Eröffnungen
Victor Bologan: Bologans's Black Weapons in the Open Game
Johns Emms "Play the open Games as Black" war einst ein großartiger Einsteig für jeden Schwarzspieler, der 1...e5 spielte, Spanisch schon konnte, und sich einmal mit allen anderen Offenen Spielen beschäftigen wollte. Bologans Buch "Black Weapons" haut in die gleich Kerbe, hinterlässt aber ein viel größeres Loch, denn anders als Emms hat Bologan hier nicht eine kleine Fibel geschrieben, nach deren Lektüre man schnell loslegen kann, sondern ist das gleiche Thema mehr im Stile einer "Bibel" angegangen.
Auf über 500 Seiten werden alle Offenen Spiele vorgestellt und dem Leser jeweils zwei Wege in großer Ausführlichkeit aufgezeigt, mit denen er den weißen Versuche erfolgreich begegnen kann. Bologans Anspruch war es dabei nicht, so schreibt er in seinem Vorwort, einfach nur den bekannten Stand der Theorie noch einmal wiederzugeben. Der moldawische Großmeister hatte auch den Ehrgeiz, besonders die zahlreichen Gambiteröffnungen noch einmal genau durchzuschauen und falls nötig, neu zu bewerten.
Das Werk ist in fünf große Abschnitte unterteilt:
Teil 1: Seltene Eröffnungen nach 1.e4 e5 (Mittelgambit etc.)
Teil 2: Königsgambit
Teil 3: Eröffnungen nach 2.Sf3 Sc6 (Ponziani, Nordisches Gambit)
Teil 4: Schottisch
Teil 5: Italienisch, Zweispringerspiel
Bei der Vorstellung der verschiedenen Varianten geht Bologan gerne den prinzipiellen Weg, das heißt seine Repertoireempfehlung sind zumeist die Hauptvarianten, manchmal auch aktuelle Modevarianten. Dieses Prinzip hat er auch schon bei seiner umfangreichen Serie von Eröffnungs-DVDs für ChessBase verfolgt. Nur wer den Stier bei den Hörnern packt, so lautet Bologans Maxime, erhält das richtige Verständnis für die Eröffnungen. Zudem werden die Hauptvarianten auch einfach deshalb gespielt, weil es die besten Varianten sind.
In der Präsentation des umfangreichen Materials gibt es ein paar interessante Innovationen: Jedem Abschnitt vorangestellt ist nämlich eine sehr lehrreiche Übersicht zu den verschiedenen Bauernstrukturen der Offenen Spiele und den daraus resultierenden strategischen Erfordernissen. Auch einige typische Manöver werden vorgestellt und erläutert, wann sie funktionieren und wann nicht. Dies nennt Bologan "das Arsenal". In dem Sinne ist Bologans "Black Weapons" sogar ein richtiges Lehrbuch der Offenen Spiele. Auch die Darstellung von Diagrammen, Analysediagrammen, Textzügen und Varianten hat man versucht übersichtlicher zu gestalten als das sonst üblich ist.
Bologans Black Weapons ist ein großes und sorgfältig editiertes Werk zu den Offenen Spiele und geht durch seine allgemeinen Einleitungen zu den verschiedenen Eröffnungen über ein reines Repertoirebuch weit hinaus. Das neue Standardwerk zu den Offenen Spielen.
New in Chess Verlag, 2014
ISBN-10: 9056915436
ISBN-13: 978-9056915438
In englischer Sprache
Softcover, 528 Seiten
29,95 Euro
Dejan Antic & Branimir Maksimovic: The Modern Bogo 1.d4 e6
Und noch eine Bibel. Auch dieses Buch über die "moderne Bogo-Indische Verteidigung" kommt mit über 450 Seiten daher. Und dies ist eine Monografie über nur eine Eröffnung. Bologan hat in seinem Werk ja eine Vielzahl von Eröffnungen behandelt. Im Vergleich zum vorliegenden Werk muss Bologan's Wälzer ja geradezu als "oberflächlich" angesehen werden.
Wie man dem Titel entnehmen kann wendet sich die Zugfolge 1.d4 e6 (ohne 1...Sf6) eigentlich nur an Spieler, die auch die Französische Verteidigung im Programm haben, denn diese würde nach 2.e4 fast zwangsläufig entstehen. Tatsächlich haben die beiden Autoren mit The Modern French, ebenfalls bei New in Chess erschienen, das zu diesem Thema gehörende Komplementärbuch in der Vergangenheit auch schon veröffentlicht. Nicht-Französischspieler hätten vielleicht noch mit 2...b6 eine Ausrede.
Allerdings beschränkt sich das Buch über die Bogo-Indische Verteidigung der beiden Autoren hier keineswegs nur auf die unabhängigen Varianten dieser Eröffnung nach der besonderen Zugfolge 1.d4 e6. Im Vorwort wird erläutert, dass 90% der Varianten ebenso nach der Standard-Zugfolge 1.d4 Sf6 2.c4 e6. 3.Sf3 Lb4 entstehen könnten. Die Zugfolge über 1.d4 e6 (2.c4, 2. g3, 2.Sf3) eröffnet Schwarz aber noch ein paar Extramöglichkeiten durch die Zurückstellung der Entwicklung des Sg8. Manchmal ist das nützlich.
In der von den Autoren vorgeschlagenen Zugfolge 1.d4 e6 2.c4 Lb4 kann Weiß versuchen, mit 3.Sc3 die normalen Bilder der Nimzoindischen Verteidigung zu erreichen. Nun empfehlen die Autoren aber 3...c5, was die Auswahl für Weiß deutlich einschränkt. Die beliebte klassische Fortsetzung Dc2 ist hier beispielsweise nicht möglich. Spielt Weiß mit 4.e3 und 5.Sf3 weiter, so wird der Übergang in die Hübner-Variante empfohlen. Versucht Weiß, dies mit 4.Sge2 zu vermeiden, kann Schwarz mit 4...Sge7 oder gelegentlichem f7-f5 der Partie ein eigenes Gepräge geben. Dies ist nur eine der Stellen, an denen die flexible schwarze Zugfolge sich positiv auf das schwarze Spiel auswirkt.
The Modern Bogo-Indisch ist eine umfangreiche Darstellung zu einer interessanten Eröffnung und bietet viele neue Einblicke und Ideen.
New in Chess Verlag, 2014
ISBN-10: 9056914952
ISBN-13: 978-9056914950
In englischer Sprache
Softcover, 300 Seiten
24,95 Euro
Viktor Moskalenko: The Diamond Dutch
Viktor Moskalenko: The Perfect Pirc-Modern
Zwei weitere Bücher aus Moskalenkos Alliterations-Reihe zu den Eröffnungen. In The Diamond Dutch stellt Moskalenko anhand von größtenteils von ihm selbst gespielten Musterpartien die wichtigsten Varianten und strategischen Ideen der drei großen Holländischen Hauptsysteme vor: dem Stonewall-Aufbau mit f5, d5,e6, c6, der klassischen Variante mit f5,e6 und d6 und der Leningrader Variante, f5 und g6. Auch die Anti-Holländischen Systeme, wie z.B. 2.e4 oder 2.Lg5 werden auf etwa 50 Seiten ausführlich erläutert. Das Material ist mit Quizfrage, Hinweisen zu Tricks und originellen Ideen sinnvoll aufgelockert. Mit Diamond Dutch erhält der Leser einen erstklassigen Einstieg in das Gebiet der Holländischen Verteidigung.
In The Perfect Pirc-Modern behandelt Moskalenko beiden schwarzen Systeme 1... d6, gefolgt von 3...g6 und gleich 1...g6. Beides hat Vor und Nachteile, wie Pirc/Modern-Spieler wissen. Die beiden Spielweisen werden in dem Buch nicht klar voneinander getrennt. Moskalenko zeigt stattdessen in den einzelnen Kapiteln, wie man mit beiden Zugfolgen jeweils gegen die verschieden weißen Aufstellungen angehen kann. Die Grenzen sind in der Tat etwas fließend. Den größten Teil des Buches nimmt der Dreibauernengriff ein, sicher auch der gefährlichste Versuch seitens Weiß neben dem Angriff mit Le3 und f3. Die positionellen System werden kürzer abgehandelt, und stellen für Schwarz in der Regel keine Gefahr. Auch hier gibt es wieder eingestreute Hinweise auf "Weapons" und "Tricks."
New in Chess, 2014
Softcover, 271 Seiten
ISBN-10: 9056914413
ISBN-13: 978-9056914417
In englischer Sprache
26,95 Euro
New in Chess, 2013
Softcover, 255 Seiten
ISBN-10: 9056914022
ISBN-13: 978-9056914028
In englischer Sprache
26,95 Euro
Marcus Schmücker: Das sizilianische Flügelgambit
Wer sich auf Sizilianisches Terrain begibt, muss sich dort gut auskennen und vielen 1.e4-Spielern fällt es immer schwerer, die Vielzahl der schwarzen Spezialvarianten und Systeme noch zu durchschauen und in allen Facetten zu kennen. Deshalb greifen immer mehr Weißspieler zu Nebenvarianten wie 2.c3 oder 3.Lb5. Wem das zu zahm ist, der hat zum Beispiel mit dem Sizilianischen Flügelgambit 2.b4 eine wenig erforschte Waffe zur Hand, die von der "Theorie" sicher unterschätzt wird. Marcus Schmücker hat dieser "Geheimwaffe" nun ein ganzes Buch gewidmet und stellt die verschiedenen Abspiele auf 124 Seiten ausführlich dar. In seiner Einleitung weist der Autor darauf hin, dass das Flügelgambit in seinen Ideen große Ähnlichkeit mit dem seit langem anerkannten Wolgagambit hat. Dort wie hier dient das Gambit nicht einem überfallartigem Angriff, sondern lang anhaltender Initiative. Nicht nur aus diesem Grund hält er das Flügelgambit für völlig korrekt.
Das Flügelgambit entsteht nach 1.e4 c5 2.b4. Andere Züge als die Annahme des Gambits sind kaum zu empfehlen. Nach 2...cxb4 untersucht Marcus Schmücker den Hauptzug 3.a3. Die kritische Variante entsteht nach
1. e4 c5 2. b4 cxb4 3. a3 d5 4. exd5 Dxd5 (auch 4...Sxd5 wird untersucht) 5. Sf3 e5 und nun ist 6. c4 gegenüber dem alten Zug 6.ab4 ein neuer und interessanter Versuch. Die beste schwarze Antwort ist 6...Qe6.
Die verschiedenen Antwortmöglichkeiten von Schwarz, nicht nur in der kritischen Hauptvariante, werden in insgesamt 14 Kapiteln ausführlich und sehr übersichtlich dargestellt. Die erklärenden Zwischentexte sind durchaus unterhaltsam formuliert und lassen sich gut lesen. Vom Sizilianischen Flügelgambit werden wir in Zukunft vielleicht noch öfter hören.
"Das Sizilianische Flügelgambit" ist eine nette Monographie zu einer völlig unterschätzten Variante. Wer auf dem Brett gerne randaliert und ausgetretene Pfade und unnützes Theoriestudium vermeiden will, erhält hier viel Anregung.
Beyer-Verlag, 2014
ISBN-10: 3940417629
ISBN-13: 978-3940417626
In deutscher Sprache
Gebunden
19,80 Euro
Partiensammlungen
Bent Larsen's Best Games
Über Bent Larsen muss man nicht viel erzählen. Zusammen mit Bobby Fischer gehörte er in den 1960/70er Jahren zu den besten Spielern des "Westens".
Larsen wurde 1935 in der Nähe der norddänischen Stadt Thisted (heute ca. 45.000 Einwohner) in Jütland geboren. Nicht ganz zehn Jahre später erblickte hier übrigens auch der 8. Fernschachweltmeister Jörn Sloth das Licht der Welt. Mit sieben war Larsen eine Zeitlang mit mehreren Krankheiten ans Bett gefesselt und begann sich mit Schach zu beschäftigen. Nach dem Eintritt in einen Schachclub erreichter er bald Meisterstärke und erzielte zahlreiche Erfolge. Unter anderem gewann er zwischen 1955 und 1964 sechsmal den Titel des dänischen Landesmeisters. Sechsmal vertrat er Dänemark bei Schacholympiaden. Zwischen 1965 und 1970 nahm Larsen zudem viermal bei Kandidatenkämpfen teil. Beim Wettkampf UdSSR gegen den Rest der Welt spielte Larsen vor Fischer am 1. Brett für den "Rest." Beim Kandidatenhalbfinale 1971 wurde er von Fischer aber sehr deutlich mit 6:0 besiegt, wobei Larsen in Denver sehr unter den ungünstigen klimatischen Bedingungen, der großen Hitze, litt und weit unter Wert verlor.
Peter Heine Nielsen, Dan Andersen und Thorbjörn Rosenlund haben dieser englischen Ausgabe von Bent Larsens: Best Games eine Vorwort voran gestellt, in dem sie darauf hinweisen, wie außergewöhnlich das Talent eines Spielers sein muss, wenn er sich praktisch alleine, ohne regelmäßiges Training oder einen spielstarken Trainer in einem recht kleinen Ort wie Thisted größtenteils autodidaktisch entwickelt. Larsen selber glaubte, dass der größte Schub bei der Entwicklung seines Schachverständnisses durch seine Kommentare zum Kandidatenturnier 1953 für Skakbladet verursacht war. Die intensive Beschäftigung mit den Partien der besten Spieler hatte sein eigenes Spielverständnis dramatisch verbessert.
Das Buch "Bent Larsen's best Games" von Bent Larsen basiert auf einer spanischen Ausgabe mit kommentierten Partien des großen dänischen Spielers und enthält 124 von ihm kommentierte Partien aus den großen Turnieren an denen er mitgespielt hat. Ergänzend sind einige Zeitungsartikel beigefügt. Auch über die verschiedenen Turniere, die Situation, in der die Partien gespielt wurden und einiges andere mehr, zum Beispiel seinen eigenen Stil, lässt sich Larsen in zum Teil auch längeren Textpassagen bisweilen ausführlich aus. Ergänzend zu den vielen lehrreichen und sehr ausführlichen Kommentaren, entält das Buch noch eine Reihe illustrierender Bilder, die den Damaligen Meisters ein Gesicht geben.
Ein Klassiker!
New in Chess Verlag, 2014
ISBN-10: 9056914685
ISBN-13: 978-9056914684
Softcover, 350 S.
In englischer Sprache
Euro 22,90
Garry Kasparov on Garry Kasparov, Part II: 1985-1993
Garry Kasparov on Garry Kasparov, Part III: 1993-2005
Dies sind die Fortsetzungsbände zu "Kasparov on Kasparov I 1973-1985" und schließen die Reihe ab. Die drei sehr aufwändig aufgemachten Bände aus dem Everyman Verlag bilden Kasparovs schachliche Autobiografie. Der erste Band schloss mit dem abgebrochenen ersten WM-Kampf ab. Im zweiten Band betrachtet Kasparov die Phase, in der er den Weltmeistertitel gewann und in den Jahren 1986, 1987 und 1990 dreimal erfolgreich gegen Karpov verteidigte. Der dritte Band beschäftigt sich schließlich mit dem letzten Teil von Kasparows Karriere, beginnend mit dem WM Kampf gegen Short, mit dem die beiden die Schachwelt spalteten, da sie diesen Kampf außerhalb der FIDE spielten, bis zu seinem Karriereende 2005 nach dem Turnier in Linares.
Im Wesentlichen handelt es sich bei dieser Autobiografie um eine Sammlung von kommentierten Partien, den Höhepunkten aus Kasparows Karriere, und davon gibt es viele. In den Einleitungstexten berichtet der 13. Weltmeister von seinem Kämpfen neben dem Brett, in erster Linie gegen den damaligen FIDE-Präsidenten Campomanes. Nach dem Split wandte Kasparows einen großen Teil seiner Energie für die Beschaffung von Geldern für seine PCA auf. Die Entscheidung, den WM-Kampf gegen Short ohne die FIDE zu spielen, betrachtet Kasparov im Nachhinein als den größten Fehler seiner Karriere.
Mit Garry Kasparov on Garry Kasparov erhält der Leser eine Auswahl großartiger Partien, vom "Meister" selber erstklassig kommentiert, und einen Einblick in die Kämpfe der Schachpolitik, ebenfalls aus erster Hand und aus der Perspektive von Kasparov berichtet
Im zweiten Band gibt es eine recht große Menge an Überschneidungen zur Reihe "Kasparov vs. Karpov.
Verlag: Everyman Chess, 2013
Sprache: Englisch
ISBN-10: 178194024X
ISBN-13: 978-1781940242
Gebunden, 496 Seiten
In englischer Sprache
Euro 36,95
Verlag: Everyman Chess, 2014
ISBN-10: 1781941831
ISBN-13: 978-1781941836
Gebunden, 500 Seiten
In englischer Sprache
Euro 30,95
Biografien
Michael Dombrowsky: Berliner Schachlegenden
Michael Dombrowskys Motivation, erklärt der Autor so: "Ich habe diese Geschichten erzählt, weil sie sonst verschwunden wären " Wie viele wunderbare Erinnerungen wohl schon den Gang des Irdischen gegangen sind? Diese hier jedenfalls dank Michael Dombrowsky nicht. Der Autor ist in Berlin aufgewachsen und zog später nach Hamburg, wo er viele Jahre als Journalist für verschiedene Zeitungen gearbeitet hat. Sein Buch über die Berliner Schachlegenden führt den Leser in die Zeit "vor und nach dem Mauerbau" zurück, als sich im Osten und Westen der Stadt erneut eine vitale Schachszene gebildet hatte.
Aus der Vielzahl interessanter Persönlichkeiten, die sich zu jener Zeit in der teils noch zertrümmerten, teils wieder aufgebauten und dann zerteilten Metropole rund ums Schach versammelten, hat der Autor zehn Spieler ausgewählt und stellt deren Wirken in Worten und Partien vor. Einige der Namen sind den Schachfreunden bestens bekannt: Klaus Darga, später viele Jahre der Bundestrainer des Schachbundes, und Hans-Joachim Hecht wurden vielfache Nationalspieler und Großmeister. Kurt Richter, Dr. Heinz Lehmann, Rudolf Teschner und Jürgen Dueball erlangten den IM-Titel. Heute wären sicher auch Großmeister, aber früher wurde die Titelvergabe noch strenger gehandhabt. Wolfram Bialas erlangte ebenfalls große Bekanntheit und Kurt Richter war durch sein scharfes Kombinationsspiel auch außerhalb Berlins eine Legende. Klaus Uwe Müller und Adolf Leander wurden außerhalb Berlins nicht so bekannt.
Die meisten dieser Schachfreunde wurden Mitte der 1940er Jahre geboren: Darga (1934), Delander (1934), Lieb (1934), Bialas (1935). Hecht und (1939) und Dueball (1943) waren etwas jünger, Teschner (1922) und Lehmann (1921) etwas älter. Richter (1900) und Müller (1915) waren die Senioren dieser von Michael Dombrowsky in Portraits erfassten Gruppe der "Berliner Schachlegenden".
Die Berliner Schachszene hatte sich schon vor dem Ersten Weltkrieg in den Cafés, dann Schachcafés jener Zeit gebildet und diese Tradition auch danach in so berühmten Lokalitäten wie das Moka Efti oder das Zielka bewahrt. Im "Romantischen Cafe" spielte Lasker gegen Max Planck und Albert Einstein schaute zu, so beschrieb es Geza von Cziffra laut Helmut Pfleger in seinem Vorwort. Auch Helmut Pfleger, den viele nach Süddeutschland "verorten", ist übrigens eigentlich ein Berliner. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte in Berlin aber noch noch ein Rest an Schachkultur - im wörtlichen Sinne - überlebt und formierte sich, wo es möglich war, neu.
In seinen Erzählungen beschränkt sich Michael Dombrowsky nicht nur auf zehn genannten "Legenden", die natürlich im Mittelpunkt stehen, sondern lässt viele weitere Zeitgenossen Revue passieren. Michael Dombrovsky erzählt mit den Fähigkeiten des versierten Journalisten viele Geschichten, mit denen diese Berliner Originale vor dem Auge des Lesers lebendig werden und stellt sie natürlich auch in ihren Partien vor. Und sie konnten wirklich Schach spielen!
Ein liebevoll gemachtes Werk für alle, die in eine vergangene Welt eintauchen wollen.
Edition Marco, 2013
Gebunden, 240 Seiten
ISBN-10: 3924833664
ISBN-13: 978-3924833664
In deutscher Sprache
Euro 29,90
Taktik
Georges Renaud & Victor Kahn: The Art of Checkmate
Dieses Büchlein, erstmals 1953 erschienen, ist ein Klassiker unter den Matt-Lehrbüchern. Die beiden Autoren zeigen die typischen Mattbilder und Beispiele aus der Praxis, in der die Matts kombinatorisch erzwungen wurden. Ein zeitlos nützliches Buch, nicht nur für Einsteiger, das von Russel Enterprise als Reprint neu aufgelegt wurde.
Über die Autoren:
Georges Renaud, 1893-1975, war der erste französische Landesmeister im Schach 1923. 1924 und 1927 spielte er für Frankreich bei den Schacholympiaden. Renaud hat mehrere Bücher geschrieben.
Viktor Kahn, 1889-1971, in Russland geboren, verließ 1912 seine Heimat und kam über Dänemark und Deutschland nach Frankreich. Kahn war lange aktiver Turnierspieler und spielt dreimal für Frankreich bei Schacholympiaden.
Russell Enterprise Inc. Neuauflage 2014
Softcover, 160 Seiten
ISBN 978-1-936490-84-4
In englischer Sprache
Euro 17,95
Prosa
Frank Schuster: Das Haus hinter den Spiegeln
Frank Schuster hat mit "Das Haus hinter den Spiegeln" ein Jugendbuch mit deutlichen Anklängen an Lewis Carrolls "Alice im Wunderland" und "Alice hinter den Spiegeln" vorgelegt. Die Heldin seines fantastischen Romans heißt hier Eliza, was nicht zufällig wie Alice klingt, und ist zehn Jahre alt. Mit ihr geschieht plötzlich eine merkwürdige Verwandlung: Sie behauptet, sie hieße in Wirklichkeit nämlich tatsächlich Alice und stamme aus einer Welt "hinter den Spiegeln". Zusammen mit ihrer Schwester Lorina, dem Mathelehrer Hundson und dem Erfinder Herrn Ritter macht sie sich auf die Suche nach dem Geheimnis für ihre Verwandlung. Und wie bei Lewis Carrol spielt ein Schachspiel eine große Rolle.
mainbook, 2014
ISBN 978-3-944124-72-8
177 S., Taschenbuch
Die Bücher wurden von New in Chess, Schach Niggemann, Schachverlag Ullrich und mainbook zur Verfügung gestellt.
Bücher, z.B. bei Niggemann kaufen...