ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Links:
Turnierseite....
ChessVibes mit Videos...
Zwischenbilanz nach der neunten Runde
Von André Schulz, Fotos: Frederic Friedel
Mit der gestern gespielten 9. Runde bewegt sich das Corus-Turnier
allmählich auf die Zielgerade zu. Noch vier Runden sind zu spielen.
In der A-Gruppe hatte der junge Aserbeidschaner Teimour Radjabov den besten
Start und einige Runden geführt, bis er von Veselin Topalov überholt wurde.
Gestern spielte Radjabov gegen Carlsen und Topalov gegen Aronian remis. Beide
Spitzenreiter führten die schwarzen Steine.
Teimour Radjabov, Spitzenreiter der ersten Runden
Radjabov testete gegen Carlsen einen "Kalaschnikov"-Sizilianer - Sveshnikov ohne Einschaltung von 4...Sf6 5.Sc3 -, die korrekte Bezeichnung lautet Löwenthal-Variante. Allzu viele Vorbilder gab es nicht. Ein Blick in die Mega 2007 zeigt, dass die Position nach 12.Le3 zuvor 19 mal gespielt wurde und nur zwei dieser Partien remis endete. Die beiden Jungstars fügten der Statistik ein weiteres Unentschieden hinzu, nachdem schon im 21.Zug die Spannung aus der Positionen entwichen war.
Radjabov hält damit seinen zweiten Platz mit +3 und wird mit seinem bisherigen Abschneiden sehr zufrieden sein. Allerdings warten noch schwere Aufgaben. Mit Svidler (5), Topalov (1) und Kramnik (4) muss er noch gegen drei Spieler des oberen Tabellendrittels antreten. Mit Motylev wartet noch ein etwas leichterer Gegner. Magnus Carlsen kommt bisher auf 3 Punkte, hat drei Niederlagen erlitten und bisher noch keine Partie gewonnen. Es ist klar, dass der junge Norweger im Konzert der Besten noch Lehrgeld zahlen muss. Das weiß er auch, allerdings gefällt dem ehrgeizigen Norweger diese Rolle nicht so recht.
Magnus Carlsen
Topalov hatte mit Schwarz gegen Aronian anzutreten, der ihn mit der Englischen Eröffnung konfrontierte.
Mit 12.e3 schlug Aronian einen in dieser Position neuen Weg ein und auch hier war vor dem 30.Zug die Stellung völlig verflacht. Topalov bleibt damit Erster mit +4 und 6,5 Punkten. Der Bulgare ist ohne Niederlage und muss noch gegen Radjabov, Kramnik, Svidler und Carlsen spielen.
Das spannungsgeladene Duell gegen Kramnik wird am Samstag stattfinden.
Auch Svidler und Kramnik trennten sich in einer recht ereignislosen Partie unentschieden, ebenso wie Sergey Tiviakov und Alexander Motylev nach längerem Kampf in einem ruhigen geschlossenem Caro-Kann.
Svidler hat eine Stellung, die ihm offenbar Übelkeit bereitet
Kramnik liegt mit 5,5 Punkten und +2 auf Platz Vier, Svidler punkgleich aufgrund der schlechteren Sonderwertung auf Platz Fünf. Tiviakov und Motylev liegen sind am anderen Tabellenende zu finden. Mit je 3,5 Punkten nehmen sie die Plätze Zehn und Elf ein und sind beide noch ohne Sieg.
Für die Siege sorgten gestern andere. Vishy Anand musste nach ordentlichem Turnierbeginn in den Kämpfen der ersten Drei der Weltrangliste Niederlagen gegen Kramnik und Topalov hinnehmen, was ihn ins Mittelfeld spülte.
Kramnik schlägt Anand
Topalov gegen Anand
Gestern war der niederländische Spitzenspieler Loek van Wely sein Gegner. Es muss Spaß machen, gegen Van Wely zu spielen, denn der lange Holländer spielt immer prinzipiell und versteckt sich nie, um vielleicht einmal ein Remis abzuklammern. Vielleicht hat es ihn für das eigene Weißrepertoire interessiert; jedenfalls kopierte er Anands Schwarzspiel aus der zweiten Runde gegen Motylev in der Bauernraubvariante und folgte der Vorgängerpartie bis zum 20.Zug. Dann folgte er dem Vorschlag von Anand aus dessen Kommentar zur Partie gegen Motylev und opferte eine Qualität. Das Endspiel neigte sich aber bald zugunsten von Weiß in schwierig werdender Position stellte Van Wely eine Figur ein.
Anand
Das Duell des Weltmeisterteams von 2002 entschied Ruslan Ponomariov für sich, als er seinen Sekundanten von damals Sergey Karjakin schlug. Im Najdorf-Sizilianer mit entgegen gesetzten Rochaden war Ponomariov mit Weiß am Königsflügel schneller und schnürte seinen Gegner ein. Am Ende entschied er die Partie mit einem taktischen Schlag.
Seinen ersten Sieg im Turnier feierte schließlich Alexej Shirov gegen David Navara. Nach einem Auftaktremis musste Shirov sechs Niederlagen in Folge hinnehmen und konnte sich dann mit zwei Remisen etwas konsolidieren. Gestern gelang ihm endlich ein Sieg, noch dazu mit den schwarzen Steinen.
Corus 2007 ist nicht Shirovs Turnier
Denker mit Kuli
David Navara, 21 Jahre, Topspieler
Die
Partien der Runden 1 bis 9...
In der B-Gruppe führt der Maxime Vachier-Lagrave mit +4 und 6,5 Punkten. Er gewann fünf Partien und verlor gegen den Chinesen Bu. Mit 16 Jahren ist Vachier-Lagrave der jüngste französische Großmeister und ist auf dem Weg nach oben. Hinter dem Führenden folgen mit einem Punkt Rückstand Bu Xiangzhi, Vitor Bologan und Pawel Eljanov. Dimitry Jakovenko liegt mit einem weiteren halben Punkt Rückstand auf Platz Fünf. Tatiana Kosintseeva hat als einzige Frau im Feld 4 Punkte eingesammelt, was in der Rangliste Platz Elf ist, aber für die junge Russin einen Elogewinn bringen würde.
Tatiana Kosintseva
Nadezhda Kosintseva spilt in derC-Gruppe
Suat Atalik ist außer Form und nimmt mit 2,5 Punkten das Tabellenende ein.
Suat Atalik
Die Partien der Runden 1 bis 9...
In der C-Gruppe dominiert Ian Nepomniachi mit nun 8 Punkten und +7. Offenbar ist der 16-jährige Russe dem Rest des Feldes haushoch überlegen. Michal Krasenkow folgt mit immer noch stattlichen 6,5 Punkten auf Platz Zwei vor Emanuel Berg. Die Talente Hou Yifan und Panimarjan Negi nehmen die Plätze Vier und Sieben ein.
Hou Yifan
Parimarjan Negi
Die Partien der Runden 1 bis 9...
Bilder der vergangenen Tage:
Großer Zuschauerandrang bei Kramnik gegen Anand in Runde 6
Navara gegen Topalov in Runde 6
Sergey Karjakin
Svidler konzentriert
Manuel Bosboom
Radjabov und Ponomariov bei der Analyse
Auf den Zahn gefühlt: Levon Aronian
Kramnik zeigt seine Partie gegen Anand
Der Weltmeister im Interview
Shirov und Motylev. Radjabov schaut zu.
Cheparinov und Danailov
Silviao Danailov hat in Wijk zusammen mit anderen Organisatoren die Grand Slam
Chess Association gegründet.
Kramnik und Carlsen bei der Analyse, Links. Aviv Friedman und Dirk-Jan Ten
Geuzendamm, Yuri Vasilievich fotografiert.
Topalov, Danailov und Cheparinov
Topalov zeigt seine Partie gegen Anand
Igor Stohl hält die Wand fest. Rechts: Gennadi Sosonko