 {Fischer must have planned on making this move when he embarked on Bxh2. Now the white king doesn't have access to the g2 square. But Spassky has a winning position after} 33. Kg4 $1 Bg1 34. Kxh3 Bxf2 35. Bd2 $1 $16 {[#]This bishop move shuts the door for the f2 bishop and there is no way out. Theoretically whether this position is winning or not is a completely different question. When Fischer realized that Spassky could play 35.Bd2 and trap his bishop, he must have felt a chill going down his spine.}) 33. Kg2 hxg3 34. fxg3 Bxg3 35. Kxg3 {Is this position winning for White? Modern day computers think so. Over the board Black definitely has some defensive chances, because of the reduced material, but with accurate play White should certainly win.} Kd6 36. a4 Kd5 (36... Kc5 {Going for the a4 pawn is possible, but loses after} 37. Ba3+ Kc4 38. Bf8 g6 39. Be7 f5 {The pawns have been forced to advance and now the white king moves in.} 40. Kf4 Kb3 41. a5 $1 {Important to make Black's task as difficult as possible of winning the pawns.} Ka4 42. a6 b6 43. Ke5 Kxb5 44. Kxe6 Kxa6 45. Kf6 b5 46. Kxg6 Ka5 47. Kxf5 b4 48. e4 b3 49. Bf6 $18 {and White pawn is just too quick.}) 37. Ba3 Ke4 38. Bc5 $1 a6 (38... b6 $2 39. Bxb6 axb6 40. a5 $1 Kd5 (40... bxa5 41. b6 $18) 41. a6 $18) 39. b6 $1 {[#]Spassky tries to retain as much material as possible. The queening square of the rook pawn on a8 is not in his favour as well. So he must ensure that maximum pawns are kept on the board. The exclamation is not for the move. The move is obvious. The exclam is for the important role that this pawn plays in the game. Thanks to it White can always dream about winning the game because it is just two squares away from queening. Right now things looks really complex and it is not so clear how White can win. When you dig deeper you realize that the plan is pretty simple. The white king will slowly try and enter the position on the kingside. Black will have to exchange one of his pawns for the e3 pawn. After that it won't be possible to make progress with the two remaining pawns on the kingside, as the bishop and king will stop them from advancing. Black's only hope then is to make a dash towards the queenside. But the b6 pawn is securely protected by the bishop, and the white king will make his way to the c7 square and win the b7 pawn. That's the general outline. If you look at the analysis given below, things will become much more clear.} f5 (39... g5 40. Kg4 $18) 40. Kh4 {[#]} f4 {At this point Spassky decided to adjourn the play. Five hours had not yet been completed, so the World Champion took a loss of 35 minutes on his clock. He wanted to be 100% sure that he was winning this position and did not want to make any rash decisions.} (40... e5 41. Kg5 a5 {With this move, Black hopes that he will be able to win the a4 pawn at some point, but it is too slow.} (41... f4 42. exf4 exf4 43. a5 f3 44. Kg4 $18 {And the pawn is lost.}) 42. Bd6 Kxe3 43. Bxe5 Kd3 44. Kxf5 Kc4 45. Ke6 Kb3 46. Kd7 Kxa4 47. Kc7 $18) (40... Kd5 {was considered by many experts as the staunchest defence. White wins with} 41. Bf8 $1 g6 42. Kg5 Ke4 (42... e5 43. Bb4 $1 (43. Kxg6 {also wins, but there is a small trap involved.} f4 {And now it is important not to take the f4 pawn.} 44. Bb4 $1 ( 44. exf4 $2 exf4 45. Bb4 f3 46. Be1 a5 $1 47. Kf6 Kc5 48. Bf2+ Kb4 49. Ke6 Kxa4 50. Kd6 Kb5 51. Kd5 (51. Kc7 Ka6 $19) 51... a4 52. Ke4 a3 53. Kxf3 a2 54. Bd4 a1=Q 55. Bxa1 Kxb6 $11) 44... f3 (44... fxe3 45. a5 $1 $18) (44... Ke4 45. exf4 exf4 46. Kf6 f3 47. Be1 Kd3 48. Ke6 Kc4 49. Kd6 Kb3 50. Kc7 $18) 45. Be1 $18) 43... Ke4 44. Kxg6 Kxe3 45. Kxf5 $18) 43. Kxg6 e5 (43... Kxe3 44. Kf6 $18) 44. Kf6 f4 45. exf4 exf4 46. Ke6 $18) 41. exf4 Kxf4 42. Kh5 Kf5 43. Be3 {This is the best diagonal for the bishop (c1-h6). It not only stops the e-pawn but also the g-pawn from advancing.} Ke4 44. Bf2 (44. Bc1 {also wins.} Kd4 45. Kg6 Kc4 46. Kf7 $1 {The pawns are not as important as getting the king to c7.} (46. Kxg7 $2 Kb4 47. Kf6 Kxa4 48. Kxe6 Kb5 49. Be3 Kc6 $11 {This is something that White must avoid at all costs - his king being cut off.}) 46... Kb4 (46... e5 47. Ke6 e4 48. Kd7 $18) 47. Kxe6 Kxa4 48. Kd7 Kb5 49. Kc7 $18) 44... Kf5 45. Bh4 e5 46. Bg5 e4 47. Be3 {Both the e and g-pawns are under control. The bishop also defends the b6 pawn. In short this is the perfect square for it to be on.} Kf6 (47... a5 48. Bd2 Ke5 49. Bxa5 e3 50. Be1 Kd5 51. a5 Kc5 52. Kg6 $18) 48. Kg4 Ke5 49. Kg5 Kd5 50. Kf5 (50. Kg6 {This also wins. But as mentioned before, White's priority is to get his king to c7.} Kc4 51. Kxg7 Kb4 52. Kf6 Kxa4 53. Ke5 Kb3 (53... Kb5 54. Kd6 $1 $18) 54. Kxe4 a5 55. Kd5 a4 56. Kd6 a3 57. Kc7 a2 58. Bd4 $18) 50... a5 {Black tries to fix the a4 pawn, but it makes no difference as the real weakness in Black's camp is the b7 pawn.} 51. Bf2 g5 52. Kxg5 Kc4 53. Kf5 Kb4 54. Kxe4 Kxa4 55. Kd5 Kb5 56. Kd6 {Fischer resigned the game and Spassky took the lead in the match. For Fischer this was a big setback. He had never won a game against Spassky. In the five games that they had played before the World Championship match, the score stood +3 in Spassky's favour (now it was +4). It is simply amazing that Fischer was able to win the match. But we are getting ahead of ourselves! On 11th of July, 1972, the score of the World Championship Match stood 1-0 in the favour of Boris Spassky.} 1-0

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Chefredakteur der englischen ChessBase-Seite. Hat in Hamburg und in Oxford Philosophie und Linguistik studiert und sein Studium mit einer Arbeit über Sprechakttheorie und Moralsprache abgeschlossen. Eine Karriere an der Universität gab er auf, um Wissenschaftsjournalist zu werden und Dokumentationen für das deutsche Fernsehen zu produzieren. Er ist einer der Mitbegründer von ChessBase.

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