Carlsen und sein Nilpferd

von ChessBase
06.07.2023 – Die Kolumne "All in One" gibt es im ChessBase Magazin seit knapp vier Jahren. Anhand einer einzigen, dafür aber sehr ausführlich kommentierten Partie erfahren Sie alles, was Sie über ein konkretes Abspiel wissen müssen. Ein kompaktes Format, mit dem Sie Ihr Know-how ohne großen Aufwand erweitern können. Im aktuellen ChessBase Magazin #214 stellt Ihnen Igor Stohl mit dem Hippopotamus-Aufbau ein System vor, das man mit Schwarz praktisch gegen alles anwenden kann.

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Weltklassespieler erklären die Ideen hinter ihren Zügen. Eröffnungsspezialisten präsentieren aktuelle Trends und spannende Ideen für Ihr Repertoire. Meistertrainer in Sachen Taktik, Strategie und Endspiel zeigen Ihnen genau die Tricks und Techniken, die man als erfolgreicher Turnierspieler braucht!

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Carlsen und sein Nilpferd

Igor Stohl präsentiert den Hippopotamus-Aufbau – das "All in One" von ChessBase Magazin #214

Igor Stohl widmet sich diesmal dem sogenannten Hippopotamus-Aufbau, der von Schwarz gegen nahezu jede weiße Eröffnung angewandt werden kann. Seine Beispielpartie beginnt mit den schwarzen Normalzügen der Modernen Verteidigung: 1.e4 g6 2.d4 Lg7 3.Sc3 d6 4.Sf3 a6 (...Sf6 hier und in der Folge würde zur Pirc-Verteidigung überleiten) 5.a4 b6

Damit ist das schwarze Doppelfianchetto Programm. 6.Lc4 (natürlich hat Weiß eine Vielzahl von Entwicklungsmöglichkeiten, die vom Autor ebenfalls untersucht werden, Carlsen selbst wählte z.B. 6.Ld3) e6 7.0-0 Se7

Der schwarze Königsspringer wird entwickelt. Im Gegensatz zu dem Pirc-Zug ...Sf6 behält der Lg7 freie Sicht und der eventuelle weiße Zentrumsvorstoß e4-e5 würde ins Leere laufen. 8.Te1 Lb7 9.Lf4 (9.Le3!? verhindert späteres ...g5 mit Tempo) Sd7 10.Dd2 h6

Damit hat Schwarz alle 10 Züge gemacht, welche den 'Hippo' charakterisieren. Er besitzt eine extrem flexible Bauerformation, die es dem Gegner schwermacht, einen konkreten Plan zu finden - ideal für Partien mit kurzer Bedenkheit. Für Weiß spricht natürlich der Raumvorteil. Weiter geht es mit 11.Tad1 (10.h4 verhindert die folgende Expansion, hinterlässt aber eine Felderschwäche: 10...Sf6 11.Tad1 Sg4!) 11...g5 12.Lg3 Sg6 13.h3 0-0

Schwarz hat die Entwicklung abgeschlossen und etwas Raum am Königsflügel gewonnen, wo er plant, im richtigen Moment mit dem Vorstoß ...f5 aktiv zu werden. Weiß sollte sich keinesfalls nur auf seine 'gesunde Stellung' verlassen, sondern versuchen, seinerseits Ansatzpunkte für ein konkretes Spiel zu finden. Nach 14.Sh2 Kh7 (14...Kh8 war wohl genauer) 15.Sf1 Sf6 16.De2 Dd7

ergriff Weiß In der Schnellpartie Tomashevsky,E - Carlsen,M 0-1 mit 17.e5! (endlich Feindkontakt!) die Initative.

Den kompletten Beitrag mit Igor Stohls ausführlicher Analyse finden Sie in ChessBase Magazin #214! 

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Highlights von ChessBase Magazin #214

Vom WM-Match Ding Liren gegen Ian Nepomniachtchi über Repertoireideen für Holländisch, Najdorf oder Skandinavisch bis zur Endspielreihe „Basiswissen“ Teil 4 von Dr. Karsten Müller:

Über 7 Stunden Videospielzeit mit U14-Weltmeister Ilamparthi, Ivan Sokolov, Jan Markos, Mihail Marin, Dorian Rogozenco u.v.a. 

Spitzenschach und Meisteranalysen

Weltmeisterschaft 2023: Anish Giri, Yifan Hou, Sam Shankland und Wesley So kommentieren die wichtigsten Partien eines höchst unterhaltsamen Duells.

TePe Sigeman: Der Routinier Peter Svidler wies beim Turnier in Malmö gleich mehrere junge Topspieler in die Schranken. Analysen des Turniersiegers sowie von Abhimanyu Mishra, Boris Gelfand, Nils Grandelius und Jorden van Foreest.

Special: Boris Spassky

CBM Autoren analysieren ihre Lieblingspartie des 10. Weltmeisters. Eine exklusive Sammlung von 27 kommentierten Partien aus dem Zeitraum 1949 bis 1989 erwartet Sie!

„All in One“

Igor Stohl erklärt ausgehend von der Partie Tomashevsky-Carlsen den Hippopotamus-Aufbau für Schwarz (eine Musterzugfolge lautet 1.e4 g6 2.d4 Lg7 3.Sc3 d6 4.Sf3 a6 5.a4 b6 6.Lc4 e6 7.0-0 Se7), bei dem auf den Pirc-Zug ...Sf6 verzichtet wird.

Special: Ilamparthis Weg zum WM-Titel U14

Mit 9,5 aus 11 gewann der inzwischen 14-jährige Ilamparthi die U14-WM 2022. Spielen Sie gemeinsam mit Sagar Shah und dem Champion die entscheidenden Momente seiner Partien durch – im interaktiven Format mit Videofeedback!

Eröffnungsvideos

Ivan Sokolov stellt Gukeshs Neuerung und Bauernopfer 9.Dc2 im Katalanen vom Menorca Open 2023 vor – „excellent preparation by Gukesh“. Sipke Ernst prüft die Neuerung 8.h4 in der Ragosin-Variante, die im Duell seiner Landsmänner Van Foreest und Giri beim Tata Steel 2023 diskutiert wurde. Und Mihail Marin greift die Zugfolge 1.d4 Sf6 2.Sf3 d5 3.e3 c5 4.Le2 Sc6 5.0-0 auf, die u.a. in der 12. Partie des WM-Matches aufs Brett kam.

Ivan Sokolov: Katalanisch
1.d4 d5 2.c4 c6 3.Sf3 Sf6 4.Sc3 e6 5.g3 dxc4 6.Lg2 b5 7.Se5 a6 8.0-0 Lb7 9.Dc2
Sipke Ernst: DG Ragosin-Variante
1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 d5 4.Sc3 Lb4 5.cxd5 exd5 6.Lf4 Se4 7.Tc1 Sc6 8.h4
Mihail Marin: Damenbauernspiele
1.d4 Sf6 2.Sf3 d5 3.e3 c5 4.Le2 Sc6 5.0-0

Neue Ideen für Ihr Repertoire

Von Holländisch bis Königsindisch – das ChessBase Magazin #214 bietet 11 Eröffnungsartikel mit neuen Ideen für Ihr Repertoire!

Kapnisis: Holländisch 1.d4 f5 2.e4
Lorenzini: Skandinavisch 3…Da5 mit 7.Se5
Postny: Caro-Kann Abtausch-Variante mit 6.h3 e5
Ris: Sizilianisch Sweschnikow-Variante 7.Lg5 a6 8.Sa3 b5 9.Sab1
Quintiliano: Sizilianisch Najdorf Bauernraubvariante (Teil I)
Papp: Französisch Winawer-Variante 5.Ld2 (Teil I)
Grigoriants: Italienisch für Insider 10...Te8
Rosell: Spanisch Verzögerte Steinitz-Verteidigung 4.La4 d6
Kuzmin: Damengambit Abtausch-Variante 6.Lf4 c6 7.e3 Lf5 8.Sh4!?
Sumets: Katalanisch 6.0-0 dxc4 7.Se5 Dd6
Szabo: Königsindisch 5.Le2 0-0 6.h4

Aktuelle Eröffnungsfallen

„Damen: flexibel, quicklebendig oder auch tanzend“ – Rainer Knaak präsentiert acht Fallen aus der Turnierpraxis. Drei der Fallen von Englisch bis Italienisch stellt er zudem im Video vor!

„Move by Move“

Robert Ris hat sich die achte Partie des WM-Matches zwischen Ding Liren und Ian Nepomniachtchi für sein interaktives Video ausgesucht – eine faszinierende Partie, in der der neue Weltmeister den Sieg allerdings liegen ließ. Finden Sie den Gewinnweg? 

„Moderne Klassiker“

Die Partie Karpov-Jussupow (1983) ist ein „echtes Meisterstück des positionellen Spiels“. Der damalige Weltmeister führte in dieser Begegnung mustergültig vor, wie man jedes aktive Spiel des Gegenübers durch perfekte Prophylaxe unterbindet. 

„Zug für Zug“

Matthias Blübaum gelang in der Bundesliga gegen Nikola Sedlak ein makelloser Sieg gegen dessen Londoner System. Spielen Sie die Partie Zug für Zug mit Martin Breutigam durch!

Praxistipps für den Turnierspieler – „Symmetrische Stellungen“

Sollte man symmetrische Stellungen anstreben, wenn man in einer Partie auf Nummer sicher gehen will? Jan Markos erklärt, worauf es in diesen Stellungstypen ankommt und warum gerade hier die kleinen Unterschiede von großer Bedeutung sind!

„Alleskönner Boris Spassky“

Strategieexperte Mihail Marin beleuchtet das strategische Können des 10. Weltmeisters anhand von Partien vor Erlangung des WM-Titels – denn wie Kortschnoi einst sagte, spielte Spassky sein bestes Schach irgendwann zwischen 1958 und 1963.

„Taktik total!“

Im Taktikbeitrag mit 45 Partien hat unser Experte Oliver Reeh Material für mehr als eine Einheit zusammengestellt. Seine vier Lieblingskombinationen lösen Sie am besten Zug für Zug im interaktiven Videoformat mit Feedbackfunktion!

Endspielreihe „Basiswissen“ – Teil 4: König + Bauer gegen König + Bauer

Dr. Karsten Müller setzt seine Trainingsreihe fort. Im Anschluss an ein Einleitungsvideo ist Ihre Technik in drei interaktiven Videos gefragt! Dazu liefert Müller einen Beitrag mit den schönsten Endspielen von Boris Spassky (Videoeinleitung + Analysen). 

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Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.