GM Markus Stangl verstorben

von André Schulz
02.11.2020 – Völlig unerwartet verstarb gestern früh der deutsche Großmeister Markus Stangl. Stangl spielte viele Jahre für Bayern München, später für Tegernsee und in Österreich für Jenbach. Im Mitropa-Cup kam er auch für die deutsche Nationalmannschaft zum Einsatz. | Foto: SC Vaterstetten-Grasbrunn

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Die erste November-Woche beginnt mit einer traurigen Nachricht. Mit nur 51 Jahren verstarb am Sonntag früh der deutsche Großmeister Markus Stangl. Stangl war in den 1980er JAhren ein großes Schachtalent, gewann als Jugendlicher zweimal den bayrischen Landesmeistertitel im Blitzschach und wurde bei der Juniorenweltmeisterschaft 1989 in Kolumbien Achter. 

Markus Stangl | Foto: Hartmut Metz

Markus Stangl gehörte zum festen Inventar der Schachmannschaft von Bayern München, kam hier erstmals schon 1986 zum Einsatz und gewann mit dem Team zwischen 1989 und 1995 sechsmal den Meistertitel. Zwischen 1987 und 2011 wurde er mit Bayern München zudem neunmal Mannschaftsblitzmeister. Später wechselte Markus Stangl zur SG Porz und gewann mit seiner neuen Mannschaft 1996, 1998 und 1999 die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft, 1997 auch die Blitzmannschaftsmeisterschaft. 1999 spielte Stangl für den SK Passau, dann für den TV Tegernsee. Von 2009 bis 2017 spielte er wieder bei Bayern München. Markus Stangl war außerdem in Österreich für Jenbach und in Italien für Marostica aktiv.

1988 wurde Markus Stangle zum Internationalen Meister ernannt. Den Großmeistertitel erhielt er 1993. Seine

Schachkarriere hatte Markus Stangl zugunsten seiner Berufsausbildung zurück gestellt. Er wurde Rechtsanwalt, arbeitete in München in einer Kanzlei und gründete mit seiner früheren Frau Anita Stangl in Starnberg eine Firma für Unterrichtsmedien, die Medien LB, die beide gemeinsam bis jetzt geführt hatten.

Freunden hatte Markus Stangl kürzlich noch berichtet, dass er sich während der Corona-Zeit mit Fahrradfahren fit hielt. 

Am Sonntag früh brach Markus Stangl plötzlich in seinem Haus zusammen und verstarb auf dem Weg zum Krankenhaus im Krankenwagen. Er wurde 51 Jahre alt.

 

 

 

 


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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