29.07.2015 – Das Jahr 1990 markiert die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten, auch im Schach. Im September/Oktober wird es Leipzig und Dresden eine große Jubiläumsfeier geben. 1988 wurde in Hamburg noch ein Wettkampf Hamburg-Dresden gespielt. Für die Feier sucht der sächsische Schachverband nun Dokumente dieses Wettkampfes. Wer hat mitgespielt, wer hat Notationen oder Fotos? Ein bisschen was gibt es schon. Mehr...
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1988 war ein gutes und ereignisreiches Jahr für den Hamburger Sport und besonders auch für das Hamburger Schach. Im Fußball war der Hamburger SV, Europapokalsieger von 1983 durch das Tor von Felix Magath, noch eine der Spitzenmannschaften. 1987 hatte der HSV den Pokal gewonnen. Beide Erfolge kamen unter Ernst Happel zustande, der den Verein dann aber verließ. Felix Magath hatte inzwischen die Nachfolge von Günter Netzer als Manager angetreten. Das erste Jahr nach Happel mit Josip Skoblar und später Willi Reimann als Trainer verlief allerdings nicht so erfolgreich. Die Mannschaft wurde tatsächlich "nur" Sechster, mit Spielern wie Kaltz, Beiersdorfer, Jakobs, von Heesen, Möhlmann und dem jungen Labbadia. Die "Krise" wurde ausgerufen.
In der Schachbundesliga war die Mannschaft des Hamburger SK (von 1979 bis 1987 gehörte sie als Schachabteilung zum HSV) eines der Spitzenteams und wurde hinter Solingen Vizemeister. Als Manager des HSV hatte Felix Magath ein Herz für die Schachspieler und sorgte dafür, dass die Schachabteilung eine Anzahl von Atari-Computern erhielt, damit sie damit in einem neuartigen System namens ChessBase eine Datenbank mit Schachpartien aufbauen konnte - der Grundstock der ChessBase-Datenbank und der Mega-Datenbank wurde gelegt.
Das traditionelle Schulschachturnier Rechtes gegen Linkes Alsterufer war 1988 das größte aller Zeiten mit 3616 Teilnehmern (gemäß Guinness-Buch der Rekorde 1989, S. 357: Größtes Schachturnier der Welt, 24.2.1988). Organisatoren waren lange Jahre Ulrich Perschon und Gerd Blankenburg. Zur Eröffnung des Turniers kamen als Ehrengäste der damalige Bürgermeister Klaus von Dohnanyi und der schachbegeisterte Bundespräsident Richard von Weizsäcker. Felix Magath und viele andere Schachfans kamen ebenfalls in das Hamburger CCH, das es in dieser Form übrigens bald nicht mehr geben wird. Es wird umgebaut.
Viele Ehrengäste
Richard von Weizsäcker
Felix Magath gibt Autogramme
Tatsächlich gibt es sogar ein Filmdokument:
In seiner Ansprache begrüßte der Bundespräsident auch eine Delegation von Schachfreunden aus Dresden. Zu der Zeit, zwei Jahre vor der Wiedervereinigung, die sich aber noch gar nicht abzeichnete, war jede deutsch-deutsche Begegnung immer noch ein Politikum.
Die Dresdner Schachfreunde waren zu einem Vergleichskampf Hamburg-Dresden angereist. 1987 waren eine Reihe von neuen Städtepartnerschaften zwischen Städten der BRD und der DDR ins Leben gerufen worden. Im Rahmen dessen gab es ein Programm zum Sport- und Kulturaustausch zwischen den Städten. 1988 spielte zum Bespiel das Orchester der Dresdner Philharmonie in Hamburg. Außerdem hatten die Hamburger angefragt, ob Dresden mit einer Schülermannschaft am Turnier Rechtes gegen linkes Alsterufer teilnehmen möchte. Die Abordnung einer Schulmannschaft in die BRD war dann zwar nicht möglich, aber es reiste eine Erwachsenen-Mannschaft an, mit acht Spielern, einem Delegationsleiter und einem Fahrer für einen Kleinbus. Die DDR-Delegation wurde im Nobelhotel Atlantic untergebracht, was bei den DDR-Bürgern einen großen Eindruck hinterließ. Vom Vergleichskampfs sind leider nur ein paar Erinnerungen geblieben, aber keine Dokumente.
So spielten Matthias Wahls und Wolfgang Uhlmann gegeneinander (remis?). Dirk Jordan traf auf Karsten Müller (ebenfalls remis?). Hamburg gewann am Ende mit 4,5:3,5. Für eine große Feier zum Jubiläum 25 Jahre Wiedervereinigung im Schach suchen die Organisatoren Fotos, Erinnerungen und Partien von diesem Vergleichskampf zwischen Hamburg und Dresden. Wer hat dort mitgespielt und erinnert sich noch? Wer hat Partien mitgeschrieben. Hat jemand Fotos von dem Wettkampf gemacht.
Programm zu der Feier "25 Jahre Wiedervereinigung im Schach"
25.-26.09.2015 Schachevent im Hauptbahnhof Leipzig - Osthalle
25.09.2015 Simultanveranstaltung von 17:00-20:30 an 100 Brettern mit den GM Klaus Bischoff, Uwe Bönsch, Lothar Vogt und Raj Tischbierek;
26.09.2015 Schachturniere für bis zu 200 Grund- und Vorschulkinder von 09:00-13:30 Uhr;
26.09.2015 Schachmasters der Emanuel Lasker Gesellschaft von 09:00-17:00 Uhr im historischen Speisesaal;
26.09.2015 Schachturniere für bis zu 200 Teilnehmer im Breitenschach von 14:00-20:00 Uhr;
26.09.2015 "Rematch" Länderkampf DDR-BRD vom Dezember 1988 in Potsdam mit ehemaligen Nationalspielern (diesmal mit weiblicher Beteiligung) von 14:00-20:00 Uhr.
03.-04.10.2015 Deutsche Schnellschacheinzelmeisterschaft 2015 in der Sportschule "Egidius Braun" in Leipzig
03.-04.10.2015 oder 16.-17.10.2015 Begegnungen am Schachbrett in Dresden
"Rematch" des Schachvergleichs im Rahmen der Städtepartnerschaft Hamburg - Dresden vom 24.02.1988
Schachturniere für bis zu 200 Teilnehmer im Breitenschach mit Beteiligung von Hamburger Schachfreunden
16.-17.10.2015 Symposium "Schach (in) der DDR" in Kooperation mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung Dresden
16.10.2015 Schachspieler als Diplomaten auf der Weltbühne des Sports von 17:00-19:00 Uhr (Paul Werner Wagner, Kulturhistoriker und Vorsitzender der Emanuel Lasker Gesellschaft);
16.10.2015 Deutsch-deutsche Schachvergleiche im Kalten Krieg von 19:00-20:30 Uhr (Paul Werner Wagner und Zeitzeugen);
17.10.2015 DDR-Schach im Abseits durch die SED-Sportpolitik von 09:30-11:00 Uhr (Paul Werner Wagner und Zeitzeugen);
17.10.2015 Schach dem Eisernen Vorhang 1988, Wendeherbst 1989 und Wiedervereinigung 1990 von 11:00-13:00 Uhr (Hans Bodach, Schachtrainer 1984 bis 1990, 1. Sprecher der Sportarten "Abteilung II des DTSB der DDR" im Wendeherbst 1989, Vizepräsident Verbandsarbeit des Schachverbandes Sachsen e.V. und Zeitzeugen, Podiumsdiskussion)
Wer sich ernsthaft mit Eröffnungen beschäftigt, kommt am Eröffnungslexikon nicht vorbei. Ob Einsteiger oder Großmeister. Das Eröffnungslexikon ist das mit Abstand umfassendste Theoriewerk für den Schachsport!
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Dieser Videokurs enthält GM Anish Giris tiefe Einblicke und IM Sagar Shahs sachdienliche Fragen an den Super-GM. Während sich Band 1 mit 1.e4 beschäftigte, werden in Band 2 alle Eröffnungen nach 1.d4 sowie 1.c4 und Nebenvarianten behandelt.
Dieser Videokurs enthält GM Anish Giris tiefe Einblicke und IM Sagar Shahs sachdienliche Fragen an den Super-GM. In Band 1 werden alle Eröffnungen nach 1.e4 behandelt.
Videos von Nicos Zwirs: Wiener Partie á la Wei Yi (1.e4 e5 2.Sc3 Sf6 3.Lc4 Lc5 4.d3 c6 5.f4) und „Mikhalchishins Miniaturen“ (Teil 2). „Wundertüte“ mit 53 Partieanalysen von Romain Edouard, Michal Krasenkow, Samvel Ter-Sahakyan, Gabriel Sargissian u.v.a.
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Im ersten Teil der Videoreihe werden wir uns mit 6. Lg5, 6. Le3, 6. Le2 und 6. Lc4 die
vier Hauptzüge von Weiß anschauen.
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