Elisabeth Pähtz erklärt Rücktritt aus Nationalmannschaft

von ChessBase
29.05.2019 – Elisabeth Pähtz hat ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt. In einer Presseerklärung beklagt sie die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen im deutschen Schach und im Schachbund. Neben anderen Medaillen gewann sie zuletzt Bronze bei der Europameisterschaft der Frauen. | Foto: Lars OA Hedlund

ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024 ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024

ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan

Mehr...

Pressemitteilung von Elisabeth Pähtz:

Hiermit trete ich mit sofortiger Wirkung aus der Nationalmannschaft zurück. Mehr als 20 Jahre habe ich den Deutschen Schachbund (DSB) erfolgreich bei internationalen Wettkämpfen und Einzelturnieren vertreten.  Seit 2012 gewann ich sieben Einzel- und zwei Teamgoldmedaillen für mein Land - leider ohne den Eindruck, dass sich damit im Verband etwas an der Grundeinstellung gegenüber dem Frauenschach ändern würde. Erstklassige Turniere wie für die Männer in Baden-Baden oder Dortmund hat es für Frauen nie gegeben und wird es wohl auch künftig nicht geben.

Mein letzter Versuch im vergangenen Jahr, meinen Standpunkt und meine Unzufriedenheit über die Ungleichbehandlung der Frauen dem Präsidium des DSB zu erläutern, scheiterte. 

In Deutschland geht es im Schach allein um Elo-Zahlen. Medaillen spielen dabei offenbar keine Rolle. Durch Jana Schneider, Fiona Sieber, Annmarie Mütsch und mich wurden in den letzten Jahren für Deutschland die meisten Medaillen im Schach geholt. Wenn der DSB jedoch immer wieder allein die absolute Weltrangliste als Maßstab anlegt, bleiben solche Erfolge nicht nur ungewürdigt, sondern vor allem auch ohne Ausstrahlung auf die Entwicklung von Talenten und das Ansehen des Schachs im Konzert der anderen Sportarten.

Ich möchte mich für die Zusammenarbeit bedanken und wünsche dem Deutschen Schachbund viel Erfolg für die Zukunft.

 

Meldung in der Thüringer Allgemeinen...


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

Diskutieren

Regeln für Leserkommentare

 
 

Noch kein Benutzer? Registrieren