Teilnehmer und Folklore
Foto: Atarov
Die Partien der ersten drei Runden...
Mehr über Pojkowsky
Poikowsky...?
Poikowsky liegt ca. 500 km östlich des Urals in der
westsibirischen Taiga am Fluss Ob und gehört zum Bezirk der Stadt Nefteyugansk.
Es liegt in etwas nördlichern Breiten als z.B. Helsinki.
Im Sommer wird es zwischen 16 und 19 Grad warm, im Winter
zwischen -18 bis -23 Grad kalt. Der Hauptcharakter der umgebenden Landschaft
ist Sumpf - in jede Himmelsrichtung mindestens 500 km, meist mehr - mit
ausgedehnten Waldgebieten (Zedern, Pinien).
Die nächstgrößere richtige Stadt ist Tjumen, in südlicher
Richtung 500 km entfernt. Die nächstgrößere Millionenstadt ist Nowosibirsk, ca.
1000 km in südöstlicher Richtung entfernt. Moskau ist über 1500 km entfernt.
Der Bezirk Nefteyugansk des autonomen Khanty-Mansiysk Okrug in
der Tyumen Region wurde 1980 gebildet. Verwaltungszentrum ist die Stadt
Nefteyugansk. Insgesamt gehören 16 Ansiedlungen zum Bezirk, in denen zusammen
30.000 Menschen wohnen. Nur noch 300 Einwohner des Bezirks sind Angehörige der
Ureinwohner der Chanten (Khanty) und Mansen.
Die wirtschaftliche Hauptbetätigung ist heute die Öl- und
Gasförderung. Große Öl-und Gasfelder sind bereits erschlossen, neue kommen
ständig hinzu: Mamontovskoye, Pravdinskoye, Malo-Balykskoyem Ust-Balykskoye,
Yuzhno-Surgutskoye. Die Ölförderung wird durch die Firma Yuganskneftegas
vorgenommen, die zur großen russischen Ölgesellschaft Yukos gehört. Yukos
prodizierte Ende der Neunziger pro Jahr 25 Mio Tonnen Öl. Yukos bzw.
Yugankneftegas nimmt großen Einfluss auf die Entwicklung der Region.
Ein weiterer sehr bedeutsamer Wirtschaftszweig ist die Holzgewinnung. Außerdem
gibt es einige landwirtschaftliche Betriebe. Die Transportwege des Bezirks auf
Schiene, Straße und Wasser sind überdurchschnittlich gut entwickelt. Die Region
isr reich und nicht auf Subventionen aus Moskau angewiesen.
Eine der größten und modernsten Ansiedlungen im Nefteyugansk
Bezirks ist das Städtchen Poykowsy (19.000 Einwohner). Hier haben bereits 84
Wirtschaftsunternehmen ihren Sitz. Die Entwicklung und Ausbreitung der Stadt
geht rasant vonstatten. Neben vielen Einkaufsmöglichkeiten und einem großen
Krankenhaus gibt es seit 1997 auch einen Zweig der Tyumen Staatlichen
Universität mit den Fachrichtungen Recht, Finanzen und Kreditwesen und
Verwaltungswissenschaft.
In der Nähe, stromaufwärts am Fluss Bolshoi Salym ("Großer
Salym") gelegen, wurde der Geschichts- und Naturpark "Punsi" zum Schutz und zur
Erforschung der Sumpflandschaft angelegt. Außerdem ist es der einzige Platz, an
dem die Urbevölkerung der Chanten unter historischen kulturellen Bedingungen
leben können. Der Park enthält über 200 archäologische Objekte, die ältesten
stammen aus dem 5.Jahrtausend. vor Chr.
Khanty-Mansiysk...?
Khanty-Mansiyks ist die Hauptstadt des gleichnamigen Verwaltungszentrum mit
37.000 Einwohnern. Der Name wird aus den Namen der zwei nordsibirischen
Volksstämme gebildet, die hier siedeln: Chanten und Mansen.
Die Stadt geht auf eine 1637 am Westufer des Flusses Irtysch,
nicht weit von der Mündung in den Ob, gegründete Ansiedlung "Samorowo" zurück.
Anfangs lebte man von der Landwirtschaft und Fischfang, nach der Einführung der
Dampfschiffe, die zwischen Tymen und Tomsk verkehrten, kam ab 1860 ausgedehnter
Handel hinzu. 1912 wurden 1000 Einwohner gezählt. Nach 1930 wurde die
Stadtentwicklung voran getrieben, große Teile der Zedernwälder abgeholzt und
neue Gebäude errichtet. Nach 1935 wurde die Infrastruktur des Bezirks
verbessert. Dazu gehörten Straßenbau und der Bau eines Kraftwerks (1937-41).
Heute gibt sich die Stadt modern. Im neu gebauten Skizentrum wurden 2001 die
Jugend Biathlon Weltmeisterschaften ausgerichtet.
Die Region hat etwa 1,3 Mio Einwohner. Sie wurde 1930 eigentlich als
eigenständiger Bezirk für die Bevölkerung der Chanten und Mansen gegründet.
Chanten und Mansen...?
Weitere Informationen zu den
Chanten (Khanty)...
Informationen zu den Mansen (Mansi)...
Chanten (Khanty) und Mansen (Mansi) sind zwei verwandte
sibirischen Völker die zur finno-ugrischen Sprachgruppe gehören. In Europa
gibt es die zwei Sprachen Finnisch und Ungarisch, die zur gleichen Sprachgruppe
gehören. In Finnland wird es von den um die Zeitenwende eingewanderten Finnen
und Samen gesprochen und hat sich als Staatssprache durchgesetzt. Die Ungarn
wanderten 896 n Chr. in die heutigen Siedlungsgebiete.
Die Chanten werden teils auch als Ostjaken (Ostyaki) oder Obugrier (Ugrier, die
am Ob wohnen) bezeichnet, die Mansen als Wogulen (Voguly, Vogulichi).
Kulturelle Identität finno-ugrischer Gruppen kann bis in Nordsibirien bis ins
6. Jahrtausend zurück verfolgt werden.
Die Anzahl der zum Volk der Chanten (Obugrier) gehörenden
Menschen wird mit etwa 22.500 gezählt (1989). Die Mansen (Vogulen) umfassen ca.
8500 Menschen (1989). Davon beherrschen noch etwa 35% die eigene Volkssprache.
1930 kam es zu Massakern an Mansen, bei denen viele erwachsene männliche Mansen
ermordet wurden.
Öl- und Gasförderung gefährden heute in hohem Maße die
Lebensgrundlage der beiden Völker.
Etnische Verbreitung in Westsibirien:
Finnen: 1. Samen
Ugrier: 2. Chanten, 3.Mansen
Samojaden: 4.Nensen
André Schulz/20.4.2002