Mitropa Cup: Wahrscheinlicher Doppelsieg für Deutschland

von André Schulz
23.02.2024 – Mit einem 3:1-Sieg über Slowenien sicherten sich die deutschen Männer vorzeitig den Turniersieg beim Mitropa Cup. Auch die deutschen Frauen haben nach einem 2,5:1,5 und einer Niederlage der Schweiz zwei Punkte Vorsprung und sicd nur noch theoretisch einzuholen. | Fotos: Bernd Vökler, Katharina Reinecke (Deutscher Schachbund)

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Die deutsche Mannschaft ist als Top-Favorit in den Mitropa Cup 2024 gegangen und ist dieser Rolle auch gerecht geworden. Mit Ausnahme von Vincent Keymer hat der Deutsche Schachbund seine A-Nationalmannschaft in seinem Heimturnier in Apolda ins Rennen geschickt. Mit den fünf Großmeistern stellt die deutsche Delegation alleine ein Drittel der Großmeister im Turnier und auch die besten fünf Spieler nach Elowertung. Markus Ragger für Österreich und Luca Moroni für Italien sind die einzigen anderen Großmeister mit Wertungen über 2600. 

Viele Verbände nutzen das Turnier, um ihren Nachwuchsspielern eine Chance zu geben. Diese sind jung und noch nicht auf dem Zenit ihres Könnens, aber trotzdem natürlich überhaupt nicht gewillt, ihre Punkte einfach herzugeben. Bislang konnten die deutsche Mannschaft alle ihre Matches gewinnen, an dem einen oder anderen Brett musste aber dafür ordentlich gearbeitet werden. Und jeder der deutschen Spieler kassierte im Verlauf des Turniers auch eine Niederlage, mit Ausnahme von Matthias Blübaum.

In der vorletzten Runde war nun Slowenien Gegner der deutschen Teams. Rasmus Svane spielte seine Schwarzpartie an Brett eins - Matthias Blübaum setzte diesmal aus - gegen Rudi Olenik remis und Dmitrij Kollars brachte die deutsche Mannschaftt durch einen Sieg mit den weißen Steinen gegen Matic Lavrencic in Führung.

Für Dimitrij Kollars ist dies der fünfte Sieg in der sechsten Partie. Damit hat Kollars mit  einer Eloleistung von 2667 die höchste Performance in der deutschen Mannschaft erzielt.

Alexander Donchenko spielte mit Schwarz eine komplizierte Partie gegen Maksym Goroshkov in der Panov-Variante der Caro-Kann-Verteidigung. Nach einigen Verwicklungen setzte sich der Deutsche im Endspiel durch.

Frederik Svane trug ein Remis zum 3:1-Sieg der deutschen Mannschaft bei. Verfolger Schweiz gewann gegen Ungarn und es bleibt beim Zweipunkte-Vorsprung der Deutschen, die aber in der Zweitwertung (Brettpunkte) einen so großen Vorsprung, dass der Turniersieg eine Runde vor Schluss schon feststeht.

Analysen in er Twitch-Übertragung des DSB

Auch die deutschen Frauen gewannen ihren vorletzten Wettkampf gegen Slowenien. Josefine Heinemann kassierte zwar an Brett eine gegen Zala Urh eine Niederlage, aber Hanna Marie Klek und Lara Schulze gewannen ihre Partien gegen Nadiia Shpanko und Teja Vidic. Kateryna Dolzhykova spielte gegen Vesna Mihelic remis.

Das Frauen-Team mit Bundestrainer Yury Yakovich

Im Frauen Cup verlor Verfolger Schweiz gegen Ungarn und fiel auf Rang vier zurück. Die deutschen Frauen haben nun vor der Schlussrunde zwei Mannschaftspunkte Vorsprung vor Frankreich und drei Brettpunkte mehr auf dem Konto. Frankreich müsste in der Schlussrunde  hoch gegen Italien gewinnen und Deutschland hoch gegen Tschechien verlieren, damit sich an der Rangfolge an der Spitze noch etwas ändert. Das ist aber ein äußerst unwahrscheinlicher Verlauf.

So sieht es also vor der letzten Runde nach einem deutschen Doppelsieg aus.

Stand nach acht Runden

Rg. Snr Team Anz   +    =    -   Wtg1   Wtg2   Wtg3 
1 Germany 16
2 Switzerland 14
3 Czech Republic 12
4 Italy 9
5 Slovenia 8
6 Slovakia 6
7 France 5
8 Hungary 4
9 Austria 4
10 Croatia 2

Partien

Mitropa Cup der Frauen

Stand nach 8 Runden

Rg. Snr Team Anz   +    =    -   Wtg1   Wtg2   Wtg3 
1 Germany 14
2 France 12
3 Italy 11
4 Switzerland 11
5 Hungary 9
6 Slovenia 9
7 Czech Republic 4
8 Croatia 4
Austria 4
10 Slovakia 2

Partien

Turnierseite des Deutschen Schachbundes...

Ergebnisse bei Chess-results...


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.