ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Padova ist eine der ältesten Städte Italiens, liegt am Rande der Poebene, ca. 30 km westlich von Venedig und hat knapp 210.000 Einwohner. Eine der ältesten Universitäten Italiens, die „Basilica Santa Giustina“ und die Wallfahrtskirche „Basilica di Sant’Antonio“ sind wohl die bekanntesten Baudenkmäler der Stadt.
Padova – Basilica Santa Giustina
Betrachtet man das Schachtreiben in Padova, so fällt in erster Linie die Mannschaft von Padova auf: diese ist in den letzten Jahren zum führenden Team Italiens aufgestiegen! Durch den Großsponsor „Obiettivo Risarcimento“ gelang es den Machern in Padova, den Großteil der führenden Spieler Italiens zu versammeln, mit einigen Weltklasse-Spielern zu ergänzen und so in den letzten Jahren sieben Mal die Italienische Mannschafts-Meisterschaft zu gewinnen (vergleichbar mit der Deutschen Bundesliga, allerdings gespielt auf nur 4 Brettern und mit 7 Runden im Schweizer System). Beim letzten Europacup im Oktober dieses Jahres in Skopje wurde die Mannschaft verstärkt mit Peter Leko, Sergej Karjakin, Hikaru Nakamura, Maxime Vachier-Lagrave und Etienne Bacrot und kam knapp nicht aufs Podest: der dritte Platz wurde um den Hauch eines halben Buchholz-Punktes verfehlt. Wie zwischen den Zeilen zu lesen war sollte die Mannschaft 2016 weiteren Zuwachs bekommen!
Siegerfoto anlässlich des Gewinnes der diesjährigen Mannschafts-Italienmeisterschaft von „Obiettivo Risarcimento Padova“ (Spieler, Sponsoren und Funktionäre, Foto: Giordano Macellari)
Mehr als nur Sponsor einer Mannschaft: Obiettivo Risarcimento
Dank der tatkräftigen Unterstützung des Hauptsponsors „Obiettivo Risarcimento“ konnte vom 12. bis zum 20. Dezember zum 18. Mal das Festival „Città di Padova“ ausgetragen werden. Insgesamt 157 Schachfreunde fanden den Weg nach Padova, um in den drei vorgesehenen Turnieren mit einem Preisfond von insgesamt 12.000€ mitzuspielen. Das B- und C-Open wurde mit je 42 und 47 Spielern an den zwei Wochenenden ausgetragen (6 Runden, B-Open offen für alle, C-Open unter 2000 Elo).
Das Hauptturnier begann am Sonntag 13. Dezember und umfasste 9 Runden (eine Doppelrunde), war offen für alle Spieler ab einer Elozahl von 1800 und wurde gespielt mit der inzwischen weit verbreiteten Bedenkzeit von 90 Minuten für die ersten 40 Züge gefolgt von weiteren 30 Minuten und jeweils 30 Sekunden Zeitgutschrift pro ausgeführten Zug.
Das A-Turnier umfasste 68 Spieler und war mit 15 GM, 13 IM und 7 FM das stärkste Schachturnier in Italien im Jahr 2015. Der Elo-Durchschnitt der ersten 10 der Setzliste betrug stolze 2563 Punkte.
Die Topfavoriten auf den Turniersieg waren wie bei solchen Open üblich die ersten der Startrangliste:
Die Startrangliste mit den Favoriten auf den Sieg
Von dem einen oder anderen jungen Spieler erhofften sich die Organisatoren das Erzielen von Normen, welche dem Ansehen eines Turniers immer gut tun!
In den ersten drei Runden gab es einige kleinere oder größere Überraschungen: Einige Favoriten mussten recht bald halbe Punkte abgeben (z.B. Nikolov und Zelcic bereits in Runde 1, Vovk und Zhigalko in Runde 2 sowie Danin und Maiorov in Runde 3). Die ersten großen GM-Skalps gab es in Runde 2 durch die Überraschungssiege von FM Miragha Aghayev (Italien) gegen Strikovic und vom 15-jährigen FM Lorenzo Lodici (Italien) gegen Zaja.
FM Miragha Aghayev (Italien, links) – hier in seinem Spiel gegen IM Mishra Swayams (Indien) – Ergebnis: Remis
Nach der vierten Runde führte der frischgebackene Zweitplatzierte der Italienischen Meisterschaft, GM Alberto David mit 4 Punkten die Rangliste an (darunter bereits ein wertvoller Sieg gegen Vovk). In Runde fünf erwischte es ihn allerdings eiskalt, indem er mit Weiß gegen Zhigalko verlor. Erwähnenswert sind in dieser Runde zudem noch die Überraschungssiege von WIM Marina Brunello (Italien) gegen Vovk, welcher damit nach 5 Runden nur auf 50% der Punkte kam und somit schon einen Riesen-Rückstand aufwies und der Sieg des erst 13jährigen FM Francesco Sonis (Italien) gegen GM Igor Naumkin (Russland).
Durch diesen Sieg übernahm Zhigalko mit 4,5 Punkten die Führung, einen halben Zähler vor David, Georgiev, Maiorov und Außenseiter IM Blazimir Kovacevic (Kroatien).
FM Francesco Sonis (Italien) beeindruckte durch seine Ruhe und Gelassenheit am Brett – auch gegen gestandene Großmeister!
WIM Marina Brunello (Italien) – hat schon 3 WGM-Normen in der Tasche und wird beim nächsten FIDE-Kongress diesen Titel zugesprochen bekommen.
In Runde 6 gelang es Zhigalko auf Brett 1 sogar den Anführer der Setzliste Georgiev zu schlagen, womit sein Vorsprung bereits auf einen vollen Punkt anstieg! War dies die Vorentscheidung um den Turniersieg?
Runde 6: im Vordergrund auf Brett 8 FM Lorenzo Lodici (Italien) – IM Ivajlo Enchev (Bulgarien) 0-1, im Hintergrund GM Miroljub Lazic (Serbien) – WIM Marina Brunello (Italien) remis
Mit zwei Remis in den Runden 7 und 8 hielt Zhigalko seine Gegner auf Distanz. Da gleichzeitig Georgiev in der achten Runde auch gegen David den Kürzeren zog, war dieser endgültig von der Titelverteidigung ausgeschlossen.
In der letzten Runde gab es auf den vordersten Brettern Punkteteilungen, zumeist recht schnelle und wenig ausgekämpfte Partien. Daher änderte sich der Tabellenstand nur leicht.
Das Endresultat der 18. Auflage lautet:
Das Ziel der Organisatoren, dass Spieler beim Turnier Normen erzielen, ging auf. Folgende Normen wurden erzielt:
FM Francesco Sonis – IM-Norm
FM Lorenzo Lodici – IM-Norm
WFM Daniela Movileanu – WIM-Norm
Das B-Open gewann FM Sergejs Gromovs mit 5,5 Punkten vor Alessio Boraso und FM Fulvio Zamengo (beide 5, alle drei aus Italien). Im B-Open waren ebenfalls drei Italiener vorn: Davide Guidobene mit 6 Punkten gewann vor Martino Aprile mit 5 und Stefano Zanirato mit 4,5 Punkten.
Auch ein renommierter Meister seines Fachs müsste manchmal etwas mehr üben: einem namhaften Großmeister gelang es nicht das Finale K+L+S gegen K innerhalb der vorgesehenen 50 Züge zu gewinnen.
Runden später wurde ein weiterer Großmeister dieser Prüfung unterzogen… dieses Mal mit Erfolg!
Dimitra Vatkali (Griechenland) – Schach kann manchmal so ermüdend sein
WFM Alessia Santeramo (Italien)
Der souveräne Sieger: GM Andrey Zhigalko (Weißrussland). Foto: Sagar Sah
IM Alessio Valsecchi (Italien) – lange Zeit auf Kurs GM-Norm
Fotos: Veranstalter