Eigene Eröffnungsbücher erstellen


Antwort

Fritz und die andere Schachprogramme, wie z.B. Komodo oder Houdini eignen sich ausgezeichnet zum Training von Schacheröffnungen. Das Programm spielt seine Züge in der Anfangsphase direkt ohne Berechnung aus. Grund: Das Programm hat Zugriff auf eine Eröffnungsdatei, in der eine Vielzahl von bewährten Eröffnungszügen gespeichert sind. Die Eröffnungsdatei eines Schachprogramms bezeichnet man als Eröffnungsbuch . In den aktuellen Versionen können Sie sowohl das lokal auf der Festplatte gespeicherte Eröffnungsbuch oder das immer aktuelle Livebuch einsetzen.

Die nachstehende Beschreibung bezieht sich auf Eröffnungsbücher, die Sie selbst erstellen und lokal auf ihrer Festplatte speichern können. Die Eröffnungsdatei/der Positionsbaum von Fritz ist eine Datenbank, die ausschließlich Positionen enthält. Aus diesem Grund bezeichnet man das Format des Eröffnungsbuchs auch als Positionsbaum. Für das Eröffnungstraining bietet ein Positionsbaum folgende Vorzüge:

Zu jeder beliebigen Brettposition erhalten Sie eine Übersicht über alle gespielten Züge inklusive aussagekräftiger Statistiken.

Zugumstellungen werden bei diesem Konzept zuverlässig erkannt.

Im Lieferumfang von den Schachprogrammen ist bereits ein Eröffnungsbuch enthalten. In der Praxis wird es jedoch häufig vorkommen, daß Sie eigene, themenbezogene Eröffnungsbücher für Ihr Training anlegen wollen. Dies können Sie mit den Schachprogrammen einfach realisieren.


Grundlagen

Nehmen wir einmal an, Sie möchten, daß ihr Schachprogramm genau die Eröffnungen spielt, die Magnus Carlsen in seiner eigenen Praxis anwendet. Eröffnungssysteme, die vom Weltmeister angewandt werden, müßen ja Vorzüge haben, die Sie einmal gegen Ihren elektronischen „Großmeister“ ausprobieren können. Weitere Anwendungsgebiete für das Training wären Eröffnungsbücher, die ausschliesslich auf vorbestimmten Eröffnungssystemen basieren.

Schauen wir uns nun an, welche Vorbereitungen notwendig sind, um das neue Buch mit dem Carlsen Repertoire zu generieren.

1.            Ein neues Eröffnungsbuch

2.            Eine Datenbank mit den Partien von Magnus Carlsen, die als Grundlage für unser Eröffnungsbuch dienen.

Tipp: Die Vorgehensweise zum Anlegen eines neuen Buches ist immer gleich. Sie benötigen ein Eröffnungsbuch und Partien ( eine Datenbank), die Sie in Ihr Eröffnungsbuch importieren können.


Neues Buch anlegen

Die schnellste Methode zur Erzeugung eines neuen Positionsbaums besteht in der Tastenkombination STRG-Shift-Alt-F11 oder über das Dateimenü.

In der Dateiauswahlbox können Sie einen Namen für Ihr neues Buch eingeben, z.B. „Carlsen.Ctg.“

Tipp: Sie sollten sich merken, daß Sie Fritz-Bücher immer an der Dateiendung CTG erkennen.


Datenbank anlegen

Jetzt benötigen wir noch eine Datenbank mit Carlsen Partien, die wir in unser neues Buch importieren wollen. Wie kommen wir an diese Partien ? Eine ideale Grundlage dafür sind die von uns ausgelieferten Partiensammlungen Big DataBase/MegaBase  oder die mitgelieferte Partiendatenbank.

Legen wir nun eine neue Datenbank an, die wir anschließend mit Carlsen Partien füllen wollen. Dazu sind folgende Schritte notwendig:

Legen Sie eine neue Datenbank an. Dazu drücken Sie die Taste F12, um in das Datenbankfenster zu gelangen. Klicken Sie jetzt auf das Icon in der Funktionsleiste oder wählen Sie die Tastenkombination STRG – X. In unserem Beispiel vergeben wir den Namen Carlsen.cbh für unsere neue Datenbank.

Jetzt müssen wir die Partien von Kasparov aus der MegaBase oder einer anderen Quelldatenbank in unsere neue Datenbank kopieren. Öffnen Sie die Quelldatenbank, die Partien von Carlsen enthält und drücken Sie die Tastenkombination STRG – F. Geben die jetzt in der Suchmaske als Suchbegriff Carlsen ein.

Sie könnten hier übrigens auch eine strikte Trennung zwischen Weiß/Schwarzrepertoire vornehmen. Dazu müsste der Schalter „ Farben ignorieren “ deaktiviert werden.

Die Suchroutine durchforstet jetzt die ausgewählte Quelldatenbank und listet alle Partien von Carlsen auf. Diese Partien, die uns als Datengrundlage für unser neues Buch dienen, müßen wir in der zuvor neu angelegten Datenbank speichern.

Markieren Sie in der Liste mit dem Suchergebnis den ersten Eintrag und drücken die Tastenkombination SHIFT – ENDE. Wie Sie sehen, sind auf einmal alle Listeneinträge dunkel markiert. Drücken Sie jetzt die Tastenkombination Strg-C und die Daten werden in die Zwischenablage kopiert.

Wechseln Sie nun zur Zieldatenbank „ Carlsen.cbh “. Das geht im Datenbankfenster besonders rasch über den Eintrag „Aktuelle Datenbanken“.

Um die Partien aus der Zwischenablage zu übernehmen drücken Sie nun Strg-V.

Bestätigen Sie mit OK und schon haben wir eine Partiendatenbank mit immerhin 2144 Partien, die uns als Grundlage für unser neues Eröffnungsbuch dienen.


Partien in das Buch übernehmen

Jetzt kommen wir zum letzten Schritt: wir übernehmen die Partien von GM Carlsen in unser zuvor angelegtes Eröffnungsbuch. Im Brettfenster finden wir unter dem Menüpunkt Analyse – Buch den Eintrag „Partien importieren“.

Natürlich geben wir unsere neue Datenbank Carlsen.cbh als Quelle in der Dateiauswahlbox an und bestätigen mit Öffnen. Jetzt konfrontiert uns das Programm mit der Dialogbox Partien importieren, die wie folgt aussieht:

Das Programm „denkt“ mit und will von uns wissen, ob jede Partie stur bis zu einem bestimmten Zug oder auf der Basis von ECO (=Enzyklopädie der Schacheröffnungen) übernommen werden soll. Wir entscheiden uns für die zweite Option und bestätigen mit OK.

Geschafft ! Wie Sie jetzt im Buchfenster neben dem Schachbrett erkennen können, ist das Buch mit Inhalten gefüllt und das Schachprogramm wird sich ab jetzt am Eröffnungsrepertoire von Magnus Carlsen orientieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Erstellt am
13.04.2017
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