Jorden und Machteld van Foreest niederländische Meister
Die Niederländischen Landesmeisterschaften werden seit einigen Jahren im K.o.-System nach dem Vorbild des FIDE Worldcups ausgetragen. In jeder Runde tragen die Spieler Minimatches mit zwei Partien in klassischer Bedenkzeit aus. Steht es danach unentschieden, folgt ein Stichkampf mit Blitzpartien. In diesem Jahr war das "Ald Weishoes" in Venlo der Austragungsort des Wettbewerbs
Im Allgemeinen Turnier waren die meisten Topspieler mit Ausnahme von Anish Giri am Start. Ohne die niederländische Nummer Eins waren Jorden van Foreest und Loek van Wely als Zweiter und Dritter der Landesliste Favoriten. Auch Titelverteidiger Max Warmerdam gehörte zum engeren Favoritenkreis, aber der amtierende Landesmeister schied schon in der ersten Runde gegen Liam Volijk aus.
Die beiden Top-Favoriten überstanden jedoch diese und die weiteren Runden und saßen sich schließlich im Finale, das vergangenen Samstag und Sonntag durchgeführt wurde, gegenüber.
Nachdem die erste Partie ohne Sieger endete, gelang Jorden Van Foreest in der zweiten Partie der entscheidende Sieg. Gegen Van Welys Scheveninger Variante ging Van Foreest mit den weißen Steinen sehr aggressiv vor und überraschte den Routinier und achtfachen niederländischen Meister mit einer neuen Idee, die ein Bauernopfer beinhaltete. Van Wely nahm das Angebot an, blieb in der Folge aber in der Entwicklung weit zurück. Van Foreest erhielt einen überwältigenden Angriff, den er mit einer Kombination, eingeleitet durch das klassische Opfer Lxh7, elegant abschloss, wobei der neue Meister im Stile der "unsterblichen Partie" auch noch einen Turm hergab.
Wer mit Weiß gegen oder mit Schwarz Sizilianisch spielt, wird hier unterhalten und überrascht und vertieft sein Wissen durch die Beschäftigung mit diesen taktischen Stellungen.
Für Jorden van Foreest ist dies nach 2016 der zweite Titelgewinn bei den Landesmeisterschaften. Loek Van Wely ertrug seine Niederlage mit Fassung. Nach der Siegerehrung erzählte der stets witzge und eloquente neue Vizemeister, dass ihm seine Kinder (6 und 9 Jahre alt) viel Motivation geben. Nachdem er ein kleines Turnier gespielt hatte, fragte seine Tochter, wie es gelaufen ist. "Dreimal gewonnen und ein Remis", gab Van Wely Antwort. "Ach, da waren die anderen also nicht so gut", resümierte Van Welys Tochter.
| Finale - 4. Runde |
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| 4 |
GM |
Van Wely Loek |
½ |
0 |
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½ |
| 1 |
GM |
Van Foreest Jorden |
½ |
1 |
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1½ |
Partien Allgemeines Turnier
Frauenmeisterschaft
Auch die Frauenmeisterschaft ging an die Familie Van Foreest. In diesem Turnier fehlte ebenfalls die Nummer eins der Rangliste, Eline Roebers, und so gehörte Jorden van Foreests jüngere Schwester Machteld zu den Favoritinnen, wobei die vier besten niederländischen Spielerinnen im Turnier für die zweite Runde gesetzt waren. Im Halbfinale hatte Machteld Van Foreest Anna Maja Kazarian ausgeschaltet und traf im Finale auf Robin Duson, die sich dafür mit einem Matchsieg gegen Anne Haast qualifiziert hatte.
Nach einem Remis in der ersten Matchpartie nahm die zweite Partie einen sehr bunten Verlauf. Erst verpasste Machteld van Foreest einen Mattangriff, dann stand Robin Duson klar besser. Am Ende rettete sich Machteld Van Foreest noch ins Remis. Den folgenden Stichkampf gewann Machteld Van Foreest mit 2:0.
| Finale - 4. Runde |
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| 4 |
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Duson Robin |
½ |
½ |
0 |
|
1 |
| 1 |
FM |
Van Foreest Machteld |
½ |
½ |
1 |
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2 |
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