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Er spielte Schach im All
Vitali Sewastjanow (1935-2010)
Von Dagobert Kohlmeyer
Der Kosmonaut Vitali Sewastjanow ist tot. Der frühere Präsident des sowjetischen Schachverbandes starb am Ostermontag in Moskau im Alter von 74 Jahren. Sewastjanow leitete die Geschicke des UdSSR-Verbandes von 1977-1986 und von 1988-1989. Er galt als enger Vertrauter von Anatoli Karpow. In Sewastjanows Amtszeit fällt auch der spektakuläre Abbruch des endlosen WM-Matchs Karpow-Kasparow 1984/85 in Moskau.
Am 1. Juni 1970 startete Vitali Sewastjanow mit Sojus 9 als Bordingenieur gemeinsam mit Andrijan Nikolajew zu seinem ersten Raumflug. Es handelte sich um den ersten Nachtstart der bemannten Raumfahrt überhaupt. Berühmt wurden die beiden aber durch eine Schachpartie, die sie aus dem Orbit mit der Kontrollstation am Boden spielten. Ihre Gegner waren Nikolai Kamanin und Viktor Gorbatko. Das Spiel dauerte etwa sechs Stunden. Die Züge wurden per Funk übermittelt.
Sewastjanow absolvierte 1975 noch einen zweiten Flug ins Weltall und blieb bis 1993 in Diensten der russischen Raumfahrt. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied des Parlaments, der Staatsduma in Moskau. Sewastjanow war zweifacher Held der Sowjetunion. Der russische Präsident Medwedjew würdigte den Verstorbenen als Vertreter einer Generation von legendären Flieger-Kosmonauten, begabten Ingenieuren und Entdeckern des Weltraums.
Hier ist die berühmte Partie...
Juri Schabanow (1937-2010)
In einem Moskauer Krankenhaus verstarb auch der zweifache Seniorenweltmeister Juri Schabanow. Er wurde 72 Jahre alt. Den WM-Titel der Senioren errang er 2003 in Bad Zwischenahn und 2004 (vor Klaus Klundt) in Halle.