Favoritensiege an der Spitze, Gedränge im Keller

von Klaus Besenthal
04.12.2016 – Die 6. Runde der Schachbundesliga brachte heute deutliche Siege für die Spitzenteams aus Baden-Baden, Solingen und Hockenheim. Auch Mülheim und Schwäbisch Hall mischen jetzt oben mit. Am Ende der Tabelle streiten sich derzeit sieben Mannschaften um drei Nichtabstiegsplätze. Dazu gehört auch der Münchener Verein MSA Zugzwang mit Spitzenbrett Stefan Bromberger (Foto von Markus Lammers). Mehr...

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Tabelle nach der 6. Runde:

 1. OSG Baden Baden            6 12  36½ 
 2. SG Solingen                6 12  34½ 
 3. SV Hockenheim              6 10  30 
 4. SV Mülheim Nord            6 10  28 
 5. SK Schwäbisch Hall         6  9  28½ 
 6. USV Dresden                6  6  25 
 7. Hamburger SK               6  6  25 
 8. SV Werder Bremen           6  6  24½ 
 9. Schachfreunde Berlin       6  5  25 
10. SG Trier                   6  4  22½ 
11. DJK Aachen                 6  4  21½ 
12. Speyer-Schwegenheim        6  4  19 
13. FC Bayern München          6  3  18 
14. SV Griesheim               6  2  16 
15. SK König Tegel             6  2  15½ 
16. MSA Zugzwang               6  1  14½ 

Aachen

Erfolgreiches Wochenende für den SV Werder Bremen: Auf den gestrigen 5:3-Sieg gegen Aachen folgte heute ein 4,5:3,5 gegen die SG Trier. Die Bremer haben ihr Punktekonto somit von 2:6 auf 6:6 geschraubt und sich in der Tabelle entsprechend nachhaltig konsolidiert. Trier ging es umgekehrt: Zwei Niederlagen an diesem Wochenende, neben der gegen Bremen auch noch gegen den Hamburger SK, machten keine Freude.

SV Werder Bremen          4½-3½ SG Trier                
 2 Areshchenko,Alexander  ½ : ½ Erdos,Viktor            2
 4 Bluebaum,Matthias      ½ : ½ Lupulescu,Constantin    3
 6 Edouard,Romain         ½ : ½ Parligras,Mircea-Emili  4
 7 Hracek,Zbynek          ½ : ½ Bobras,Piotr            7
 8 Nyback,Tomi            ½ : ½ Cyborowski,Lukasz      10
 9 Babula,Vlastimil       ½ : ½ Jaracz,Pawel           11
12 Markgraf,Rolf-Alexande 1 : 0 Seger,Ruediger         14
15 Meins,Gerlef           ½ : ½ Kolbus,Dietmar         15

Bereits gestern: Alexander Areshchenko (links, SV Werder), Julio Granda Zuniga (Aachen) - Foto: Reinhard Ahrens

Beim Hamburger SK hatte man sich gegen den Aufsteiger aus Aachen sicherlich etwas ausgerechnet, auch wenn keine wirkliche elomäßige Überlegenheit feststellbar war. Es zeigte sich aber erneut, dass man in Aachen eine Mannschaft zusammengestellt hat, die das Zeug hat, die Klasse zu halten: Endstand 4,5:3,5 für Aachen.

HSK-Aachen (Foto: Reinhard Ahrens)

Hamburger SK              3½-4½ DJK Aachen               
 2 Grandelius,Nils        0 : 1 Granda Zuniga,Julio Er  1
 4 Kempinski,Robert       ½ : ½ Iturrizaga Bonelli,Edu  2
 6 Svane,Rasmus           0 : 1 van Foreest,Jorden      3
 7 Huschenbeth,Niclas     ½ : ½ Donchenko,Alexander     4
 8 Hansen,Sune Berg       ½ : ½ Nijboer,Friso           6
 9 Ernst,Sipke            ½ : ½ Dambacher,Martijn       7
11 Lampert,Jonas          ½ : ½ Swinkels,Robin          8
15 Heinemann,Thies        1 : 0 Braga,Fernando         12

Rasmus Svane, heute Brett 3 beim HSK, muss morgen schon wieder ran. Bei der traditionellen "Bundesliganachlese" des Vereins (Mo, 5.12., 19 Uhr, Schellingstr. 41,  22089 Hamburg - Gäste willkommen) wird er dann sicher auch bereit sein, Fragen zu seiner Partie gegen den Niederländer Jorden Van Foreest zu beantworten:

 

Rasmus Svane (links), Jorden Van Foreest (Foto: Reinhard Ahrens)

Hockenheim

Das Baden-Württemberg-Center am... 

... am Motodrom von Hockenheim. (Fotos: Wilhelm Kannegießer)

Gegen den Aufsteiger aus Speyer hatte der SV Hockenheim es heute nicht leicht. Möglicherweise steckte den Stars der Mannschaft ja noch die gestrige Niederlage gegen die OSG Baden-Baden in den Knochen: Tomashevsky, Vitiugov, Jobava - gegen deutliche schwächere Gegner schafften sie alle nur ein Remis. Eine konkrete Gefahr, gar einen Punkt liegenzulassen, bestand aber zu keinem Zeitpunkt, und das 5:3 für Hockenheim war am Ende sicher eine klare Angelegenheit.

Dr. Luca Shytaj - der Ehemann von Elisabeth Pähtz (von ihr ist weiter unten noch die Rede) holte an diesem Wochenende zwei Punkte für die SG Speyer-Schwegenheim (Foto: Wilhelm Kannegießer)

Speyer-Schwegenheim       3 - 5 SV Hockenheim            
 1 Neiksans,Arturs        ½ : ½ Tomashevsky,Evgeny      2
 5 Horvath,Adam           ½ : ½ Vitiugov,Nikita         3
 6 Ruck,Robert            ½ : ½ Jobava,Baadur           4
 7 Nemeth,Miklos          0 : 1 Howell,David W L        5
 8 Kovacs,Gabor           ½ : ½ Buhmann,Rainer          6
10 Shytaj,Luca,Dr.        1 : 0 Saric,Ivan              7
12 Csonka,Attila Istvan   0 : 1 Moiseenko,Alexander    10
16 Theel,Thomas           0 : 1 Baramidze,David        12

Die Topstars der OSG Baden-Baden waren nicht - wie mancher es vielleicht erwartet hatte - über Nacht abgereist, sondern setzten sich heute gegen die hoffnungslos unterlegenen Spieler vom SV Griesheim noch einmal ans Brett. 7:0 stand es dann auch frühzeitig für Baden-Baden, und es war ausgerechnet Fabiano Caruana, der sich gegen den jungen schweizerischen IM Nico Georgiadis lange im Endspiel abmühen musste. Die Partie endete remis, und das in einer Stellung, in der die Computer deutliche Vorteile für Georgiadis ausgemacht hatten! Egal - dieses Wochenende war traumhaft für Baden-Baden, da gibt es nichts! Und Griesheim hat ja seit gestern immerhin auch seinen ersten Mannschaftssieg zu Buche stehen - eigentlich auch ein optimales Wochenende für die Hessen.

Nico Georgiadis (links) und Fabiano Caruana - oberhalb des Motodroms von Hockenheim (Foto: Wilhem Kannegießer)

OSG Baden Baden           7½-½ SV Griesheim             
 1 Caruana,Fabiano        ½ : ½ Georgiadis,Nicolas      2
 2 Vachier-Lagrave,Maxime 1 : 0 Krassowizkij,Jaroslaw   3
 4 Anand,Viswanathan      1 : 0 Grabarczyk,Miroslaw     4
 5 Svidler,Peter          1 : 0 Tazbir,Marcin           5
 6 Wojtaszek,Radoslaw     1 : 0 Jarmula,Lukasz          6
 9 Kasimdzhanov,Rustam    1 : 0 Walter,Stefan           7
10 Bacrot,Etienne         1 : 0 Grimm,Julius            9
12 Naiditsch,Arkadij      1 : 0 Nothnagel,Holger       12

Hier ein konkreter Eindruck von der großen Überlegenheit der Mannschaft aus Baden-Baden:

 

Mülheim

Das Spiellokal in Mülheim (Foto: Dieter Klein)

In Mülheim gab es heute für beide Münchener Mannschaften weitere Niederlagen - außer Spesen nichts gewesen, könnten die Männer aus der bayerischen Landeshauptstadt dieses Wochenende zusammenfassen. Der Deutsche Meister SG Solingen schlug den FC Bayern mit 6:2; für die Kollegen von der MSA Zugzwang gab es ein 2,5:5,5 gegen den SV Mülheim Nord. Die Mannschaften aus dem Westen stehen nach diesem Wochenende prächtig da: Solingen teilt sich den Platz an der Spitze der Tabelle jetzt nur noch mit Baden-Baden, Mülheim hat nach Mannschaftspunkten zu Hockenheim aufgeschlossen.

Gestern in Mülheim: Falk Hoffmeyer (links, MSA Zugzwang) und Florian Handke (rechts, SG Solingen) - Foto: Markus Lammers

FC Bayern München         2 - 6 SG Solingen              
 2 Bischoff,Klaus         0 : 1 Ragger,Markus           4
 3 Fedorovsky,Michael     ½ : ½ Predojevic,Borki        6
 5 Dragnev,Valentin       0 : 1 Smeets,Jan              7
 6 Johansson,Linus        ½ : ½ Nikolic,Predrag        10
 7 Lindgren,Philip        ½ : ½ Naumann,Alexander      12
 8 Schenk,Andreas         0 : 1 Handke,Florian,Dr.     13
14 Reich,Thomas           ½ : ½ Andersen,Mads          14
17 Gretz,Denis            0 : 1 Wegerle,Joerg          15
MSA Zugzwang              2½-5½ SV Mülheim Nord          
 1 Bromberger,Stefan      ½ : ½ Fridman,Daniel          4
 2 Kindermann,Stefan      0 : 1 Landa,Konstantin        5
 5 Schramm,Christian      0 : 1 Berelowitsch,Alexander  6
 6 Zysk,Robert            ½ : ½ Levin,Felix             7
 7 Gerigk,Erasmus         0 : 1 Feygin,Michael          8
 8 Dr. Hoffmeyer,Falk     ½ : ½ Zelbel,Patrick          9
 9 Eichler,Christoph      ½ : ½ Saltaev,Mihail         11
10 Lammers,Markus         ½ : ½ Dinstuhl,Volkmar,Dr.   12

Dresden

Der Mannschaftskampf zwischen den Schachfreunden Berlin und dem SK Schwäbisch Hall führte heute zu einem Ergebnis mit Seltenheitswert: Keine der acht Partien endete Remis. Betrachtet man die "Papierlage", dann war dies ein Kampf auf Augenhöhe, in dem das Spitzenteam aus Schwäbisch Hall das bessere Ende für sich hatte: 

Schachfreunde Berlin      3 - 5 SK Schwäbisch Hall       
 2 Melkumyan,Hrant        0 : 1 Rodshtein,Maxim         4
 3 Piorun,Kacper          0 : 1 Matlakov,Maxim Sergeev  5
 5 Kraemer,Martin         0 : 1 Laznicka,Viktor         6
 6 Mista,Aleksander       1 : 0 Le Roux,Jean-Pierre    10
 8 Sprenger,Jan Michael,D 0 : 1 Michalik,Peter         11
 9 Jakubowski,Krzysztof   0 : 1 Womacka,Mathias        13
10 Schreiner,Peter        1 : 0 Raykhman,Alexander     15
13 Baldauf,Marco          1 : 0 Zpevak,Pavel           16

Für den SK König Tegel gab es heute erneut eine Niederlage; man liegt nun auf dem vorletzten Tabellenplatz. Dresden dagegen liegt auf Platz sechs und hat mit dem Abstieg gar nichts zu tun.

SK König Tegel            1½-6½ USV Dresden              
 1 Stern,Rene             ½ : ½ Eljanov,Pavel           1
 2 Rabiega,Robert         0 : 1 Almasi,Zoltan           2
 3 Richter,Michael        0 : 1 Nisipeanu,Liviu-Dieter  3
 4 Moreno Tejera,Emilio   0 : 1 Gajewski,Grzegorz       5
 5 Muse,Mladen            0 : 1 Paehtz,Elisabeth        7
 6 Bruedigam,Martin       ½ : ½ Maiwald,Jens-Uwe        8
 7 Fruebing,Stefan        ½ : ½ Tischbierek,Raj        13
 9 Muse,Drazen            0 : 1 Hoffmann,Paul          16

Einen starken Auftritt legte heute Deutschlands Nr. 1 bei den Damen für die Dresdner hin:

 

Partien:

 

Ergebnisse und Tabellen beim Schachbund


Klaus Besenthal ist ausgebildeter Informatiker und ein begeisterter Hamburger Schachspieler. Die Schachszene verfolgt er schon seit 1972 und nimmt fast ebenso lange regelmäßig selber an Schachturnieren teil.

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KBesenthal KBesenthal 04.12.2016 11:57
Vielen Dank für den Hinweis - ist korrigiert.
Pawncatcher Pawncatcher 04.12.2016 09:49
Die Schlussstellung bei Caruana-Georgiadis war keinesfalls gut für Caruana! Er stand klar schlechter und konnte froh sein, dass Georgiadis das Remis annahm.
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