Zuschauerorientiertes Schachturnier

von ChessBase
15.07.2009 – Hans-Walter Schmitt hat sein Handwerk als Manager bei Siemens gelernt. Und vieles, was in der Wirtschaft gilt, ist für den Organisator der Chess Classic auch für die Organisation von Schachturnieren gültig. Die Chess Classic sind für den IT-Fachmann nichts anderes als ein "Produkt". Die Kunden sind die Zuschauer und die Sponsoren. Wenn diese am Produkt gefallen finden, werden Sie auch beim nächsten Mal dabei sein wollen. "Beim Fußball", sagt Schmitt, "weiß jeder, wie es steht. Das muss beim Schach genau so sein. Und wenn auch die Frau und die Kinder beim Hobby des Mannes bzw. Vaters zuschauen können, eben, weil auch sie sehen können, wie es steht, dann habe ich mein Ziel erreicht." Aus diesem Grund gibt es seit einigen Jahren bei den Chess Classic für die Spitzenturniere auf der Bühne eine Bewertungsanzeige von Schachengines zu den laufenden Partien. In diesem Jahr, übernehmen hier erstmals Rybka und Fritz diese Aufgabe. Mike Rosa erläutert, wie es gemacht wird.Chess Classic Turnierseite...Mehr...

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CCM9 – Wir sagen Ihnen, wie es steht!
Die Bewertungsanzeige, die „Open-Maschine“, die Live-Übertragung

Anlässlich des kommenden Mainzer Events und zur Verbesserung des Service am Zuschauer haben die Firma ChessBase und die Chess Tigers beschlossen, ihre Beziehung weiter zu intensivieren und eine Medienpartnerschaft einzugehen. Seit Jahren besteht zwischen dem weltweit größten Anbieter von Schachprogrammen und hochklassigen Trainingsoftwares und dem Veranstalter der Chess Classic Mainz eine freundschaftliche Beziehung. So wird ChessBase nicht nur wie gewohnt auf seinem hauseigenen Server schach.de live aus Mainz übertragen, man wird sich dort auch selbst präsentieren und damit die Veranstaltung noch publikumswirksamer machen. Und um bei den großen Open-Turnieren endlich vom lästigen Papierkram wegzukommen, hat der Turnierleiter der Chess Classic, Hans-Dieter Post, ein wahrhaft geniales System zur kompletten Abwicklung eines Turniers entwickelt. Für die reibungslose Live-Übertragung aus Mainz ist Thilo Gubler in Zusammenarbeit mit der Firma DGT zuständig.

Ein Grund, warum sich die Chess Classic in Mainz am Rhein ihrer ungebrochenen Beliebtheit erfreut, ist die Tatsache, dass man sich dort absolut darüber im Klaren ist, wer der Kunde ist und was dieser von einem professionellen Schachevent erwartet. Inoffizielle Schätzungen besagen, dass rund jeder vierte Deutsche zumindest die Grundregeln des Schachs kennt. Etwa 236.000 Mitglieder aus 3.700 Vereinen sind beim Deutschen Schachbund geführt und werden von den restlichen knapp 20 Millionen, die Schach kennen, für ihren Denksport bewundert. Warum sonst wird Schach so oft in der Werbung als Metapher für Weisheit, Intelligenz, Cleverness und sogar Listigkeit verwendet? Warum kommen dann aber so wenige dieser Interessierten und schauen sich selbst Schachevents mit Weltklassebeteiligung live an? Sie, werter Schachspieler, wissen die Antwort natürlich! Der Laie ist so gut wie gar nicht in der Lage zu irgendeinem Zeitpunkt zu überprüfen, ob er die Schachpartie, welche er gerade verfolgt, richtig bewertet. Warum soll er sich aber etwas mehrere Stunden lang anschauen und sogar noch dafür bezahlen, wenn er zwar weiß, dass die Spieler Besonderes leisten, er selbst aber diese Leistung nicht bemessen kann? Genau an diesem Punkt möchten die Chess Tigers zusammen mit ChessBase ansetzen.

Zu sämtlichen der vier Möglichkeiten, wie man bei der Chess Classic die Partien wird live verfolgen können, werden wir zusätzliche Monitore platzieren, die deutlich sichtbar und in Echtzeit die Bewertung der jeweiligen Stellung zweier Schachprogramme anzeigen wird. Dazu stellt ChessBase nicht nur ihren Chef-Entwickler Mathias Feist ab, sondern man stellt auch die beiden Engines zur Verfügung.

Somit werden mit Deep Fritz 11 und Deep Rybka 3 zwei der bekanntesten und stärksten Programme auf aktuellster Hardware dafür sorgen, dass jeder beliebige Zuschauer zu jedem Zeitpunkt einer Partie weiß, wie es steht. Selbstverständlich wird diese aussagekräftige Anzeige so platziert, dass keiner der Spieler auf der Bühne sie sehen kann.

Ob Sie nun wahlweise direkt in der Halle zuschauen, im Rhein-Foyer bei einem Snack und Getränk Ihrer Wahl mit Freunden diskutieren, beim Public Viewing einen unserer Kommentatoren in Ihre Varianten einbeziehen oder den absoluten Genuss in unserem Gourmet Club bei edlen Speisen und Getränken sowie dem Live-Kommentar eines unserer Großmeister suchen, Sie werden zugleich von uns mit der Information bedient, wie Deep Fritz und Deep Rybka über die Partie denken und bereits gedacht haben. Selbstverständlich kann und soll die Bewertungsanzeige nicht die Live-Kommentatoren ersetzen. Doch es ist schlicht nicht möglich, beständig für Laien zu kommentieren, ohne zugleich die geübten Schachspieler zu unterfordern.

Die Bewertungsanzeige selbst ist denkbar einfach gehalten. Eingeblendet wird eine Zahl mit zwei Kommastellen, wie es bei sämtlichen Schachprogrammen üblich ist.



 Vereinfacht stellt diese Zahl die Bauerneinheiten dar, mit welcher ein Spieler seinem Gegenüber überlegen ist beziehungsweise sein wird, wenn er den besten Zug spielen sollte. Damit man der Zahl zugleich entnehmen kann, welche Seite über Vorteil verfügt, erscheint vor der Zahl für den Weißspieler ein Plus- und für den Schwarzspieler ein Minuszeichen. Da Schachprogramme schon längst in der Lage sind, nicht nur das Material sondern auch die Qualität der jeweiligen Stellung zu bewerten, kommt es recht oft vor, dass beispielsweise +1,00 angezeigt wird, obwohl der Weiße offensichtlich keinen Bauer mehr auf dem Brett hat. Das Programm erkennt also entweder, dass dies bei korrekter Spielweise irgendwann doch der Fall sein wird oder die weißen Figuren im Vergleich zu denen des Gegners so deutlich besser platziert sind, dass dieser Vorteil mit einem Mehrbauer vergleichbar ist. Da es bei Meisterspielern durchaus einen Unterschied machen kann, ob eine Stellung mit +1,19 oder +1,91 evaluiert wurde, wird die Bewertung auf das Hundertstel eines Bauers angezeigt. Unter dieser Zahl liefern wir Ihnen einen dynamischen Graph, der den kompletten Partieverlauf aus Sicht des Computers darstellt. So können Sie beispielsweise erkennen, ob der Vorteil mal gewechselt hat, Chancen ausgelassen wurden oder ein Spieler dem anderen komplett überlegen war.

Die Einsicht, dass wir Schachspieler doch nicht verdammt sind, unter Unseresgleichen uns stets nur selbst feiern zu müssen, sondern vielmehr dazu fähig sind, jedem Interessierten den Einstieg in die wunderbare Welt des Schach so einfach wie möglich zu gestalten, reift langsam heran und die Chess Tigers möchten mit der Chess Classic Mainz 2009 beweisen, dass sich das in der Praxis sehr wohl realisieren lässt.

Dieser einfache aber effektvolle Service geht in keiner Weise zu Lasten der Spielqualität. Ganz im Gegenteil, auch diese wird bei der CCM weiter erhöht, indem nicht zum ersten Mal die von Hans-Dieter Post programmierte „Open-Maschine“ bei der Abwicklung der großen Turniere zum Einsatz kommt. Die Ergebnisse werden nicht mehr umständlich auf Zetteln notiert und dann im Laufschritt zum Turnierleiter gebracht, der diese dann nochmals hochkonzentriert händisch in sein System eingeben muss, sondern direkt per Computer erfasst und per Monitor auch den Spielern in der Halle angezeigt. Ohne Zeitverzögerung kann umgehend nach der letzten Partie die nächste Runde ausgelost werden. Das allein ist schon unglaublich praktisch, doch Post hat weiter gedacht und gleich ein Anzeigensystem für die Paarungen der nächsten Runde generiert. Keine Listen mehr, die man ausdrucken, kopieren und per Klebeband an Wände und Türen anbringen muss, während unzählige Spieler über einen herfallen, weil Sie sofort wissen müssen, gegen wen sie an welchem Brett spielen. In Mainz werden Ihnen die Paarungen innerhalb kürzester Zeit auf der großen Leinwand und diversen Monitoren angezeigt, sodass sowohl Sie aber auch das CCM-Team einen weitaus entspannteren Turnierverlauf erleben werden.

Den Großteil der technischen Ausstattung der Chess Classic übernimmt mit der Firma Livingston ein Profi auf dem Gebiet der IT-Produkte.

Zudem fungiert Livingston bei der Chess Classic als Sponsor der Chess960 Computer Weltmeisterschaft und sorgt schon seit Jahren dafür, dass Ihnen all diese besonderen Services in dieser technisch hochwertigen Qualität angeboten werden können.

Ein großes Thema war und ist bei jedem Weltklasseturnier natürlich die Live-Übertragung der Partien. Von dem Schachfan am heimischen PC wird der Event auch nach der Zuverlässigkeit der Übertragung im Internet bewertet. Der Profi auf diesem hoch sensiblen Sektor bei den Chess Tigers ist der erfahrene „Bundesliga- und Classic-Übertrager“, Thilo Gubler. Seit Jahren arbeitet er eng mit der Firma DGT an der stetigen Verbesserung der Übertragungssoftware und ist der Grund dafür, dass sogar Schnellschach heutzutage ausgezeichnet ins Web übertragen werden kann, sofern man eben weiß, wie es geht. Sollten Sie in diesem Jahr selbst Gast der Chess Classic sein, denken Sie an den Herrn, der hinter dem riesigen Bühnenvorhang im Dunkeln sitzt und mit flinken Fingern dafür sorgt, dass Sie keinen Moment einer Partie verpassen!

Mike Rosa
Chess Tigers Schach-Förderverein 1999 e.V.

 

 

 


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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