Weltmeisterschaft 2007 Mexiko - die Wende zum Guten?
Die Weltmeisterschaft 2007 wird vom 12. bis 30. September als Rundenturnier
mit zwei Umgängen im Sheraton Hotel in Mexiko City ausgetragen. Der
Gesamtpreisfonds beträgt 1,3 Mio US-Dollar.
Das Fünf Sterne Sheraton Centro Histórico Hotel & Convention Center in Mexico
City ist Gastgeber der Weltmeisterschaft.
www.we
Blick ins Innere des Sheraton Convention Centers
Kleine Rückschau: Weltmeisterschaften 1948 bis 2003
Zum dritten Mal nach Den Haag/Moskau 1948 und San Luis 2005 wird damit die
Weltmeisterschaft in einem Rundenturnier durchgeführt.
Mit dem ersten WM-Turnier in Den Haag übernahm die FIDE nach dem Tode von
Alexander Alekhine die Durchführungen der Schachweltmeisterschaften, die
vorher privat vom jeweiligen Amtsinhaber mehr oder minder nach Gutdünken und
ohne feste Regeln gehandhabt worden waren. Der erste Weltmeister der FIDE (um
das Wort FIDE-Weltmeister zu vermeiden) wurde der damals 37-jährige Mikhail
Botvinnik. Eigentlich hatte Botvinnik früher zum Zuge kommen müssen, aber
der Weltkrieg verhinderte einen Wettkampf gegen Aljechin.
Nach dem WM-Turnier, das mit Botvinnik, Smyslov, Reshevsky, Keres und Euwe in
fünf Runden gespielt wurde, ging die FIDE wieder zum Wettkampfsystem über. Ein
WM-Zyklus reichte dabei meist über drei Jahre und bestand aus Zonenturnieren,
Interzonenturnieren, Kandidatenturnier (später Kandidatenwettkämpfe) und dem
WM-Kampf. Botvinnik hatte sich außerdem das Recht von Revanchewettkämpfen
einräumen lassen - zweimal holte er sich den verlorenen Titel auf diesem Wege
zurück, 1958 gegen Smyslov und 1961 gegen Tal. Nach dem das Revancherecht
gekippt wurde, war es dann auch 1963, Botvinnik war inzwischen auch schon 52
Jahre alt, mit dem WM-Titel vorbei. Petrosian übernahm das Zepter, nicht nur
als Titelträger, sondern auch mit seinem Einfluss im sowjetischen
Schachverband.
Die Zeit zwischen 1948 und 1958 muss für die Schachfreunde zumindest in Bezug
auf den Weltmeister sehr deprimierend gewesen sein, denn der vermeintlich
beste Spieler beteiligte sich außerhalb der WM-Kämpfe kaum an Turnieren. Für
das Jahr 1952
verzeichnet die Datenbank ein Turnier in Budapest - Botvinnik wurde Dritter -
und die 20. UdSSR-Meisterschaften, die er allerdings noch einmal nach
Stichkampf gegen Tajmanov gewann. 1956 gab es dann noch den Sieg beim Aljechin-Memorial. Dann ist es mit Ausnahme von ein paar Promotions-Turnieren, die er
mit seinem Freund Salo Flohr in den Niederlanden bestritt, erst einmal vorbei
mit Botvinniks Turnieraktivitäten. Ende der 60er spielte er dann noch mit
allerdings gutem Erfolg in den Turnieren Palma de Mallorca, Monte Carlo und
Wijk mit.
Nach dem Skandalturnier in Curacao 1962 wurde das Kandidatenformat auf
Wettkämpfe anstelle eines Turniers umgestellt. Fischer hatte den Sowjets
Mauschelei und Absprache vorgeworfen. Die WM-Kämpfe wurden zunächst über 24
Partien geführt. Bei Unentschieden blieb der Amtsinhaber Weltmeister. Unter
dem Einfluss von Fischer wurde dies später geändert. Sieger war nun, wer
zuerst sechs Siege zusammen hatte. Für Fischer war das in seiner Glanzzeit
kein Problem. Sechs Siege hatte er gelegentlich schon nach sechs Partien
eingefahren. Später zeigte sich dann aber die Kehrseite dieser Regel, als der
erste Wettkampf zwischen Karpov und Kasparov nach 48 Partien immer noch keinen
Sieger hatte und schließlich abgebrochen wurde - gegen die geltenden Regeln,
übrigens.
Schisma
Das WM-Format der FIDE hielt bis 1993. Dann zerbrach die Weltmeisterschaft in zwei Teile. Für
diesen Umstand wird gerne Kasparov als maßgeblicher Verursacher verantwortlich gemacht,
eine genaue Betrachtung der damaligen Vorgänge zeigt jedoch, dass dieses
Urteil falsch ist. Vielmehr ist es der Politik und dem Starrsinn des
damaligen FIDE-Präsidenten Florenico Campomanes zu verdanken, dass die Weltmeisterschaft
1993 in die Brüche ging. Campomanes und Karpov waren mit dem WM-Kampf 1978 in
Baguio City, den Campomanes organisiert hatte, gute Freunde geworden und bei
mancher Gelegenheit nutzte der damalige Weltmeister seinen Einfluss auf die FIDE -
auch im sowjetischen Schachverband war sein Wort von großem Gewicht-, um seine Position zu stärken. So
wurde der aufstrebende Kasparov bei seinem Kampf um die Weltmeisterschaft bei
vielerlei Anlässen vom Sowjetverband und dem FIDE-Präsidium benachteiligt und
musste u.a. zwischen 1984 und 1990, in sechs Jahren also, nicht weniger als fünf WM-Kämpfe gegen
Karpov spielen, von denen immerhin zwei, der Wiederholungswettkampf von 1985
und der Revanchewettkampf von 1986, unter fragwürdigen Umständen zustande
kamen. Als mit Short zum ersten Mal ein anderer Herausforderer als Karpov antrat,
wagte Kasparov den Machtkampf mit der FIDE und Campomanes. Statt nun mit Kasparov zum Ausgleich zu
kommen, um die Einheit der Schachwelt zu wahren, gab der starrsinnige Campomanes im Streit um die Ausrichtung nicht
nach und ließ schließlich die Zerstörung der einheitlichen FIDE-Weltmeisterschaft zu.
Letztlich war diese das Resultat des Machtkampfes zwischen Kasparov und
Karpov, der zunächst innerhalb des sowjetischen Verbandes geführt und
schließlich in die FIDE getragen wurde. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern im
Präsidentenamt, hat Campomanes es leider versäumt, eine neutrale Position
einzunehmen.
Chaos
Während Kasparov und dann Kramnik auch ohne FIDE weiter das Format der
WM-Zweikämpfe pflegten, führte der neue FIDE-Präsident Kirsan Ilyumzhinov ohne
Not ein neues WM-System ein - K.-o.-Turniere mit 128 Teilnehmern. Erstmals wurde das neue
System 1997 in
Groningen ausprobiert, damals noch formal als Qualifikation für einen WM-Kampf
des Siegers, der dann Anand hieß, gegen Karpov. Danach wurde das
Knock-out-Format mit häufig geänderten Terminen, Zyklen und Regeln,
Bedenkzeiten, noch
viermal als auch formal echtes WM-Turnier durchgeführt: in Las Vegas (Khalifman),
Moskau (Ponomariov), Madras/Teheran (Anand) und Tripolis (Kasimdzhanov).
Schließlich
machte sich auch in der FIDE die Auffassung breit - besonders nachdem in
Tripolis nur noch wenige Spitzenspieler teilnahmen -, dass dieses Format nicht
geeignet ist, die Weltmeisterschaften in adaequater Form auszuspielen und der Popularität des Schachs zu dienen.
Tatsächlich hat sich nur ein einziger Spitzenspieler je durchsetzen können:
Anand.
Der große Favorit des WM-Turniers vor zwei Jahren in San Luis war ebenfalls Vishy Anand.
Am Ende gewann
jedoch Veselin Topalov, der in der Hinrunde des Turniers wie von einem anderen
Stern auftrumpfte und eine Elo-Leistung von über 3000 erzielte. Das spannende
Turnier mit vielen hochklassigen Partien kam zumindest in der Schachwelt sehr
gut an und die FIDE beschloss, das Format zu wiederholen und fand mit Mexiko
City einen geeigneten Ausrichter.
Ursprünglich sollten die ersten beiden des WM-Turniers von San Luis für Mexiko
City vorqualifiziert sein, dann änderte man es während des Turniers auf vier
vorqualifizierte Spieler - die Hälfte der Teilnehmer -, was nur noch vier
Plätze für andere Spieler frei ließ. Im Hintergrund dieses zweifelhaften
Beschlusses stand der Wunsch des FIDE-Präsidiums, die Anzahl möglicher Gegner
für einen WM-Kampf gegen den Weltmeister im klassischen Schach, Vladimir
Kramnik weitmöglichst zu reduzieren, um diesen Patt zu stellen.
Dann kam es aber überraschend zu einer Übereinkampf zwischen
Topalov, der FIDE und Kramnik über einen Wiedervereinigungswettkampf. Erste
Gespräche hatte es schon in San Luis zwischen dem Topalov-Manager Silvio Danailov
und dem Kramnik-Manager Carsten Hensel gegeben. Ursprünglich sollte der Wettkampf
in der Bonner Kunsthalle stattfinden, wurde dann aber kurzfristig vom
Topalov-Team aus unbekannten Gründen abgesagt. Schließlich fand er in Elista
statt, wo er unter den bekannten skandalösen Umständen über die Bühne gebracht
wurde. Auch hier sorgte der Mangel von Neutralität und Unvoreingenommenheit
von FIDE-Offiziellen, in diesem Fall der Vizepräsidenten Georgios Makropoulos
und Zurab Asmaiparashvili, für die Spannungen neben dem Schachbrett.
Zwischenzeitlich kurz vor dem Abbruch stehend, konnte der Wettkampf dann durch
das Eingreifen von Präsident Kirsan Ilyumzhinovs noch zu Ende geführt werden.
Das Preisgeld wurde unabhängig vom Ausgang des Wettkampfes geteilt,
eigentlich spielten die beiden um den Titel des einzigen Weltmeisters - und
um den Teilnahmeplatz in Mexiko City. Da die Verträge mit den Spielern und dem
Veranstalter schon gemacht worden waren, war eine Änderung der Platzzahl für
das WM-Turnier in Mexiko nicht mehr möglich. So spielten Topalov und Kramnik
auch um den einen Teilnahmeplatz, den Topalov in San Luis gewonnen hatte, dann
aber gegen Kramnik verlor.
Die Geschichte der Weltmeisterschaften zwischen 1993 und 2006 - und besonders
seit 1997 - ist leider von
großer Uneinigkeit und dem völligen Fehlen von Konstanz geprägt. Regeln und Formate
wurden aufgestellt, geändert, wieder geändert, neu formuliert usw. Der
Versuch, die Weltmeisterschaften als das Aushängeschild des
Weltschachverbandes adäquat zu vermarkten, ist infolge dessen bisher nicht gelungen. Zuletzt
konnte noch Garry Kasparov mit seiner PCA Sponsorengelder für Weltmeisterschaften
beschaffen, 1993 mit der Times, dann mit Intel. Die FIDE lebt stattdessen vom Geld, das entweder
von ihrem Präsidenten bereitgestellt wird oder aus dubiosen Quellen stammt.
Doch dies soll sich nun alles ändern.
Weltmeisterschaft reloaded
Nach der FIDE-Präsidiumswahl 2006 in Turin hat sich Kirsan Ilyumzhinov mit
seinem Herausforderer Bessel Kok zusammengesetzt und die Gründung der
Vermarktungsorganisation
"Global Chess" beschlossen. Global Chess wurde
inzwischen mit Bessel Kok als CEO und einem Stammkapital von 4 Mio. Dollar mit
Sitz in Amsterdam gegründet. Auch ein langfristiger Plan zur Durchführung der
Weltmeisterschaften im Wettkampfformat sowie Regeln für die Qualifikation
wurde bereits veröffentlicht. Als eine der verbliebenen Altlasten wird nun das
schon 2005 oder 2006 vertraglich fixierte WM-Turnier in Mexiko abgewickelt. Es
folgen dann noch zwei Abweichungen von den demnächst gültigen Regeln, die
Kramnik und Topalov begünstigen. Kramnik wird, falls er nicht in Mexiko
gewinnt, das Recht eines Revanchewettkampfes gegen den Sieger des Turniers
eingeräumt. Und der Sieger von San Luis, Topalov, darf gegen Kramnik einen
WM-Kampf spielen, falls dieser das WM-Turnier in Mexiko gewinnt, oder gegen
den Sieger des nächsten World Cups antreten, um sich für einen WM-Kampf zu
qualifizieren, für den Fall, dass Kramnik nicht in Mexiko City gewinnt.
Acht Spieler gehen in Mexiko City an den Start. Von diesen haben sich drei
Spieler, Anand, Morozevich und Svidler mit ihren Platzierungen in San Luis
qualifiziert. Kramnik hat durch seinen Wettkampfsieg den Platz von Topalov
geerbt. Die übrigen vier Spieler Leko, Aronian, Gelfand und Grischuk haben
sich in den Kandidatenwettkämpfen von Elista qualifiziert
Die "Puppenspieler" von Mexiko
Player |
Nat. |
Rtn |
Birth |
Vishwanathan Anand |
IND |
2792 |
1969 |
Vladimir Kramnik |
RUS |
2769 |
1975 |
Alexander Morozevich |
RUS |
2758 |
1977 |
Peter Leko |
HUN |
2751 |
1979 |
Levon Aronian |
ARM |
2750 |
1982 |
Peter Svidler |
RUS |
2735 |
1976 |
Boris Gelfand |
ISR |
2733 |
1968 |
Alexander Grischuk |
RUS |
2726 |
1983 |
Wie schon in San Luis, so werden auch in Mexiko City alle Spieler optimal
vorbereitet sein und sehr kampfeslustig an den Start gehen. Denn im Gegensatz
zu vielen anderen Turnieren der Topspieler handelt es sich ja hier nicht um ein Schauturnier,
sondern es geht um den Weltmeistertitel. Der Einsatz ist dennoch nicht für alle Spieler ganz gleich.
Gewinnt Kramnik, so wird der zur Zeit amtierende Weltmeister danach gegen
Topalov einen Wettkampf spielen. Bei dieser Begegnung ist schon vorweg für Brisanz gesorgt.
Gewinnt einer der anderen, so erhält er einen - gut dotierten - zusätzlichen Revanche-WM-Kampf gegen Kramnik. Anand, der sich in Interviews kürzlich über die Sonderregeln
der FIDE zugunsten von Kramnik und Topalov beklagt hat, räumte allerdings ein, dass ein Wettkampf
gegen Kramnik nicht das Schlechteste sei, was einem passieren könne. Dabei dachte
er sicher auch an die finanziellen Aspekte, denn mit Josef Resch steht der
Sponsor eines solchen Wettkampfes schon bereit.
Einer wird gewinnen
Viswanathan Anand:
Mit Elo 2792 führt der Inder die derzeitige Elorangliste an. Seit fast 15
Jahren gehört Anand zur absoluten Weltspitze. 1993 überschritt er erstmals
die 2700-Elomarke und hat sich kontinuierlich nach oben gearbeitet. Im April
2006 war er der vierte Spieler nach Kasparov, Kramnik und Topalov, der die
2800-Marke überschritt. Neben unzähligen Turniersiegen gehören sicher die
Vizeweltmeisterschaft 1995, als er im Wettkampf Garry Kasparov unterlag, die
FIDE-Vizeweltmeisterschaft 1997/98 und der Titelgewinn bei der
FIDE-Weltmeisterschaft 2000 zu seinen größten Erfolgen. Anand, obwohl mit 38
Jahren nach Boris Gelfand ältester Spieler im Feld, ist im Zenit seines
Könnens und einer der Topfavoriten in Mexiko City.
Vladimir Kramnik:
Als Garry Kasparov 1992 für die Schacholympiade Manila Vladimir Kramnik ins
russische Team holte, sah der Weltmeister in dem damals 17-Jährigen seinen
Nachfolger. In der Folge bestätigte Kramnik diesen Eindruck und trumpfte in
vielen Turnieren groß auf. Bis zum Jahr 2000 wies die Leistungskurve des
langen Mannes aus Tuapse steil nach oben. In jenem Jahr besiegte er
schließlich seinen einstigen Mentor beim Wettkampf in London und löste ihn als
Weltmeister ab. Danach verteidigte er 2004 seinen Titel als Weltmeister im
klassischen Schach im Wettkampf gegen Peter Leko und besiegte im letzten Jahr
den FIDE-Weltmeister Veselin Topalov im Wiedervereinigungskampf. In den Jahren
nach seinem Sieg über Kasparov wurde Kramnik von Morbus Bechterew befallen.
Anfangs auch nicht richtig diagnostiziert, beeinträchtigte die Krankheit
Kramniks Leistungen im Laufe der Jahre 2003-2005 in starker Weise. Nach
medikamentöser Behandlung im letzten Jahr macht der Weltmeister seitdem
einen sehr stabilen Eindruck mit einer nach oben zeigenden Formkurve und hat
guten Aussichten seinen Titel zu verteidigen.
Alexander Morozevich
Der inzwischen 30-jährige Morozevich nimmt derzeit hinter Anand, Kramnik,
Topalov und Ivanchuk Platz fünf in der Weltrangliste ein. Das Spiel des
Moskowiten ist von großem Einfallsreichtum und Originalität geprägt. Im
taktischen Bereich verfügt er über außergewöhnliche Fähigkeiten. Morozevich
spielt meist kompromisslos auf Sieg, was stets für große Unterhaltung sorgt,
sich beim Spiel gegen die Besten der Welt manchmal aber als Nachteil erweist.
Bisher fehlte es Morozevich etwas an Konstanz für den ganz großen Wurf.
Allerdings ist er stets für eine Überraschung gut, besonders wenn er einen Lauf
bekommt.
Peter Leko
Schon als Jugendlicher rückte Peter Leko in den Kreis der ganz großen Spieler
auf. Im Jahr 1999 überschritt der Ungar die 2770-Marke und erreichte 2005 mit
dem vierten Platz in der Weltrangliste seine beste Platzierung. Derzeit nimmt
er den siebten Rang ein. Der Ungar ist ein sehr sicherer Spieler, der schwer
zu besiegen ist, der aber manchmal trotz eifrigen Bemühens auch gut stehende Partien
nicht gewinnen kann. Leko ist aber durchaus in der Lage, auch stark besetzte
Turniere zu gewinnen, wie seine Resultate in Wijk 2005 oder beim Tal-Memorial
2006 gezeigt haben. Für die WM hat er sich auf sehr überzeugende Weise in den
Kandidatenwettkämpfen qualifiziert.
Levon Aronian
Der Armenier mit Wohnsitz in Berlin war der Shootingstar des Jahres 2005, als
er u.a. den World Cup in Khantiy Mansisk gewann. Durch seine Erfolge rückte
der heute 24-Jährige bis auf Platz drei in der Weltrangliste vor. Derzeit nimmt er
Rang acht ein. Aronian ist ein Spieler, der jeden anderen Spieler der Welt
schlagen kann. In Schnellschachwettkämpfen besiegte er kürzlich Kramnik und
machte Anand schwer zu schaffen. In den Kandidatenwettkämpfen setzte er sich
jedoch nur knapp gegen Carlsen und Shirov durch.
Peter Svidler
Genau genommen wurde Peter Svidler Vizeweltmeister 2005, denn in San Luis
belegte er hinter Topalov, dank besserer Wertung noch vor dem punktgleichen
Anand Platz Zwei. In der Weltrangliste liegt der 31-Jährige derzeit auf Platz
Zwölf. Seit 2003 war der St. Petersburger aber zumeist unter den Top Ten zu
finden und belegte 2005 als bestes Resultat Platz Vier. Obwohl immer auf
Augenhöhe mit den Besten der Welt, fehlen in Svidlers Turnierkarriere die ganz
großen Erfolge. Vielleicht ist der Musikliebhaber auch am Brett zu sehr
Künstler.
Boris Gelfand
Der gebürtige Weißrusse und Wahlisraeli Boris Gelfand ist der älteste
Spieler im Feld und gehört eigentlich schon "seit immer" zu den Topspielern
der Zunft. Im Moment liegt er auf Platz 13 der Weltrangliste. Für ihn gilt in
gewissem Maße das gleiche wie für Peter Svidler. Auch Gelfand fehlen ein wenig
die ganz großen Turniererfolge. Selbstkritisch und offen hat der junge Vater
zugegeben, dass es ihm viel leichter fällt, gegen Eloschwächere zu punkten als
sich gegen Bessere oder Spieler mit ähnlich hoher Elozahl zu behaupten.
Alexander Grischuk
Der 24-jährige hatte Ende der 90er Jahre einen kometenhaften Aufstieg und
erreichte 2003 mit Platz Sieben seine bisher beste Platzierung in der
Weltrangliste Der Moskowite ist mit Talent gesegnet wie kein Zweiter in der
Schachwelt, gehört aber offenbar nicht zu den Fleißigsten der Branche. Obwohl
einmal das größte Talent der Szene stagniert Grischuk in seinen Leistungen
seitdem. Seit Kurzem ist er mit der Großmeisterin Natalia Zhukova verheiratet
und hat mit ihr eine Tochter. Zuletzt war Grischuk wieder mehr im Schach
aktiv.
Zeitplan
Date |
Time |
Event |
Sept. 12 |
19:00h |
Opening ceremony |
Sept. 13 |
14:00h |
Round 01 |
Sept. 14 |
14:00h |
Round 02 |
Sept. 15 |
14:00h |
Round 03 |
Sept. 16 |
14:00h |
Round 04 |
Sept. 17 |
Rest day |
Sept. 18 |
14:00h |
Round 05 |
Sept. 19 |
14:00h |
Round 06 |
Sept. 20 |
14:00h |
Round 07 |
Sept. 21 |
14:00h |
Round 08 |
Sept. 22 |
Rest day |
Sept. 23 |
14:00h |
Round 09 |
Sept. 24 |
14:00h |
Round 10 |
Sept. 24 |
14:00h |
Round 11 |
Sept. 26 |
14:00h |
Round 12 |
Sept. 27 |
Rest day |
Sept. 28 |
14:00h |
Round 13 |
Sept. 29 |
14:00h |
Round 14 |
Sept. 30 |
12:00h |
Tiebreak, Closing |
|
|
September 2007 |
Mon |
Die |
Mit |
Don |
Frei |
Sam |
Son |
|
|
|
|
|
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
9 |
10 |
11 |
12
Open |
13
Rd 01 |
14
Rd 02 |
15
Rd 03 |
16
Rd 04 |
17
Free |
18
Rd 05 |
19
Rd 06 |
20
Rd 07 |
21
Rd 08 |
22
Free |
23
Rd 09 |
24
Rd 10 |
25
Rd 11 |
26
Free |
27
Rd 12 |
28
Rd 13 |
29
Rd 14 |
30
Close |
|
|
Die Weltmeisterschaft beginnt
offiziell mit einer Eröffnungsveranstaltung im Mexico City Theater am
Mittwoch, den 12. September um 19 Uhr Ortszeit. Die Runden beginnen an den
Spietagen jeweils um 14 Uhr. Die Schlussfeier wird im ehemaligen
Rathaus am 30. September ab 19 Uhr veranstaltet.
Mexiko City liegt zeitlich sieben Stunden hinter MEZ |
Liveübertragung
ChessBase überträgt die Partien
live im Fritzserver. GM Yasser Seirawan wird die Partien dort per Audio
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