Hinweise zum PGN Format


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Das textbasierte PGN-Format ist im Internet das Standardformat zum Speichern von Schachpartien. Es wird von jedem Schachprogramm unterstützt und ist deshalb für den Datenaustausch extrem wichtig. Da die Daten im reinen Textformat gespeichert werden, kann man danach die Notationen mit jeder beliebigen Textverarbeitung weiterverarbeiten. Innerhalb des PGN-Formates werden neben den Notationen auch Informationen wie die Spielernamen, Jahr, Ergebnis, Eröffnungscode, Kommentare und Varianten eingefügt. In einer PGN-Datei können mehrere Partien, aber auch reine Schachpositionen gespeichert sein. Nachteil: bei großen Partiensammlungen benötigt das PGN-Format deutlich mehr Festplattenspeicher als die spezialisierten Dateiformate.

Nachstehend folgen einige nützliche Informationen zum PGN-Format. Am Anfang einer im PGN-Format gespeicherten Partie stehen die Partiedaten. Dabei sind folgende sieben Datenfelder nach dem PGN-Standard zwingend vorgeschrieben:

1.  [Event "?"]   (Turnierbezeichnung, eventuell Ereignis)

2.  [Site "?"]       (Spielort)

3.  [Date "????.??.??"]  (Datum)

4.  [Round "?"]  (Runde)

5.  [White "?"]   (Name Weiß)

6.  [Black "?"]     (Name Schwarz)

7.  [Result "*"]  (Ergebnis)

Das Format mit einer Zeile pro Datenfeld, eckigen Klammern und den Anführungszeichen muss zwingend eingehalten werden, sonst sind Probleme beim Einlesen der Daten vorprogrammiert. Bei der Eingabe des Datums sind auch einige Feinheiten zu beachten. Die Angabe des Datums muss zwingend im Format JJJJ.MM.TT erfolgen. Ein Beispiel wäre z.B. 2019.07.11. Nun wird es relativ häufig vorkommen, dass zwar das Jahr der gespielten Partie, nicht aber der Monat und der Tag bekannt ist. In solchen Fällen muss man folgende Schreibweise verwenden: 2019.??.??. Für die Angabe des Ergebnisses sind vier Werte vorgesehen, nämlich 1-0, 1/2-1/2, 0-1, *

Im Prinzip können in PGN-Dateien auch Umlaute und sonstige sprachspezifische Sonderzeichen erfasst werden. Typische Beispiele wären z.B. ß, é, ö usw. Generell sollte man auf die Verwendung dieser Zeichen verzichten, da viele Programme (insbesondere aus dem englischsprachigen Raum) diese nicht korrekt wiedergeben. Innerhalb von PGN-Dateien sind durchaus noch weitere Eingaben möglich. So ist es z.B. möglich, auch Stellungsbeschreibungen für Fragmente, die nicht in der Grundstellung beginnen, einzugeben. Ein Beispiel für eine Stellungsbeschreibung innerhalb eines PGN-Files sieht wie folgt aus:

[Eingabe "1"]

[FEN "2B3K1/8/3N1p1p/6pk/5P1P/6P1/7r/5r2 w - -"]

Das Verfahren ähnelt sehr stark dem textbasierten EPD-Format, nach den Partiedaten folgt eine Leerzeile und danach werden die Züge, bzw. die Notation aufgelistet. Die Notation ist leicht verständlich: es ist die übliche Kurznotation mit den englischen Figurenkürzeln (KQRBN für KDTLS).

Dabei müssen folgende Konventionen beachtet werden:

 

    Vor einem weißen Zug steht immer die Zugnummer, gefolgt von Punkt und Leerzeichen.

    Für Schlagzüge ist stets ein "x" zu verwenden, z.B. dxe5.

    Für Schachgebote ist ein "+" zu verwenden, z.B. Bb5+.

    Ein Schachmatt muss durch "#" gekennzeichnet werden, z.B. Qh4#.

    Für Rochaden ist der Großbuchstabe "O" (nicht die Ziffer "0") zu verwenden, z.B. O-O-O.

    Remiszüge (Patt, Stellungswiederholung, 50-Züge-Regel) werden nicht gekennzeichnet.

    En passant-Schlagzüge werden nicht gekennzeichnet.

    Bei Bauernumwandlungen muss vor der Umwandlungsfigur ein "=" stehen, z.B. e8=Q.

Nach der Auflistung der Partienotation folgt wieder ein Leerzeichen, dann das Ergebnis und wiederum eine Leerzeile. Jede Zeile darf maximal 79 Zeichen enthalten und muss (falls notwendig) danach umgebrochen werden. PGN-Dateien können auch Kommentare und Varianten enthalten und zumindest theoretisch gibt es keinerlei Beschränkungen hinsichtlich der Anzahl der zu speichernden Partien in einer einzigen PGN-Datei.

Sie werden sich nun sicher fragen, ob Sie diese Struktur unbedingt kennen müssen. In der Regel nicht, denn unsere Programme erledigen die Konvertierung automatisch. Aber wie immer im Leben, ist es mit den Standards, z.B. dem PGN-Standard, so eine Sache. Alle sind kompatibel, manche eben noch kompatibler. Es kann also durchaus immer wieder einmal vorkommen, dass Sie eine für Sie wichtige PGN-Datei nicht einlesen können, weil einer der zuvor beschriebenen Formalismen nicht korrekt implementiert oder eingehalten wurde. In diesem Fall müssen Sie mit einem Texteditor selbst "Hand anlegen."

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Erstellt am
09.07.2019
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