Großmeister Yasser Seirawan
Yasser Seirawan wurde 1960 in Damaskus in Syrien als Sohn eines syrischen Vaters
und einer englischen Mutter geboren. Als Yasser sieben war, zog die Familie
in die USA und ließ sich an der Ostküste in Seattle nieder. Wie er
selbst sagt, begann seine Schachkarriere mit zwölf, inspiriert durch Fischers
Wettkampf gegen Spassky 1972 in Reykjavik. Einmal angefangen, ging seine Karriere
steil aufwärts. Bereits sieben Jahre später, 1979, wurde Seirawan
Jugendweltmeister und errang damit zugleich den GM-Titel - damals als viertjüngster
Großmeister aller Zeiten. 1980 belegte er beim Turnier in Wijk aan Zee
zusammen mit Walter Browne den geteilten ersten Platz (+7, =6, -0), landete
aber noch vor Kortschnoi und Timman. Mit weiteren Turniererfolgen in den folgenden
Jahren katapultierte er sich in die Weltspitze und etablierte sich als einer
der besten Spieler der westlichen Welt.
Tatsächlich ist die Liste seiner Erfolge lang: Nach Bobby Fischers Rückzug
vom Schach 1975 war Seirawan der erste US-Amerikaner, der sich wieder für
einen WM-Zyklus qualifizierte. 1981, 1985, 1987, 1997, 1999, 2004 und 2004 war
er dabei und schaffte es sogar zwei Mal bis ins Kandidatenturnier. Vier Mal gewann er die amerikanische Meisterschaft und zehn Mal vertrat er die
USA bei der Schacholympiade. Während seiner aktiven Zeit als Turnierspieler
errang er Siege gegen Garry Kasparov, Anatoli Karpov, Boris Spassky, Vassili
Smyslov und Michail Tal.
Seirawan gilt auch als einer der besten und unterhaltsamsten Schachautoren der
Welt: Er hat dreizehn Bücher veröffentlicht, darunter die sehr beliebte
"Winning Chess" Serie, war lange Jahre Herausgeber und Chefredakteur
der amerikanischen Zeitschrift Inside Chess und hat als Autor und Journalist
zahlreiche Preise gewonnen, u.a. den Fred Cramer Chess Journalist of America
Award 2002. Ein Jahr zuvor verlieh ihm der amerikanische Schachverband den Titel
ihm des Grandmaster of the Year 2001.
Darüberhinaus engagiert sich Seirawan, der in einem Interview einmal erklärte,
dass Schach ihn glücklich gemacht hat und er dem Schach ungeheuer viel
verdankt, sich sehr für die Förderung des Schachs in den USA und der
Welt. Im Jahre 2000 gründete er zusammen mit seiner Frau Yvette die
Organisation America's Foundation for Chess und in Interviews und Artikeln bezieht
er immer wieder Stellung zu aktuellen Themen des Schachgeschehens. Seine Stimme
hat Gewicht und seine Initiativen zur Wiedervereinigung der Schachwelt haben
diesen Prozess, der schließlich zum Prager Abkommen führte, massgeblich
vorangebracht.
Internationaler Meister Andrew Martin:
Der
englische Internationale Meister Andrew Martin wurde 1957 in England geboren
und gehört seit langem zu den besten und angesehensten Spielern Englands.
Er nahm erfolgreich an englischen Meisterschaften und zahlreichen offenen Turnieren
teil. Von Beruf ist er Schachtrainer, Schachlehrer, Autor und Cheftrainer der
englischen englischen Juniorenmannschaft.
Da er verheiratet ist und vier Kinder hat, haben sich seine Möglichkeiten,
aktiv Schach zu spielen, allerdings reduziert. Als Ausgleich stellte er am 21.
Februar 2004 jedoch einen Weltrekord im Simultanspiel auf: Am Wellington College
in Crowthorne in Berkshire spielte er gegen 321 Gegner gleichzeitig. Er gewann
294 Partien, remisierte 26 und verlor nur eine, was einem Gewinnquotient von
95,64% entspricht. Diese Leistung, die am 1. August 2005 allerdings von
Susan
Polgar übertroffen wurde, fand Eingang in das Guiness-Buch der Rekorde.
Andrew Martin ist Autor zahlreicher Bücher und hat für ChessBase etliche
DVDs (Basics of Winning Chess, ABC of the King's Indian, ABC of the Ruy Lopez,
ABC of Chess Openings) produziert, die von Kritik und Publikum sehr gut aufgenommen
wurden.
Nach seiner Meinung über den bisherigen Verlauf der Weltmeisterschaft in
San Luis gefragt, antwortete er: "Ich denke, dass die Weltmeisterschaft
in San Luis eines der aufregendsten und wertvollsten Turniere ist, das ich seit
langem gesehen habe. Ich freue mich sehr, dass ich bei diesem Turnier als Kommentator
dabei sein kann und hoffe, dass alle, die dies Turnier auf dem Fritz-Server
als Zuschauer und Zuhörer verfolgen, dabei genauso viel Vergnügen
haben wie ich!"