Bauernstrukturen kennen


Antwort

Aus vielen Eröffnungssystemen resultieren typische Bauernstrukturen oder Bauernformationen. Die Bauernstrukturen sind häufig relativ statisch und bestimmen dadurch die Pläne im Mittelspiel. Dies gilt sowohl für Weiß und Schwarz. Nehmen wir als Beispiel Nimzoindisch. Dieses Eröffnungssystem und die daraus resultierenden Mittelspiele führen häufig zu typischen Bauernstrukturen, z.B. dem Doppelbauern c3/c4 oder dem weißen Isolani auf d4. Andere typische Bauernstrukturen prägen sehr häufig die Pläne in anderen Eröffnungssystemen, z.B. Französisch.

Für die Behandlung des Mittelspiels ist es sehr wichtig, nicht nur die Hauptvarianten zu kennen. Genauso wichtig ist die Kenntnis der Behandlung der aus den Varianten resultierenden typischen Mittelspielstellungen! Hier leistet unser Datenbankprogramm ChessBase exzellente Unterstützung und bietet dem Anwender mit wenigen Klicks reichlich Anschauungsmaterial. Hierzu ein praktisches Beispiel. Im Sämisch System des Nimzoinders ergibt sich eine typische Bauernstruktur.

1.d4 Sf6 2. c4 e6 3. Sc3 Lb4 4. e3 c5 5. a3 Lxc3+ 6. bxc3 *

Weiß nimmt in dieser Variante einen Doppelbauern in Kauf, der systematisch von Schwarz belagert werden kann/soll. Als Ausgleich bekommt Weiß das Läuferpaar und muß versuchen, dieses in Kombination mit seinem starken Zentrum in die Waagschale zu werfen. Durch das Studium entsprechender Vergleichspartien kann sich der Anwender mit den typischen Strategien für beide Seiten vertraut machen. Hier bietet das Programm eine einfache Möglichkeiten, nämlich die Funktion Report – Ähnliche Strukturen.

Nach dem Aufruf der Funktion öffnet sich der entsprechende Abschnitt der Suchmaske, die in der Positionssuche die Bauernformation übernimmt.

Sie haben die Möglichkeit, das Suchkriterium in dem Dialog anpassen, bzw. zu modifizieren. Im Dialog fehlen die a-und h Bauern. Der Grund dafür ist, dass eine vollständige und perfekte Übereinstimmung nicht unbedingt für die Suche nach geeignetem Partienmaterial hilfreich sein muss.

Bei der Sichtung des Materials macht es Sinn, vor allem Partien starker Spieler zu studieren, die entsprechende Konsequenz bei der Behandlung des Mittelspiels demonstrieren. Definieren Sie unter Partiedaten den Spielstärkebereich der angezeigten Musterpartien.

Das Suchergebnis aus der von mir genutzten Referenzdatenbank liefert nach den vorgegebenen Suchkriterien 675 Partien. Interessante Vorabinfos bekommt man, wenn man alle Partieeinträge innerhalb der Partienliste markiert und mittels „S“ die Statistiken abruft.

Besonders interessant sind natürlich kommentierte Partien. Falls Sie die Mega Datebase besitzen, verfügen Sie über einen riesigen Fundus an unkommentierten Partien. Ggf. finden Sie auch kommentierte Partien zu dem von Ihnen ausgewählten System.

Wechseln Sie innerhalb der Suchmaske zu dem Eintrag „ Kommentare “.

Nach dem Studium der Partien möchten Sie Ihre Kenntnis direkt praktisch ausprobieren? Auch dies ist aus ChessBase heraus überhaupt kein Problem.

Entweder Sie übergeben die Stellung an Fritz oder eines der anderen Schachprogramme oder Sie wählen Menü Training – Gegen Fritz ausspielen“.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schlagworte
Erstellt am
27.06.2019
Rating
Kommentar

Back to List