Kandidatenturnier, Runde 6: Zwei indische Siege

von André Schulz
11.04.2024 – Mit drei Spielern ist Indien beim Kandidatenturnier in Toronto am besten vertreten. In Runde sechs konnten Praggnannadhaa und Vidit ihre Partien gegen Abasov und Firouzja gewinnen. Gukesh spielte remis. Indien gegen den Rest der Welt: 2,5:0,5 in dieser Runde. Nepomniachtchi und Gukesh bleiben in Führung. | Fotos: FIDE / Michal Walusza, Maria Emelianova

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Das Kandidatenturnier in Toronto ist tatsächlich ein schachliches Großereignis und bietet viele unterhaltsame und spannende Partien, was auch daran liegt, das hier Spieler aufeinandertreffen, die zumindest zum Teil noch nicht so oft gegeneinander gespielt haben. Mitunter sieht man dann einmal ganz andere Eröffnungen und ganz andere Stellungstypen, in denen noch nicht alle Probleme vorab in der Vorbereitung durchleuchtet wurden. Das Spitzenschach lebt! Auch mit der normalen Anfangsstellung.

In Runde sechs, der vorletzten des ersten Umgangs, gab es zwei einigermaßen unaufgeregte Remisen und zwei hochspannende Entscheidungen.

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Mit Ian Nepomniachtchi und Fabiano Caruana trafen zwei der Favoriten aufeinander. Nepomniachtchi wählte mit den weißen Steinen das Schottische Vierspringerspiel und zeigte damit schon ein wenig an, dass er in dieser Begegnung mit einem Remis zufrieden sein würde.

Zu diesem Ergebnis kam es dann auch, wobei auch diese Partie ihre Momente hatte.

Auch Hikaru Nakamura traut man zu, dass Kandidatenturnier zu gewinnen.

Mit den schwarzen Steinen wählte der eloquente Streamer die superbeschleunigte Drachenvariante mit 2...g6. Kommt der Drache im Spitzenschach wieder in Mode?

 

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Gukesh ließ sich allerdings auf keine der prinzipiellen Varianten ein. Nach seinem 3.c3 glich Nakamura die Partie mit 3...d5 4.exd5 Dxd5 schnell aus. Auch hier stand am Ende die Punkteteilung.

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Für spannende Unterhaltung wurde an den beiden anderen Brettern gesorgt. Praggnanandhaa wählte gegen Nihat Abasov in der symmetrischen Variante des Tarrasch-Damengambits einen eher ungewöhnlichen Weg. Im Mittelspiel erarbeitete er sich einen spürbaren Vorteil, den der junge Inder aber wieder aus der Hand gab. Das folgende Endspiel war für Abasov unangenehm, aber haltbar. Der Aseri fand aber nicht die beste Verteidigung.

Für einen zweiten vollen indischen Punkt sorgte Vidit gegen Alireza Firouzja.

In der Klassischen Variante der Sizilianischen Verteidigung fand Firouzja gegen Vidits Aufbau mit Lc4 kein überzeugendes Konzept. Nachdem der Franzos mit seiner Dame auf zeitraubende Weise einen Bauern auf f2 gefischt hatte, geriet er hoffnungslos in Entwicklungsrückstand und erhielt eine trostlose Stellung.

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Vor dem Turnier wurde erwartet, dass der eloschwächste Spieler, Nihat Aabasov, wahrscheinlich nicht gut abschneiden würde. Der Aseri teilt sich den letzten Platz jedoch mit Alireza Firouzja, der auch diesmal nicht gut ins Turnier kommt.

In der B-Note liegt der junge Franzose mit seinem Versace-Hemd allerdings weit vorne.

Ergebnisse der 6. Runde

Tabelle nach der 6 Runde

Partien

Turnierseite


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.
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