ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Mit dem Weltmeister muss man eben immer rechnen. Im Dortmunder Schauspielhaus läuft alles nach Plan für Wladimir Kramnik. Bei Halbzeit des Sparkassen Chess-Meetings liegt der Weltmeister mit 3 Punkten in Führung.
In der vierten Runde erteilte der Russe dem Jüngsten des Feldes eine Lektion.
Gegen die Katalanische Eröffnung des Weltmeisters fand Magnus Carlsen aus Norwegen nicht die beste Verteidigung. „Er hat wohl die Züge verwechselt“, vermutete Kramnik nach seinem Sieg und betonte, dass Magnus ein Riesentalent ist, aber für Turniere auf so hohem Level noch an seinem Eröffnungsrepertoire feilen muss. Kramnik lobte Carlsens Auftritt gegen Levon Aronian im Kandidatenmatch von Elista. Es habe gezeigt, welches Potential in dem jungen Großmeister steckt.
Kramnik, der trotz einer Angina in zu seinem Lieblingsturnier anreiste und noch immer leichte Halsschmerzen hat, peilt seinen achten Sieg in Dortmund an. Sein russischer Landsmann Jewgeni Alexejew attackierte zuletzt Peter Leko aus Ungarn, aber erreichte nur ein Remis. Damit liegt der Seriensieger schon wieder allein an der Spitze.
Anand gewann gegen Naiditsch
Seit heute gibt es auf der Bühne des Schauspielhauses neben dem Hauptturnier noch ein Match ehemaliger Dortmund-Sieger. Großmeister Heikki Westerinen aus Finnland, der die ersten internationalen Schachtage 1973 und dann noch einmal 1975 gewann sowie sein Kollege Vlastimil Hort aus Köln, der 1982 triumphierte, tragen bis zum Sonntag vier Partien aus.
Das Treffen der beiden Schachveteranen ist ein Geschenk des Honorarkonsuls der Tschechischen Republik, Heinz Fennekold, an die Schachtage.
Es wurde von ihrem alten Wegbegleiter Helmut Pfleger eröffnet (siehe Foto). Nicht nur die Nostalgiker werden sich über die Züge dieser Großmeister (beide vom Jahrgang 1944) freuen.
Die Großmeister Helmut Pfleger aus München und Klaus Bischoff aus Frankfurt am Main kommentieren seit vielen Jahren für die Zuschauer im Schauspielhaus über Kopfhörer die Partien der Superhirne. Häufig bekommen sie dabei prominenten Besuch. Peter Leko gesellt sich gern zu ihnen, wenn er eine Partie früher beendet hat und gefällt dann mit perfektem Deutsch und launigen Bemerkungen wie: „Schach ist unerschöpflich, das sieht man nicht nur an unseren Spielen, sondern auch an den Partien des Open Turniers. Die Teilnehmer dort spielen frisch drauflos“.
Im A-Open führt der Norweger Jon Hammer, ein Klassenkamerad von Magnus Carlsen mit makellosen 5 Punkten aus 5 Partien!
Jon Hammer
Er besiegte unter anderem auch Großmeister Lev Gutman. Titelverteidiger Olaf Heinzel und eine ganze Gruppe von Spielern haben derzeit 4 Zähler auf seinem Konto.
Olaf Heinzel
Wenn eine so hochkarätige Veranstaltung wie das Chess-Meeting zum 35. Mal stattfindet, kann man durchaus von historischen Dimensionen sprechen. Damit alles reibungslos klappt, werden Organisatoren mit Können und Engagement gebraucht. Zu ihnen gehören Turnierdirektor Stefan Koth und Pressesprecher Rolf Behovits.
Rolf Behovits, Stefan Koth
Beide sind 36 Jahre und damit etwa so alt wie die Schachtage. Ohne sie ist das Festival in seiner heutigen Form nicht denkbar. Schon seit fünf Jahren sind die beiden in ihren Funktionen und haben große Erfahrungen in der Schachszene gesammelt. Stefan Koth war zudem ein ganzes Jahrzehnt Vorsitzender der Schachfreunde Brackel, Rolf Behovits koordinierte auch die Pressearbeit beim WM-Duell 2004 zwischen Wladimir Kramnik und Peter Leko in Brissago (Schweiz) sowie bei Kramniks Match gegen das Schachprogramm Deep Fritz in Bonn Ende 2006.
Stefan Koth und Hans-Walter Schmitt
Zwei Tage lang war der Vizepräsident des Weltschachbundes FIDE, Geoffrey Borg aus Malta, zu Gast in Dortmund. Er kam von einer Sitzung der Verbandsspitze in Tallinn und erklärte, wie es in den nächsten Monaten im Kampf um die Schachkrone weitergeht. Im September findet die Weltmeisterschaft in Mexiko als Rundenturnier mit acht Großmeistern statt (vier davon sind in Dortmund am Start). Gewinnt Titelverteidiger Kramnik, so spielt er 2008 ein Match gegen den Unterlegenen der letzten Schach-WM, Weselin Topalow (Bulgarien). Siegt ein anderer in Mexiko-City, erhält Kramnik die Möglichkeit, gegen diesen noch ein Duell auszutragen. Künftig soll alle zwei Jahre ein Grand Prix (Weltcup) stattfinden, in dem der Herausforderer für den amtierenden Weltmeister ermittelt wird. So weit die wichtigsten Eckpunkte. Kramnik selbst will sich mit den Details aller Beschlüsse von Tallinn in Ruhe nach dem Dortmunder Turnier beschäftigen. Die Grafik der FIDE-Oberen stiftet selbst bei Insidern mehr Verwirrung als Aufklärung.
Pressetext zum Aufbau eines Turnierarchivs
(Dortmund, 28. Juni).
Anlässlich der 35. Auflage der Internationalen Dortmunder Schachtage fiel im
Rathaus der Stadt Dortmund heute der Startschuss für das neue Dortmunder
Schacharchiv. Veranstaltungsleiter Gerd Kolbe stellte das Konzept im Rahmen
einer Pressekonferenz vor. Das „Dortmunder Schacharchiv“ wird dauerhafter
Bestandteil des Dortmunder Stadtarchivs in der Märkischen Straße. „Das
Stadtarchiv bietet die idealen Möglichkeiten zum Aufbau des Schacharchivs.
Zudem ist dort eine professionelle Unterstützung gewährleistet“, so Kolbe. Ob
Fotografien, Zeichnungen, Schriftstücke, Bücher, Turnier-Bulletins oder Filme
– zahlreiche historische Gegenstände rund um den Schachsport in Dortmund
sollen im Schacharchiv ihren Platz finden. „Viele Dokumente liegen bereits
vor, aber jeder kann zum Aufbau des Archivs beitragen“, betont Kolbe. „Dabei
werden wir nicht nur sammeln, sondern das Material systematisch aufbereiten,
um es zu einem späteren Zeitpunkt der Öffentlichkeit vorzustellen.“
Herzstück des Archivs wird das Sparkassen Chess-Meeting mit seiner
traditionsreichen Geschichte sein, jedoch, so Kolbe, „bietet das Schacharchiv
ausreichend Raum, um den großen Stellenwert, den der Schachsport allgemein in
Dortmund besitzt, zu dokumentieren.“ Das Schacharchiv wird unter Federführung
des Veranstaltungsleiters Gerd Kolbe aufgebaut. Unterstützt wird er von
Sigfried Zill, langjähriger Schachspieler und -schiedsrichter aus Dortmund.
Großmeister Vlastimil Hort, Sieger der Schachtage im Jahr 1982, begrüßte die
Bemühungen zum Aufbau des Archivs: „Schach hinterlässt Spuren, und es macht
sehr viel Sinn, eine Chronik zu schaffen. Der Wert eines guten Schacharchivs
kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.“