Würziges Französisch in 60 Minuten

von ChessBase
20.07.2015 – In der Französischen Tarrasch-Variante (3.Sd2) verfügt Schwarz über viele Optionen. 3...Le7 ist zwar noch eine Nebenvariante, steht aber in der Mode nach 3...c5 bereits an zweiter Stelle. Elisabeth Pähtz stellt Ihnen in einer Stunde Videospielzeit alle Varianten vor, die Sie kennen müssen, wenn Sie mit 3...Le7 um den vollen Punkt kämpfen wollen. Mehr...

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Elisabeth Pähtz: 3...Le7 gegen den Tarrasch-Franzosen

Rezension von Sebastian Vigl (Berlin)

French Cuisine: Romanishins Rezept. Zubereitungszeit: 60 Minuten

Im Tarrasch-Franzosen muss sich Schwarz nach 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sd2 entscheiden, wie er fortsetzen will. Moment... muss er? Neben den gängigen Fortsetzungen 3...Sf6 und 3...c5 erfreut sich in den letzten Jahren der Zug 3...Le7 wachsender Beliebtheit: Schwarz macht einen sinnvollen Entwicklungszug und wartet ab, welche Aufstellung Weiß verfolgen will. Der flexible Abwartezug 3...Le7, auch bekannt als die Romanishin-Variante ist laut Pähtz Spielern zu empfehlen, die mit Schwarz um den vollen Punkt kämpfen wollen. Insbesondere gegen schwächere Gegnerschaft sei dies eine erfolgversprechende Herangehensweise, so die gebürtige Erfurterin.
Nun zum Inhalt des Fritztrainers, der aus der ChessBase-Serie „Training in 60 Minuten“ stammt: Die fünf gut verständlich vorgetragenen Videos, die alle gängigen weißen Fortsetzungen nach 3...Le7 abhandeln, werden durch eine ausführliche Datenbank ergänzt, in welcher sich nicht nur alle besprochenen Varianten, sondern auch Analysen zu selten gewählten Abspielen finden.

Der Besuch der (alten) Dame: 4.e5 c5 5.Dg4

Weiß nimmt sofort den schwarzen Königsflügel aufs Korn. Die weiße Dame bedroht den ungedeckten Punkt g7, den laut Pähtz der Schwarze mit dem bissigen 5...Kf8 decken sollte. Der Clou des Abspiels ist wie nicht selten im Franzosen der Zug f6, wonach Schwarz eine schlechtere Königsstellung in Kauf nimmt, dafür aber das Zentrum beherrscht. In der Hauptvariante zieht Pähtz den Zug 7...h5 dem Zug 7...f6 vor. Nach 7...h5 kann sich Schwarz gegen Drohungen gegen die weiße Dame oder gegen e5 entwickeln. Je nachdem, wohin die weiße Monarchin zieht, kann es ihr schnell passieren, dass sie durch forsches g5 oder unternehmungslustiges f5 belästigt wird. Und tatsächlich lässt sie dies in einigen Varianten doch ein wenig alt aussehen.

Stellung nach 1.e4 e6 2.d4 d5. 3.Sd2 Le7 4.e5 c5 5.Dg4 Kf8 6.dxc5 Sc6 7.Sgf3 h5:
Der h-Bauer rückt der Monarchin zu Leibe.

Welches Potential in der schwarzen Stellung schlummert, veranschaulicht die kurz gezeigte Partie Dembo gegen Pähtz.

Andere Abspiele im 4. Zug: 4.Ld3, 4.c3 und 4.Sf3

4. Ld3 ist neben 4. Sf3 der am häufigsten gespielte Zug nach 3...Le7. Folgt man nach 4.Ld3 den Repertoireempfehlungen erhält man folgende Stellung, für die Pähtz die häufigsten Fortsetzungen gut veranschaulicht:

Stellung nach 1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sd2 Le7 4.Ld3 c5 5.dxc5 Sf6
6.De2 0-0 7.Sgf3 a5 8.0-0 Sa6 9.e5 Sd7 10.c3 Saxc5 11.Lc2 b6:
Der „schlechte“ französische Läufer verlässt die Stellung über den Seiteneingang.

In der Stellung nach 4.Sf3 Sf6 5. e5 Sfd7 6. Ld3 c5 7. c3 wird der Zug 7...b6 empfohlen, mit der Idee, den oft schwächelnden französischen Läufer mit 8...La6 gegen den starken weißfeldrigen Läufer des Anziehenden abzutauschen.  4.c3 ist eine interessante Option für Weißspieler, die gerne mit Isolani spielen oder mit Stellungsbildern aus der sizilianischen Alapinvariante vertraut sind. Nach 4...c5 5.exd5 empfiehlt Pähtz den neueren Zug 5...Dxd5, der im Gegensatz zur Hauptvariante 5...exd5 eher dazu geeignet sei, mit Schwarz auf Gewinn zu spielen.

Fazit

Nach 3...Le7 können abwechslungsreiche und komplexe Stellungsbilder entstehen, in denen sich der besser zu Recht finden dürfte, der sich mit diesen Abspielen genauer befasst hat. Eine ideale Hilfe sowohl für den Anziehenden als auch für den Schwarzspieler bietet der Fritztrainer „3...Le7 gegen den Tarrasch-Franzosen“ von Elisabeth Pähtz. Er liefert ein kämpferisches Repertoire gegen den Tarrasch-Franzosen mit ausführlichen und teilweise originellen Analysen der besten deutschen Schachspielerin. Für den Französisch-Spieler besonders erfreulich dürfte die mitgelieferte Datenbank sein, die zum tieferen Studium einlädt und schnellen Zugriff auf die gewünschten Varianten bietet. Nach nur einer Stunde Videozeit blieben bei mir keine Wünsche mehr offen. Oder doch? Vielleicht, dass Elisabeth Pähtz weitere Teile ihres Französisch-Repertoires preisgeben möge!

Elisabeth Pähtz:
3...Le7 gegen den Tarrasch-Franzosen

• Trainings-Videos: 60 Minuten

€ 9,90

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