Nach dem Ruhetag, in dem die Spieler, Betreuer, Journalisten und Organisatoren das seltene Schauspiel einer Sonnenfinsternis genießen durften, ging es am Dienstag mit der fünften Runde des Kandidatenturniers weiter. Die Zuschauer sahen eine lebhafte Runde mit zwei entschiedenen Partien. Es hätten auch vier sein können.
Kandidatenturniere scheinen für Ian Nepomniachtchi eine Art Spezialgebiet zu sein. Hier läuft er regelmäßig zu besonders guter Form auf. Nach Siegen über Firouzja und zuletzt Vidit, bei Remisen gegen Gukesh und Abasov, hatte Ian Nepomniachtchi sich in Toronto nach Runde vier wieder einmal an die Spitze des Feldes gesetzt. Schon zweimal hat Nepomniachtchi ein Kandidatenturnier gewonnen und danach den Weltmeister herausgefordert, war aber gegen Carlsen und gegen Ding gescheitert. Kann es noch einmal klappen? Und diesmal vielleicht richtig?
Nepomniachtchis Gegner der fünften Runde war Praggnanandhaa, gegen den der unter FIDE-Flagge spielende Russe als Fürer der schwarzen Steine die Russische Verteidigung wählte. Praggnanandhaa hatte sich gut vorbereitet und folgte einer Vorgängerpartie, die Nepomniachtchi gegen Mamedyarov gespielt hatte.
Mit einem vermutlich vorbereiteten Bauernopfer übernahm der Inder die Initiative. Doch im entscheidenden Moment verpasste Praggnanandhaa eine gute Möglichkeit.
Auch in der Partie zwischen Gukesh und Abasov stand die Russische Verteidigung auf dem Brett und die beiden Spieler bewiesen ebenfalls, dass am Märchen von einer langweiligen Eröffnung nichts dran ist.
The Reliable Petroff
Die Russische Verteidigung entsteht nach den Zügen 1.e4 e5 2.Sf3 Sf6 und gilt als sehr solide Eröffnung. Bei Spitzenspielern ist sie seit langem sehr beliebt.
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Gukesh übernahm nach der Eröffnung die Kontrolle, verpasste dann aber bei knapper Zeit die besten Chancen und ließ Abasov wieder ins Spiel kommen. Nach einigen Verwicklungen entstand ein Damenendspiel und nach dem Damentausch ein weiteres. Objektiv war die Partie remis, aber Damenendspiele sind für den Verteidiger sehr, sehr schwierig.
Eine weitere ebenfalls Nerven aufreibende Kampfpartie lieferten sich Alireza Firouzja und Hikaru Nakamura. Nachdem die Partie lange Zeit ausgeglichen verlief, forcierte Firouzja im Endspiel die Ereignissen uns sah sich dann mit einer Qualität mehr großen Problemen gegenüber, die er nicht lösen konnte.
Als Ehrengast besuchte der Sänger Andrea Bocelli zur fünften Runde das Kandidatenturnier und sah ließ sich am Brett von Vidit und Caruana fotografieren. Danach sprach er mit Anand.
Vidit und Caruana spielten die kürzeste Partie. In einer scharfen Stellung hatte Vidit wohl Gewinnvorteil, spielte dann aber ungenau und musste Dauerschach geben.
An der Tabellenspitze hat Gukesh nun Nepomniachtchi eingeholt. Beide führen mit 3,5 Punkten.
Ergebnisse der 5. Runde
Tabelle nach der 5. Runde
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