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Alfred Seppelt
20 Jahre herrschte er über fast 70 Schachvereine mit ca. 2 600 Mitgliedern. Die Rede ist von Alfred Seppelt, der in dieser Woche 75 Jahre alt wurde. Zur Gratulationscour kamen zahlreiche Schachfreunde, Sportfunktionäre und Politiker ins Hotel Berlin, um den langjährigen Vorsitzenden des Berliner Schachverbandes zu ehren. Seppelt hatte den Verband seit 1984 mit viel Engagement geführt und das Amt erst Anfang April an seinen Nachfolger Dr. Matthias Kribben übergeben.
Dr. Matthias Kribben
Der Neue würdigte den Jubilar in einer Laudatio als einen ausdauernden, manchmal unbequemen Funktionär der königlichen Spiels, der unter anderem das internationale Schachturnier "Berliner Sommer" und das Turnier "Politiker spielen Schach" ins Leben gerufen hat. Seppelt, der früher selbst ein starker Schachspieler war, wurde 1960 Berliner Meister und 1978 Berliner Pokalsieger.
Dr. Matthias Kribben gratuliert Alfred Seppelt
Der Redner verwies darauf, dass der Geehrte für seine Verdienste um das Schach erst vor kurzem die Silberne Plakette des Landessportbundes Berlin erhalten hat.
Seppelt hatte das Schachspiel im 2. Weltkrieg von seinem Vater erlernt, kam 1948 mit 19 Jahren zum ersten Mal in einen Schachverein. Das war in Berlin-Wilmersdorf. Er begann ganz unten in der C-Klasse und spielte sich schnell bis zur Meisterklasse hoch. Mit der Schachgemeinschaft Eckbauer war er einmal deutscher Mannschaftsmeister. Legendär waren die Fahrten dieses Vereins in den 50er Jahren durch ganz Europa: Brüssel, Kopenhagen, München, Zürich, Wien, Graz und Istanbul hießen nur einige Stationen.
Mit Alfred Seppelt im gleichen Verein spielte kein Geringerer als Alfred Kinzel, der langjährige DSB-Präsident, der es sich trotz seiner 91 Jahre nicht nehmen ließ, an diesem Tage zu gratulieren.
Gerhard Mietzelfeldt
Gerhard Mietzelfeld, der zur Wendezeit den Ostberliner Schachverband geführt hatte, hielt eine kurze, aber emotionale Rede. Darin lobte er das gute Zusammengehen beider Verbände, die es nach harten Verhandlungen geschafft hatten, innerhalb kurzer Zeit den Spielbetrieb in ganz Berlin reibungslos zu organisieren. So ein enges Zusammenwirken wünsche man sich auch in allen anderen Bereichen der Gesellschaft.
Hanns-Ekkehard
Plöger
Zu den Gratulanten gehörten unter anderen: Gabriele Wrede, Vizepräsidentin des Landessportbundes Berlin, Horst Metzing, Geschäftsführer des DSB und Staranwalt Hanns-Ekkehard Plöger, ein langjähriger Freund Seppelts. Die prominenten Schachfreunde Richard von Weizsäcker und Otto Schily hatten auch eine Einladung, ließen sich aus Termingründen aber entschuldigen.
Alfred Seppelt und Alfred Kinzel
Alfred Seppelt bedankte sich für alle Glückwünsche und bekannte, dass ihm nach
so vielen Jahren das Loslassen als Schachfunktionär schwer gefallen sei. Seine
jetzige Maxime lautet: „Ich stehe mit viel Rat und wenig Tat zur Verfügung.“
Ganz untätig ist der Jubilar aber immer noch nicht. Seppelt ist bereits mit Elan
dabei, das nächste Politikerturnier am 27. November vorzubereiten.
Alfred Seppelt mit Gattin
Berlin soll deutsches Schachzentrum werden
Interview mit Dr. Matthias Kribben
Von Dagobert Kohlmeyer
Matthias, Du stehst noch voll im Beruf. Wie bringst du Job und neues Amt unter einen Hut?
Das ist eine Sache der Koordination. Wir haben in Berlin sehr viele engagierte Vereinsvorsitzende, die Leute im Präsidium arbeiten sehr aktiv und die Referenten machen ihre Arbeit ausgezeichnet. Auch Frau Carl in der Geschäftsstelle ist engagiert. So lässt sich das alles unter einen Hut bringen.
Einmal in der Woche fahre ich hin, sehe die entsprechende Post durch, ansonsten bin ich mit Frau Carl in ständigem Telefonkontakt. Wenn wichtige Dinge anliegen, dann informiert sie mich.
Was war gut an Alfred Seppelt, was möchtest du verändern?
Vorbildlich bei Herrn Seppelt waren und sind noch heute sein Engagement und seine Hartnäckigkeit. Wie er bestimmte Ziele und Projekte umgesetzt und zum Erfolg geführt hat. Für mich ist es wichtig, in Zukunft alle Bereiche des Schachs anzusprechen, das heißt sowohl für die Spitze, als auch für die Basis wieder interessantere Turniere in Berlin zu veranstalten,
Vergleichbar mit der Hamburger Meisterschaft?
Ja, so ungefähr. Dass wir auch in der Hauptstadt eine große offene Meisterschaft haben. Und das Angebot sollte so sein, dass man jeden Tag irgendwo Schach spielen kann.
Ein hoher Anspruch:
Berlin ist so eine große Stadt. Da muss man einfach, wenn man Lust hat, jeden Abend irgendwo Schach spielen können. Ich denke nicht nur an die Vereine, sondern auch an Schachcafes, wie in der Kurfürstenstraße oder der Schönhauser Allee. Es muss jeden Tag irgendwo etwas los sein in Berlin. Wir müssen bei allen Veranstaltungen dabei sein. Bei jedem Straßenfest sollte es einen Schachstand geben, wo die Leute spielen können. Wir müssen noch mehr präsent sein. Der Tag des Schachs ist unsere nächste große Aktion.
Wie wichtig sind Sponsoren für das Berliner Schach?
Sehr. Herr Seppelt organisiert ja immer noch das Politikerturnier und gewinnt auch weiterhin erfolgreich Sponsoren dafür, darunter ChessBase. Für andere Veranstaltungen bin ich gerade dabei, Unterstützer zu finden. Einen ersten Erfolg kann ich auf Grund meiner geschäftliche Kontakte bereits vermelden: Die Firma Swiss Life wird dem Berliner Schachverband für seine Aktivitäten im zweiten Halbjahr eine beträchtliche Summe zur Verfügung stellen. Andere namhafte Unternehmen aus dem Finanzbereich werden uns auch helfen. Die Dinge sind praktisch unterschriftsreif.
Wird es künftig wieder ein Turnier a la „Berliner Sommer“ geben?
Wir wollen entweder das internationale Turnier “Lichtenberger Schachsommer“ weiter ausbauen der eine neue Veranstaltung im Zentrum der Stadt organisieren. Unser langfristiges Ziel ist es, dass Berlin eines der großen Schachzentren in Deutschland wird, so wie es Dresden und Dortmund im Augenblick sind.