Abu Dhabi Computerzweikampf
Vom 14. bis 24.August wird in Abu Dhabi, der Hauptstadt der
Vereinigten Arabischen Emirate das 14. Abu Dhabi Schachfestival veranstaltet.
Die Ausrichter sind die Abu Dhabi Kulturstiftung und der Abu Dhabi Schach- und
Kulturverein. Einer der Höhepunkte des Festivals, das im Foyer des Gebäudes der
Kulturstiftung stattfindet, ist der Computerzweikampf zwischen Hydra und
Shredder. Hydra konnte die ersten beiden Partien gewinnen, die nächsten vier
gestaltete Shredder ausgeglichen. Chrilly Donningers Hydra wird nun von der PAL
Group of Companies finanziert. An der Entwicklung ist außerdem Ulf Lorenz und
die Uni Paderborn beteiligt. Projektleiter bei PAL ist Ali Nasir, mit dem
Frederic Friedel ein Interview führte.
Stefan Meyer-Kahlen und Chrilly Donninger
Nasir, Meyer-Kahlen, Donninger
Akhtar Hashmi überwacht die Übertragung auf den Fritz-Server
Stand:
Prog./Date:
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14.8
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15.8
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17.8
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18.8
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20.8
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21.8
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23.8
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24.8
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Score
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Hydra |
1
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1
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½
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½
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½
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½
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4
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Shredder |
0
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0
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½
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½
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½
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½
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2
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Partien zum Nachspielen....
Interview mit Ali Nasir, Projektleiter von Hydra bei der
PAL Group
Frederic Friedel: Ali Nasir, vielen Dank für deine Hilfe
und die freundliche Aufnahme hier bei euch in den PAL-Büros. Ich würde gerne übr
dich sprechen. Du kommst eigentlich aus Pakistan?
Ali Nasir: Ja, ich bin in Karatschi geboren und aufgewachsen. In Abu Dhabi bin
ich jetzt seit drei Jahren.
Frederic: Du bist Programmierer und Gründer von PAL?
Nasir: Genau genommen bin ich Computer Ingenieur. Ich habe Computerwissenschaft
an der Universität von Karachi studiert und bin kurz danach nach Abu Dhabi
gekommen, wo ich zusammen mit vier Kollegen die Firma PAL Computer Systems
gegründet habe. Wir haben uns nun mit neun Firmen zur PAL Group of companies
zusammen geschlossen. Dazu gehört sogar ein TV-Sender, der populäre Fernsehshows
sendet.
Wie bekam PAL Interesse am Computerschach?
Nun, ich interessiere mich schon seit langem dafür. In
Pakistan habe ich mich mit "heuristic search algorithims in parallel environment"
beschäftigt, was mit Schach zu tun hat. In Abu Dhabi haben wir Computer Cluster
zusammen gebaut und bald tauchte natürlich das Thema Schach in diesem
Zusammenhang auf. Außerdem wurde Schach in diesem Gebiet der Welt entwickelt und
ist hier immer noch sehr populär. Wenn man in ein Café geht, sieht man Leute
Schach und Backgammon spielen.
Aber das hier ist Computerschach. In den Cafés sitzen keine Computer und
spielen...
Nein, aber da wir Computerspezialisten sind, war es für uns
normal diese beiden Ding zu kombinieren und diese spannende Technology in diese
Region zu bringen. Soll ich einmal unsere erste Maschine zeigen?
Das war unsere allererste Multiprozessormaschine, eine acht-Wege Xeon 700Mhz.
Das Gerät ist fünf Jahre alt.
Soll ich sie einmal öffnen?
Das sind die einzelnen Zenon 700 Mhz Module. Sie sind sehr flach und brauchen
keine Zusatzventilatoren zur Kühlung.
Das hier ist unsere zweite Maschine, die wir im letzten September gebaut haben,
einen 16-Prozessor IBM Maschine.
Das ist eine Vier-Prozessor-Einheit, jede mit 2,8 Ghz und 4 GMB gemeinsamen
Arbeitsspeicher.
Diese System kenne ich so gut wie meine Hosentasche, weil ich es sehr oft weg
getragen habe, um Fehler zu beheben.
Das ist unsere neueste Maschine, die wir im Mai diesen Jahres installiert haben.
Das ein wirklich schneller Cluster mit 16 Xeons à 3.06 GHz und 16 GByte RAM im
Gesamtsystem.
Für die Kommunikation der einzelnen Prozessor im Cluster wird Fiberglas
verwendet, um maximale Geschwindigkeit zu gewährleisten.
Das ist die Rückseite der Maschine, in die wir die Hydra FPGA Chips eingebaut
haben.
Rechts sieht man die beiden Slots, in denen die Alpha Data FPGAs installiert
sind.
Frederic: Wurde diese Maschine extra für Schach gekauft?
Nasir: Eigentlich nicht, jedenfalls zu Anfang nicht. Aber als wir die Maschine
hatten, haben wir sofort Experimente mit Schach gestartet. Die meisten der
Top-Leute in unserer Firma interessieren sich für das Thema.
Und warum entschied man sich für Hydra, die auf Zusatz-Hardware läuft und nicht
für eines der vielen SMP-Programme wie Deep Fritz, Junior oder Shredder?
Am Anfang haben wir alle Programme auf unseren Maschinen
ausprobiert und auch die Programmierer angesprochen und ihnen angeboten, auf
unseren Maschinen zu testen, um ihre Programme zu optimieren. Viele hatten
niemals zuvor Gelegenheit, auf mehr als vier Prozessoren zu testen. Also haben
wir ihnen einen Zugang ermöglich und abgewartet, was passiert. Dann bin ich
letzten Oktober nach Graz gefahren und habe mich mit Programmierern getroffen um
mögliche Kooperationen zu besprechen. Ich habe fünf Tage verbracht, um mit Frans
Morsch, Chrilly Donninger, Stefan Meyer-Kahlen, Amir Ban und den anderen zu
sprechen. Dann schlug Brutus Fritz und das war eine sehr interessante Partie und
irgendwie ein Schlüsselmoment.
Ali Nasir Mohammed, Projekt Manager von Hydra
Die Entscheidung wurde aufgrund dieser einen Partie getroffen?
Nein, aber wir realisierten plötzlich, dass es sehr interessant wäre, mit diese
neuen Technology zu arbeiten. Unser Management mochte die Technologie und
den Spielstil von Hydra. Wir baten um Zugang zu deren Acht-Prozessor-Maschine
und führten einige Experimente durch. Ab einem gewissen Punkt entschieden wir
und, die weiter Entwicklung von Hydra zu übernehmen.
Um am Schluss das stärkste Schachprogramm der Welt zu haben?
So ist die Hoffnung, aber wir bekommen auch eine Menge Erfahrung bei der Lösung
der damit verbundenen Probleme.
Welche Probleme?
Das Problem eine Anwendung zu betreiben, die riesige Mengen an Rechenressourcen
von spezialisierten Hardwarekomponenten beansprucht. Am Ende haben wir einen
erschwinglichen Supercomputer gebaut. Wir können Cluster mit oder ohne
FPGA-Hardware liefern.
Für andere Anwendungen als Schach?
Genau. Zur Zeit gibt es großes Interesse an Anwendungen zum Vergleich von
Fingerabdrücken oder DNA, wo ebenfalls viel Rechenkraft benötigt wird. Diese
Techniken sind sehr nahe an dem, was wir mit Hydra machen - gebraucht wird ein
relativ günstiger Super-Rechner, der diese Aufgaben bewältigen kann.
Viele Dank, Ali Nasir.