Schachmatt auf dem Kiez!
Andreas Albers

Zumindest in der Hamburger
Studentenszene ist ein bekanntes Gesetz: Das Wochenende beginnt am Donnerstag
Abend! Freitag ist ja schon vom Namen her „frei“ und am Donnerstag bieten eine
ganze Reihe von Klubs auf der weltberühmten Reeperbahn freien Eintritt für alle
eingeschriebenen Studenten. Wer also als Erstsemester neue Freunde finden oder
als alteingesessener die Bekannten wieder treffen möchte, der zieht bereits am
Donnerstag Abend auf den „Kiez“ und lässt so richtig die Sau raus.


Am
bekanntesten ist mit Sicherheit der „Uniscene-Study-Club“ der
Studentenzeitschrift mit selbem Namen in der edlen „Chinalounge“ (Nobistor 14
22767 Hamburg). Im Ambiente eines chinesischen Restaurants gibt es mehrere
Dancefloors mit House, Hiphop und 80er Musik auf die Ohren.






Was gibt es schöneres als in solcher Atmosphäre mal ein ganz entspanntes
Schachturnier zu veranstalten? Zugegeben, der Gedanke klingt schräg, aber warum
eigentlich nicht?

Turnieratmospähre

Gäste der Unisceneparty

Ein Partygast betaunt Schiedsrichter Olaf Ahrens Equipment
Die
„Uniszene“ und der Hochschulsport der Universität Hamburg lud 20 Schachspieler
ein, mit freiem Eintritt, freien Getränken und V.I.P.-Tickets, um mitzufeiern
und auch ein Blitzturnier zu veranstalten.

Bjoern Bente und Felix Beyer

Andreas Albers gg. Jeronimo Hawellek

Andreas Albers und Simon Meyer

Rene Mandelbaum und Jero Hawellek

/Rene Mandelbaum und Simon Meyer

Robin Stellwagen gg. Christopher Kyeck
16
spielten mit und das Feld konnte sich sehr gut sehen lassen. Das Spitzenbrett
des HSK Bundesligateams GM Jan Gustafsson kam ebenso wie IM Merijn van Delft, um
sich für den Saisonauftakt am Wochenende schon mal warm zu schießen.

Deutscher Nationalspieler Jan Gustaffson

Rene Mandelbaum gegen Merijn van Delft

Merijn van Delft und Felix Beyer
Und
die Landesligaspieler Björn Bente, Felix Beyer, Robin Stellwagen (alle HSK),
sowei Jeronimo Hawellek (SK Marmstorf), Thorben Rakow (SKJE) genossen die Chance
endlich mal wieder einen Titelträger vor die Flinte zu bekommen.

Astrid Frohnert und Robin Stellwagen
Schachbretter mitten unter den Partygästen, ein ungewöhnlicher Anblick, der aber
von allen mit guter Stimmung akzeptiert wurde.

Mit dem Hamburger Partykönig Michael Ammer einigte man sich
friedlich auf eine Aufteilung des „Jagdgebietes“ und auch alle anderen Besucher
des Uniscene-Studi-Clubs ließen sich natürlich nicht vom feiern abhalten.

Michael Ammer
Natürlich wurde auch sportlich gekämpft, aber der Spaß stand selbstverständlich
im Vordergrund. So beschwerte sich Jeronimo Hawellek grinsend, dass Gusti doch
eh schon der stärkste Spieler sei und dieses Turnier sei auch noch perfekt auf
ihn zu geschnitten. Zu Gustafssons aktivster Tageszeit (Turnierstart war um
23.30Uhr), mit lauter Musik, man durfte am Brett rauchen und es gab auch noch
Getränke for free, wer sollte so eine Chance haben?

Aber
es kam anders als alle dachten. Zuerst teilen Gustafsson und Van Delft den Punkt
und in der allerletzten Runde gelang Landesligaspieler Björn Bente sein erster
Sieg gegen einen Großmeister mit Elo über 2600. So wurde am Ende Merijn van
Delft Sieger der ersten Blitznacht auf dem Kiez! (Tabelle) (Fotos: Van Delft
gegen Gustafsson, und weitere Paarungen)



Evi Zickelbein gegen Jan Gustaffson

Evi Zickelbein gegen Simon Meyer

Evi Zickelbein und Bjoern Bente

Evi Zickelbein

Simon Meyer

Stefan Maether - Rene Mandelbaum

Felix Beyer

Helge Colpe und Felix Beyer

Helge Colpe

Karen Heffter und Evi Zickelbein

Katja Stephan und Leif Goltermann

Leif Goltermann gegen Christopher Kyeck

Partygäste bei Spielen


Zur
Siegerehrung schaute auch noch Vishy Anand vorbei, oder ist uns da ein Fehler
unterlaufen?

Das
ganze soll keine einmalige Veranstaltung werden, die Veranstalter der Party
haben bereits Verhandlungen aufgenommen, Mitte Januar wird erneut geblitzt,
vielleicht wächst auch hier eine neue Turnierserie heran? In Hamburg bewegt sich
einiges!

Katja Stephan und Simon Meyer