China gewinnt die U16- Jugendolympiade in Eindhoven

von André Schulz
23.08.2023 – Letzten Freitag endete in Eindhoven die U16-Jugendschacholympiade. 63 Teams nahmen mit über 250 Spielern teil. China gewann überlegen, Deutschland belegte Platz 27. Josefine Heinemann erreicht in einem Rahmen-Frauenturnier Platz drei. | Fotos: Lennart Ootes und Frans Peeters

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Mitte August (12.-19. August) war die niederländische Stadt Eindhoven anlässlich des 150-jährigen Bestehens des Niederländischen Schachverbandes (KNSB) Gastgeber der U16-Jugendschacholympiade. 

Das Turnier wurde als Mannschaftsturnier für vier Spieler pro Team ausgeschrieben, wobei in jedem Team mindestens ein Junge und ein Mädchen vertreten sein musste.  Teilnahmeberechtigt waren junge Schachspieler der Jahrgänge 2007 und später.  

Die FIDE-Mitglieder waren eingeladen, ein oder auch mehrere Teams zu entsenden, wobei der Gastgeber die Kosten für die Unterbringung eines Teams übernahm. Die Kosten für weitere Mannschaften mussten die Verbände selber tragen.

Lange Anreise

Eine Reihe von Verbänden machten aber von der Möglichkeit Gebrauch, mit mehreren Mannschaften zu starten. Gastgeber Niederlande nahm mit vier Mannschaften teil, wurde aber noch von Kasachstan übertroffen, das mit fünf Teams an den Start ging.

Dass Schach auch auf dem afrikanischen Kontinent immer populärer wird, zeigte sich an der Teilnahme von Mannschaften aus Uganda (drei Teams), Kenia und Südafrika.

In der Summe nahmen 252 Spieler in 63 Mannschaften an dem Turnier teil. 

Der Deutsche Schachbund entsandte eine Mannschaft mit FM Bennet Hagner, FM Magnus Ermitsch sowie Dora Peglau und WFM Charis Peglau zu diesem Wettbewerb

Austragungsort des Turniers war der Campus der Universität Eindhoven. Spieler und Betreuer wurden im offiziellen Spielerhotel Van Der Valk Hotel in Eindhoven untergebracht.

Schach auf dem Campus

Vorbereitung

Erster Spieltag war der Sonntag (13.8.) nach der Anreise mit einer Runde. An den folgenden Tagen wurden im Schweizer System mit neun Runden jeweils Doppelrunden ausgetragen. Die Bedenkzeit betrug 45 Minuten plus 10 Sekunden Zugabe pro Zug.

Souveräner Sieger des Turniers wurde das Team aus China mit acht Siegen und einem Unentschieden (17 Mannschaftspunkte).

Die türkische Mannschaft gewann Silber mit 15 Punkten vor Griechenland, das gegenüber Kasachstan die besserer Zweitwertung aufwies.

Das deutsche Team belegte als 13ter der Setzliste nach Eloschnitt am Ende Platz 27. Charis Peglau holte an Brett vier mit 6 Punkten das beste Punktergebnis. Nach Eloperformance war Bennet Hagener der beste deutsche Spieler mit 5 Punkten und einer Eloleistung von 2128 als Neunzehnter an Brett eins. 

Das deutsche Team, links

Endstand nach 9 Runden

Rk. Team  TB1 
1 China 17
2 Turkiye 15
3 Greece 13
4 Kazakhstan 1 13
5 Georgia 12
6 Kazakhstan 2 12
7 Armenia 12
8 Israel 12
9 Romania 12
10 Canada 1 12
11 Austria 12
12 Azerbaijan 11
13 Hungary 11
14 Ukraine 11
15 India 11
16 The Netherlands 1 11
17 Kazakhstan 4 11
18 Slovenia 11
19 Croatia 11
20 Uzbekistan 10
21 Bangladesh 10
22 Latvia 10
23 France 10
24 Kazakhstan 5 10
25 Lithuania 10
26 Canada 2 10
27 Germany 10
28 Australia 1 9
29 England 9
30 Bulgaria 9
31 Italy 9
32 Canada 3 9
33 Switzerland 9
34 Paraguay 9
35 Malaysia 9
36 South Africa 1 9
37 Estonia 8
38 Kazakhstan 3 8
39 Slovakia 8
40 The Netherlands 2 8
41 The Netherlands 4 8
42 The Netherlands 3 8
43 Hong Kong 8
44 Australia 2 8
45 Montenegro 8
46 Morocco 7
47 Albania 7
48 Chinese Taipei 2 7
49 Chinese Taipei 1 7
50 Uganda 1 7
51 Cyprus 7
52 Japan 7
53 Thailand 2 6
54 Trinidad & Tobago 6
55 Kenya 6
56 Luxembourg 6
57 Uganda 2 6
58 South Africa 2 5
59 Thailand 1 5
60 Malta 1 5
61 Cayman Islands 4
62 Malta 2 3
63 Uganda 3 2

Brett-Preise:

Brett 1: Read Samadov (Aserbaidschan)
Brett 2: Tong(Qd) Xiao (China)
Brett 3: Xiangrui Kong (China)
Brett 4: Miaoyi Lu (China)

Partien

Links:

Offizielle Website...

Meldung des Deutschen Schachbundes...

Beitrag bei der FIDE...

Offene Niederländische Frauen-Top-10-Meisterschaft

Zum Rahmenprogramm der Jugendolympiade gehörte eine Offene niederländische Top-10-Meisterschaft der Frauen. Eingeladen wurden zehn Spielerinnen, darunter auch die deutsche Nationalspielerin Josefine Heinemann.

Josefine Heinemann mit Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler

Außerdem waren ursprünglich die beiden niederländischen Talente Machthild van Foreest und Eline Roebers vorgesehen. Eline Roebers kam aber in dem zuvor gestarteten World Cup in Baku so weit, dass sie nicht mehr in Eindhoven teilnehmen konnte. Als Ersatz spielte Robin Duson mit. Mit der Zusammensetzung des Feldes sollten den Spielerinnen Gelegenheit gegeben werden, eine IM-Norm zu erzielen. Überlegene Turniersiegerin wurde Marsel Efroimski mit 7 Punkten. Josefine Heinemann verpasste als Dritte mit 5 Punkten eine IM-Norm.

Tabelle

Partien

Bericht zum Turnier auf dem Blog von Josefine Heinemann...


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.