
Ruhe vor dem Sturm

Hier wird die Spreu...

... vom Weizen getrennt.


Das Duell der 13. und vorletzten Runde lautete natürlich Vladimir
Kramnik gegen Magnus Carlsen - nur wurde es nicht an einem Tisch
ausgetragen, sondern indirekt. Vladimir
Kramnik hatte in mehrfacher Hinsicht die besseren Karten. Nach Carlsens gestriger Niederlage lag
Kramnik mit einem halben Punkt Vorsprung vorne und konnte heute einfach
abwarten, was Carlsen einfallen würde. Außerdem hatte Kramnik gegen
Gelfand Weiß, Carlsen gegen Radjabov Schwarz.
Karmnik kämpfte um einen Sieg, konnte aber Gelfands Verteidigung nicht durchbrechen. Carlsen hatte im Endspiel gegen Radjabov keinen Vorteil, spielte aber so lange weiter, bis sein Gegner einbrach. Nun liegen beide Spieler vor der letzten Runde gleichauf.
| Runde 13, 31. März um 15 Uhr (MEZ) | ||
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Teimour Radjabov
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0-1
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Magnus Carlsen |
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Alexander Grischuk
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½-½
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Levon Aronian |
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Vladimir Kramnik
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½-½
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Boris Gelfand |
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Peter Svidler
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1-0
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Vassily Ivanchuk |
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Kommentar: GM Daniel King
Deutsch: Klaus Bischoff |
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Kritischer Blick

Noch kritischer

Magnus Carlsen wählte gegen Teimour Radjabovs 1.d4 die Nimzoindische Verteidigung. Gegen die Klassische Variante zog Carlsen dann das eher selten gespielte 4...d6 und folgte später einem Plan, der eher für die Königsindische Verteidigung typisch ist. Im 25. Zug wurden die Damen getauscht und im folgenden Endspiel mit Turm und Leichtfiguren befand sich die Partie stets im Gleichgewicht.
Trotzdem spielte Carlsen auch dann noch auf Gewinn, als die Stellung tot remis schien. Tatsächlich machte Radjabov unter dem Druck einige kleine Fehler und musste schließlich ums Remis kämpfen. Zum Schluss setzte sich Carlsen durch und gewann diese Partie nach 89 Zügen und sechs Stunden.


Nimzoindisch
Videozusammenfassung von Daniel King

Kramnik repariert eine Figur

Mit 5.e3 fand Kramnik einen sehr eigenwilligen Zug in der Fianchetto-Variante der Grünfeld-Verteidigung und gab damit der Partie eine originelle Richtung. Auch im weiteren Verlauf bemühte sich der 14. Weltmeister um eine aktive Spielführung, doch Gelfand hielt dagegen. Schließlich erhielt Kramnik ein Übergewicht, doch Gelfand fand stets genügend Gegenspiel, um die Partie zu halten.

1.d4


In der Vorstoßvariante der Französischen Verteidigung opferte Svidler einen Bauern und hielt damit Ivanchuks König in der Mitte fest. In einem sehr komplizierten Mittelspiel verlor Ivanchuk einmal mehr viel Zeit und brach zum Schluss relativ schnell zusammen.




Magnus Carlsen nach der Partie

John Nunn unterstützt Daniel King bei der Kommentierung

Ivanchuk in der Pressekonferenz

Anastasiya Karlovich und Vladimir Kramnik

Boris Gelfand, bis in die Haarspitzen motiviert

Kramnik ist guter Dinge

Radjabov in der Pressekonferenz

Auch Carlsen ist am Ende des Tage gut gelaunt

Das Turnierposter
Partiebeginn ist jeweils 14 Uhr (London), also 15 Uhr MEZ. Alle Partien werden live auf dem Fritzserver kommentiert. Den Löwenanteil der deutschsprachigen Kommentierung trägt GM Klaus Bischoff (Kostenlos für alle Premiummitglieder). Außerdem kommentieren Oliver Reeh mit Merijn van Delft und Karsten Müller sowie Stefan Kindermann mit Dijana Dengler.
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Klaus Bischoff
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Text: André Schulz
Fotos: Pascal Simon