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Turnierfavoritin zu sein, ist ein gutes Gefühl, aber wenn man sich selbst dann prominent auf dem Turnierposter sieht, kann das auch eine Belastung sein.
Die Favoritenbürde macht sich bemerkbar
Der Ausweg aus diesem Dilemma? Sich auf das Schach konzentrieren. Bei meiner üblichen Angst vor Doppelrunden hat dieses Mittel Wunder gewirkt und die Schmetterlinge in meinem Bauch in geordnete Bahnen gelenkt.
Und das hat mir Platz 1 beschert
Schach spielen in Guadeloupe, das auch karibischer Schmetterling genannt wird (ein Blick auf die Insel bei Google-Maps verrät warum), war eine poetische Erfahrung für Ihre Autorin. Ja, das Turnier zu gewinnen, hat zu dieser Erfahrung beigetragen, genau wie:
Die tropische Landschaft
Die hervorragenden Bedingungen und...
...die Leute, denen ich begegnet bin.
Ich hatte eine deutlich höhere Elo-Zahl als alle anderen Teilnehmer, aber ich weiß, dass man damit allein keinen Pokal gewinnt. Und ja, es gab den einen oder anderen bangen Moment:
Ende gut, alles gut. Ich wurde nicht bestraft, dieses Mal nicht.
Guadeloupe ist eine erstaunliche Insel und bietet mehr als Sonne, Sand und Meer. Hinter der Kulisse von Kokosöl und Palmen am Strand bietet das französische Überseedépartement:
Abwechslung (genau, warum nicht einmal ein Museum erwähnen?!), wobei die...
... reiche Kultur und...
... kulturelle Identität bewahrt bleibt.
Guadeloupe – und ich weiß, dies ist ein wirklich altes Klischee – vermittelt einem manchmal das Gefühl, es stamme direkt aus einer karibischen Tourismusbroschüre. Die Atmosphäre ist entspannt und locker, aber ohne jede Arroganz.
Fischer bei ihrer harten Arbeit
“Schach ist eine Unterhaltung”
Ich mag diesen Satz, den einer meiner Gegner erwähnt hat. Noch mehr gefiel mir, dass ich dabei das letzte Wort hatte… 1-0
Unterhaltungen in Schwarz und Weiß
Da alle Teilnehmer von Schachturnieren stets gespannt auf den Beginn der Unterhaltungen am Brett warten, könnte man auf den Gedanken kommen, diesen so sehr erwarteten Moment hinauszuschieben, sei keine besonders gute Idee. Aber nicht so in diesem Turnier.
Keine einzige Runde begann pünktlich, doch kein Spieler ließ sich davon aus der Ruhe bringen.
Es war die zweite Auflage des Turniers und Enthusiasmus, Energie und Begeisterung waren spürbar: in der Organisation um Turnierleiterin Cynthia Dinane und...
… in der allgegenwärtigen Schachleidenschaft
Aber die Verzögerungen vor Rundenbeginn lagen nicht an mangelnder Erfahrung oder...
...einer allzu entspannten Haltung.
Was den Rundenbeginn in Guadeloupe immer wieder verzögerte, habe ich noch bei keinem anderen Turnier erlebt und ich bin für diese Erfahrung dankbar. Es war eine besondere Erfahrung, die noch lange nachwirken wird: vor jeder Runde hielt Turnierleiterin Cynthia Dinane die übliche kurze Ansprache, in der sie auf praktische Dinge wie Vorträge, Rundenbeginn, Handyverbot etc. einging. Aber vollkommen neu für mich war der Appell, seinem Gegner direkt vor Partiebeginn zu applaudieren?!
Das klingt vielleicht seltsam, aber das ganze Turnier war von einer freundlichen, motivierenden Atmosphäre getragen. Vor jeder Runde wurden die Überraschungen der vorherigen Runde verkündet, die besten Leistungen gelobt und die Führenden beglückwunscht. Aber zugleich gab es aufmunternde Worte, um die weniger glücklichen Spieler zu motivieren.
Wie die Partie auch ausging, der Schwung war da.
Ich bin solche aufmunternden Reden, ein so offenes Herangehen an ein Open, nicht gewöhnt. Andernorts wirkt das vielleicht merkwürdig, aber in Guadeloupe passt es perfekt zur Stimmung auf der Insel. Und es hat mir geholfen, mein Gleichgewicht wieder zu finden, nachdem ich einen Rückschlag erlitten hatte, den ich als genauso schlimm empfand wie eine Niederlage.
Der Gegner kann jeden Fehler bestrafen.
Auszug aus einem Schach-Horrorfilm: mit Weiß gegen jemanden auf Verlust stehen, der 500 Elo-Punkte weniger hat... das Szenario, wie es dazu kommen kann, ist typisch und gar nicht so selten. Wenn Remis oder Niederlage für den besseren Spieler genauso schlimm sind, warum nicht einfach auf Biegen oder Brechen und bis es endgültig zu spät ist, auf Gewinn spielen?! Keine gute Idee…
Was tut man nach solchen Partien?! Den Kopf mit Hilfe der wunderbaren Landschaft freibekommen.
Teil zwei folgt in Kürze...