Kalinitschew siegt auf der Zielgeraden

von Klaus Besenthal
29.10.2016 – Überraschendes Ende der Deutschen Meisterschaft in Lübeck: Nicht der von sämtlichen Medien favorisierte junge Großmeister Rasmus Svane gewann den Titel, sondern der 60jährige Sergej Kalinitschew. Kalinitschew konnte seine fehlerbehaftete, aber schwierige letzte Partie am Ende gewinnen, während Svane nur ein Remis erreichte. Beide hatten 7 Punkte - es entschied die Feinwertung. Mehr...

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Fotos (soweit nicht anders vermerkt): Klaus Besenthal

Die Entscheidung über den neuen deutschen Meister

Der Auftakt zur neunten und letzten Runde: Am Spitzenbrett eröffnete der Präsident des Deutschen Schachbundes Herbert Bastian die Partie zwischen Daniel Malek und Rasmus Svane mit dem ersten Zug. Rechts der Lübecker Ullrich Krause, Präsident des Schachverbands Schleswig-Holstein. Auf dem Plakat des Sponsors: ex-Fußballer Christoph Metzelder... (Foto: Jan-Henrik Plackmeyer)

Nach der gestrigen 8. Runde hatte der Elofavorit Rasmus Svane seine Führung von einem halben Punkt trotz eines Remis gegen Björn Bente, seinen Klubkameraden vom Hamburger SK, behaupten können. Die Verfolger Sergej Kalinitschew und Alexander Gasthofer hatten sich - aus Svanes Sicht - praktischerweise ebenfalls unentschieden getrennt. Das war also die Ausgangslage vor der Schlussrunde: Svane 6,5 Punkte, Kalinitschew 6 Punkte, Gasthofer 5,5 Punkte. Der neue deutsche Meister würde letztlich aus dem Kreis dieser drei Spieler kommen müssen.

Spitzenpaarung der 9. Runde: Daniel Malek - Rasmus Svane. Malek ist zwar "nur" FM, hat aber eine Elozahl oberhalb von 2.400 Punkten - die Partie würde kein "Selbstgänger" für Svane werden. Eigene Titelchancen hatte Malek mit seinen 5 Punkten nicht mehr. (Foto: Jan-Henrik Plackmeyer)

Tisch 2: Thilo Kabisch und Sergej Kalinitschew. Kalinitschew benötigte einen Sieg, um Svane noch einmal angreifen zu können.

Tisch 3: Björn Bente und Alexander Gasthofer. Gasthofer hätte nur mit einem Sieg noch eine minimale Titelchance gehabt - die von Bente gewählte Französische Abtauschvariante ließ entsprechende Ambitionen aber gar nicht erst aufkommen. Bei vollem Brett einigte man sich in symmetrischer Stellung auf ein frühes Remis. Die Entscheidung über den neuen Deutschen Meister würde definitiv zwischen Svane und Kalinitschew fallen.

Björn Bente vom Hamburger SK hatte sich als Deutscher Pokalsieger 2015 für die DEM 2016 qualifiziert.

Es wurde auf ungeahnte Weise hochspannend. Sergej Kalinitschew stand gegen Thilo Kabisch eigentlich klar auf Verlust, doch der spielte plötzlich zu kraftlos. Kalinitschew konnte diese kritische Situation nicht nur überstehen, sondern erreichte gar ein Endspiel, das für ihn einfacher zu führen war als für seinen Gegner. Beide griffen noch mehrmals kräftig fehl, aber nachdem Kalinitschew den richtigen Plan dann doch noch gefunden hatte, stand seinem Sieg nichts mehr im Wege:

 
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1.e4 c5 2.Nf3 Nc6 3.d4 cxd4 4.Nxd4 g6 5.c4 Bg7 6.Nc2 d6 7.Be2 Nh6 8.0-0 f5 9.Nc3 0-0 10.Bg5 Nf7 11.Be3 b6 12.exf5 Bxf5 13.Qd2 Rc8 14.Rac1 Nce5 15.Nd4 Bd7 16.Nd5 e6 17.Nf4 Qf6 18.b3 Rc7 19.a4 Rb7 20.Nh3 Nc6 21.Nb5 e5 22.Ng5 Nd4 23.Bxd4 Nxg5 24.Be3 Ne6 25.Bf3 Rbb8 26.Nxa7 Nd4 27.Bxd4 exd4 28.Rfe1 Kh8 29.Nc6 Bxc6 30.Bxc6 Qh4 31.Re4 Qh5 32.Rce1 Qc5 33.Bd5 Qa3 Diagramm
34.Qd3?! Weiß hatte zu diesem Zeitpunkt erheblichen Vorteil erlangt, der sich in der Folge aber komplett verflüchtigte. Besonders ärgerlich für Kabisch: Mit 34.Re7 hätte er hier zum Mattangriff übergehen können, man sehe: Qxb3? 35.Rxg7 Kxg7 36.Qxd4+ 34...Qb2 35.f3 Qc3 36.Qxc3 dxc3 37.Kf2 Bh6 38.g3 Bd2 39.R4e2 Bxe1+ 40.Kxe1 Rfe8 41.Be4 g5 42.g4 h5 43.h3 Kg7 44.Kd1 Rbd8 45.Rg2 h4 46.Kc2 d5 47.cxd5 Rc8 48.Re2 Kf6 49.Re3 Rc5 50.d6 Rd8 51.Rd3 Ke5 52.d7 Kf4 53.Bf5 Kg3 54.Be6 Re5 55.Bf5 Re2+ 56.Kxc3 Kxh3 Diagramm
Eine hochinteressante Stellung, die es verdient hätte, in Lehrbücher aufgenommen zu werden. Bei schnellem Hinsehen wirkt Kg2 nebst h4-h3-h2-h1D schon hier extrem gefährlich, und es war in der praktischen Partie sicher schwer zu entscheiden, ob für Weiß passive Verteidigung oder ein aktiver Gegenangriff angesagt war. Die korrekte Beurteilung dürfte ungefähr so aussehen: 1. Weiß muss kurzfristig eine Figur für den schwarzen h-Bauern geben, 2. Dies ist wesentlich leichter zu organisieren, wenn man sich für den Turm entscheidet. Wollte man den Bauern mit dem Läufer stoppen, dann wären Züge wie Le4, f3-f4 erforderlich und es ist zunächst nicht erkennbar, wie das gehen soll. 3. Retten kann sich Weiß danach nur, wenn er seine Aktiva (Bd7, Bb3, Ba4) bestmöglich ausnutzt. 57.Rd6 Nach 57.Kb4! Kg2 58.Kb5 h3 59.Kxb6 h2 60.Rd1 Rf2 60...h1Q? 61.Rxh1 Kxh1 62.Kc7 Rh8 63.Be4+- 61.Be4 Rxd7 62.Rxd7 h1Q 63.f4+ Rf3 64.Rd3 Qh6+ 65.Kb5 wäre auf wundersame Weise eine ausgeglichene Stellung entstanden. Dem Weißen stand der Zug Td1 ohne weiteres zur Verfügung, so dass er das Opfer des Turms für den schwarzen h-Bauern nicht hätte vorbereiten müssen. Die Mobilisierung der eigenen Aktivposten hingegen hätte vor allem die Beseitigung des Bb6 und evtl. den Königsmarsch nach c7 erfordert. Also: 57.Kb4! 57...Kg2 58.Kd3? Und das ist ganz falsch. Im Sinne des eben Gesagten (Opfer des Turm für den h-Bauern, Königsmarsch nach c7 inkl. Beseitigung des Bb6) hat Weiß zuletzt zwei nutzlose Züge gemacht. Re7 58...Re1 war besser. Schwarz hat gar nicht die Absicht, auf d7 eine Qualität zu opfern, und dieser Turm wäre hinter den weißen Bauern am Damenflügel besser aufgehoben gewesen. 59.Rxb6 h3 60.Rh6 h2 61.a5 Diagramm
Wie man sieht, hatte Weiß schon den richtigen Plan erkannt, dabei aber die entscheidende Rolle des eigenen Königs vernachlässigt. 61...h1Q? Jetzt greift Schwarz daneben. Es war noch nicht zu spät für 61...Re1! 62.Rxh1 Kxh1 63.b4 Kg2 64.a6? Der nächste Fehler auf weißer Seite. Noch immer galt: Die weißen Bauern hätten die Unterstützung ihres Königs benötigt. 64.Kd4! 64...Kxf3? Danach ist die Partie erneut ausgeglichen. 64...Re5 ging bereits hier. Wie man gleich sehen wird, richtet sich dieser Zug gar nicht gegen die weißen Bauern, sondern verfolgt einen ganz anderen Plan. 65.b5? 65.Kd4! hätte die Partie gehalten. 65...Re5! Diagramm
Jetzt hat Schwarz endgültig den korrekten Plan gefunden. 66.Kc4 Rxf5! 67.gxf5 g4! So geht's! Weiß kann sich ruhig eine neue Dame holen - seine Stellung ist trotzdem verloren. 68.a7 g3 69.b6 g2 70.b7 g1Q 71.a8Q Qg8+ 72.Kc5
0–1
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Kabisch,T2331Kalinitschew,S24050–12016B3787th GER-ch9

Rasmus Svane brauchte jetzt einen Sieg, denn in der "Feinwertung" sah es nicht gut für ihn aus, und das dürfte ihm bewusst gewesen sein. Doch wie gewinnt man ein Endspiel, in dem beide Seiten nur noch einen Springer haben, in dem beide Seiten eine gesunde Struktur haben, in dem beiden Seiten ihren König bereits zentral aufgestellt haben, in dem keiner einen Freibauern bilden kann? Richtig: Es geht nicht. Interessant daran war, dass weder Rasmus Svane noch Daniel Malek Remis anbieten wollten - sie wiederholten die Stellung nicht dreimal, sondern gleich achtmal, bevor es dann doch zur Teilung des Punkts kam. Die Motivation? Spekulieren wir einfach: Svane wusste, er würde so nicht Meister werden können, also überlegte er immer wieder, ob es nicht doch noch irgendwie anders gehen würde; Malek hoffte vielleicht einfach auf (zu) leichtsinnige Gewinnversuche seines Gegners, die letztlich ihn begünstigen würden. Am Ende behielten dann - wie gesagt - beide die Nerven.

Neuer deutscher Meister jedoch war plötzlich Sergej Kalinitschew!

Siegerehrung: Karsten Schulz (3. Platz), Sergej Kalinitschew, Rasmus Svane (v.l.n.r.) (Foto: Jan-Henrik Plackmeyer)

Tabelle

Partien

 
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1.e4 c6 2.d4 d5 3.exd5 cxd5 4.Bd3 Nc6 5.c3 Qc7 6.Ne2 Bg4 7.f3 Bd7 8.Na3 a6 9.0-0 Nf6 10.Re1 e6 11.Bf4 Bd6 12.Bxd6 Qxd6 13.Qd2 0-0 14.Nc2 Rfc8 15.Nc1 Qc7 16.Nb3 Ne7 17.Qe2 Ng6 18.g3 Re8 19.Qf2 Qb6 20.Nc5 Bc6 21.Rab1 a5 22.Re2 Qc7 23.Rbe1 Rad8 24.Rb1 Ne7 25.b4 b6 26.Na6 Qa7 27.bxa5 bxa5 28.Na3 Nd7 29.Reb2 Rc8 30.Kg2 Ba8 31.Qc2 e5 32.Qa4 e4 33.Bb5 exf3+ 34.Kf2 Nc6 35.Bd3 Nce5 36.Bb5 Nc6 37.Bd3 Nf6 38.Kxf3 Ne4 39.Rc2 Nxc3 40.Rxc3 Qxd4 41.Bxh7+ Kh8 0–1
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Kummerow,H2266Svane,R25520–12016B13Lübeck1.1
Gasthofer,A2437Schwarz,F22511–02016A11Lübeck1.2
Bente,B2239Jugelt,T24180–12016B90Lübeck1.3
Malek,D2411Rehberg,R22321–02016A56Lübeck1.4
Tonndorf,M2223Kalinitschew,S24050–12016Lübeck1.5
Langheinrich,F2371Kololli,M22020–12016A21Lübeck1.6
Messarius,J2198Hirneise,J23240–12016B56Lübeck1.7
Kabisch,T2309Schroeder,C21931–02016B76Lübeck1.8
Liepold,S2188Fuchs,F2290½–½2016Lübeck1.9
Müer,S2289Gress,A21771–02016A34Lübeck1.10
Schön,D2146Möller,H2286½–½2016Lübeck1.11
Metz,H2284Görgens,M20801–02016Lübeck1.12
Schellmann,F2074Schulz,K22830–12016B09Lübeck1.13
Svane,R2552Kabisch,T23091–02016Lübeck2.1
Hirneise,J2324Gasthofer,A24370–12016Lübeck2.2
Jugelt,T2418Müer,S22891–02016Lübeck2.3
Schulz,K2283Malek,D24111–02016Lübeck2.4
Kalinitschew,S2405Metz,H22841–02016Lübeck2.5
Kololli,M2202Liepold,S21881–02016Lübeck2.6
Fuchs,F2290Schön,D21461–02016Lübeck2.7
Möller,H2286Langheinrich,F23711–02016Lübeck2.8
Schroeder,C2193Kummerow,H2266½–½2016Lübeck2.9
Schwarz,F2251Messarius,J21981–02016Lübeck2.10
Gress,A2177Bente,B22390–12016Lübeck2.11
Görgens,M2080Tonndorf,M22230–12016Lübeck2.12
Rehberg,R2232Schellmann,F2074½–½2016Lübeck2.13
Kalinitschew,S2405Svane,R2552½–½2016Lübeck3.1
Gasthofer,A2437Schulz,K2283½–½2016Lübeck3.2
Kololli,M2202Jugelt,T2418½–½2016Lübeck3.3
Möller,H2286Fuchs,F2290½–½2016Lübeck3.4
Malek,D2411Metz,H2284½–½2016Lübeck3.5
Bente,B2239Hirneise,J23241–02016Lübeck3.6
Kabisch,T2309Schwarz,F2251½–½2016Lübeck3.7
Müer,S2289Tonndorf,M22230–12016Lübeck3.8
Kummerow,H2266Liepold,S21881–02016Lübeck3.9
Schön,D2146Rehberg,R22320–12016Lübeck3.10
Langheinrich,F2371Gress,A21771–02016Lübeck3.11
Messarius,J2198Görgens,M2080½–½2016Lübeck3.12
Schellmann,F2074Schroeder,C2193½–½2016Lübeck3.13
Svane,R2552Kololli,M22021–02016Lübeck4.1
Jugelt,T2418Gasthofer,A2437½–½2016Lübeck4.2
Schulz,K2283Kalinitschew,S2405½–½2016Lübeck4.3
Fuchs,F2290Bente,B22391–02016Lübeck4.4
Tonndorf,M2223Möller,H22861–02016Lübeck4.5
Schwarz,F2251Malek,D24110–12016Lübeck4.6
Rehberg,R2232Kabisch,T23090–12016Lübeck4.7
Metz,H2284Kummerow,H2266½–½2016Lübeck4.8
Schroeder,C2193Langheinrich,F2371½–½2016Lübeck4.9
Hirneise,J2324Müer,S22890–12016Lübeck4.10
Liepold,S2188Messarius,J2198½–½2016Lübeck4.11
Gress,A2177Schön,D21461–02016Lübeck4.12
Görgens,M2080Schellmann,F20741–02016Lübeck4.13
Gasthofer,A2437Svane,R2552½–½2016Lübeck5.1
Schulz,K2283Jugelt,T24181–02016Lübeck5.2
Kalinitschew,S2405Fuchs,F22901–02016Lübeck5.3
Malek,D2411Tonndorf,M22231–02016Lübeck5.4
Kabisch,T2309Kololli,M22020–12016Lübeck5.5
Müer,S2289Metz,H22841–02016Lübeck5.6
Kummerow,H2266Möller,H22860–12016Lübeck5.7
Bente,B2239Schwarz,F22511–02016Lübeck5.8
Langheinrich,F2371Görgens,M20801–02016Lübeck5.9
Schroeder,C2193Rehberg,R22320–12016Lübeck5.10
Messarius,J2198Gress,A2177½–½2016Lübeck5.11
Schön,D2146Liepold,S21880–12016Lübeck5.12
Schellmann,F2074Hirneise,J2324½–½2016Lübeck5.13
Svane,R2552Schulz,K22831–02016Lübeck6.1
Kololli,M2202Kalinitschew,S24050–12016Lübeck6.2
Malek,D2411Gasthofer,A2437½–½2016Lübeck6.3
Tonndorf,M2223Jugelt,T24181–02016Lübeck6.4
Fuchs,F2290Müer,S22891–02016Lübeck6.5
Möller,H2286Bente,B2239½–½2016Lübeck6.6
Rehberg,R2232Langheinrich,F23710–12016Lübeck6.7
Kummerow,H2266Kabisch,T23090–12016Lübeck6.8
Metz,H2284Liepold,S21880–12016Lübeck6.9
Hirneise,J2324Gress,A2177½–½2016Lübeck6.10
Görgens,M2080Schroeder,C2193½–½2016Lübeck6.11
Schön,D2146Messarius,J2198½–½2016Lübeck6.12
Schwarz,F2251Schellmann,F20741–02016Lübeck6.13
Fuchs,F2290Svane,R25520–12016Lübeck7.1
Kalinitschew,S2405Malek,D2411½–½2016Lübeck7.2
Gasthofer,A2437Tonndorf,M22231–02016Lübeck7.3
Langheinrich,F2371Schulz,K2283½–½2016Lübeck7.4
Kabisch,T2309Möller,H22861–02016Lübeck7.5
Bente,B2239Kololli,M22021–02016Lübeck7.6
Liepold,S2188Müer,S2289½–½2016Lübeck7.7
Jugelt,T2418Rehberg,R22321–02016Lübeck7.8
Hirneise,J2324Schwarz,F22511–02016Lübeck7.9
Schroeder,C2193Metz,H22841–02016Lübeck7.10
Messarius,J2198Kummerow,H22661–02016Lübeck7.11
Gress,A2177Görgens,M20801–02016Lübeck7.12
Schellmann,F2074Schön,D2146½–½2016Lübeck7.13
Svane,R2552Bente,B2239½–½2016Lübeck8.1
Gasthofer,A2437Kalinitschew,S2405½–½2016Lübeck8.2
Schulz,K2283Kabisch,T2309½–½2016Lübeck8.3
Jugelt,T2418Malek,D2411½–½2016Lübeck8.4
Tonndorf,M2223Langheinrich,F2371½–½2016Lübeck8.5
Kololli,M2202Fuchs,F22901–02016Lübeck8.6
Müer,S2289Möller,H2286½–½2016Lübeck8.7
Liepold,S2188Hirneise,J23240–12016Lübeck8.8
Gress,A2177Schroeder,C2193½–½2016Lübeck8.9
Rehberg,R2232Messarius,J21981–02016Lübeck8.10
Schwarz,F2251Kummerow,H22661–02016Lübeck8.11
Görgens,M2080Schön,D21460–12016Lübeck8.12
Metz,H2284Schellmann,F20741–02016Lübeck8.13
Moeller,H2286Kololli,M2202½–½2016A1587th GER-ch9
Kabisch,T2331Kalinitschew,S24050–12016B3787th GER-ch9
Malek,D2411Svane,R2552½–½2016E4687th GER-ch9
Schulz,K2283Tonndorf,M22321–02016A4787th GER-ch9
Bente,B2239Gasthofer,A2437½–½2016C1587th GER-ch9
Langheinrich,F2379Jugelt,T2418½–½2016B8187th GER-ch9

Links

Turnierseite

Pressespiegel auf der Turnierseite...

Turnierseite des Schachbundes...

Ausschreibung...

Rückblick: Austragungsort und Organisation

Der eine oder andere hatte sich im Vorfeld der Meisterschaft darüber mokiert, dass "kaum Großmeister daran teilnehmen" würden. Der Grund: fehlende Startgelder und Siegprämien. Sportlich gesehen stimmt das sicherlich, aber eine Deutsche Meisterschaft bleibt letztlich eine Deutsche Meisterschaft, egal, wer teilnimmt! Und vielleicht wird ja mancher derer, die nicht gekommen waren, nach einem kleinen virtuellen Rundgang durch Lübeck mit seiner Entscheidung auch nicht mehr so ganz zufrieden sein:

Das Holstentor ist Lübecks bekanntestes Bauwerk. Rechts daneben: St. Petri und die "AltenSalzspeicher". Auf dem Weg zum Spielort dürfte jeder Teilnehmer der DEM hier vorbeigekommen sein, egal, ob er mit der Bahn oder mit dem Auto angereist war.

Das Holstentor bildet den westlichen Zugang zur von der Trave umschlossenen "Altstadtinsel", die in ihrer Gesamtheit seit 1987 zum "UNESCO-Welterbe" gehört.

Wer sich die schönen alten Gebäude nicht immer nur von außen ansehen möchte, der kann ins Buddenbrookhaus in der Mengstraße gehen, das an den "größten Sohn" der Stadt Lübeck erinnert: den Dichter und Nobelpreisträger Thomas Mann. Das Haus musste nach dem Krieg wieder aufgebaut werden, ist also nicht "richtig alt". Bis ins 19. Jahrhundert hatte die Familie Mann hier ihren Wohnsitz.

Ein weiterer Literatur-Nobelpreisträger mit Lübeck-Bezug war Günter Grass, der die letzten 20 Jahre seines Lebens "bei Lübeck" gewohnt hatte. Auch ihn ehrt die Stadt mit einem Museum, dem "Günter-Grass-Haus".

Und gleich noch ein Nobelpreisträger: Der ehemalige Bundeskanzler Willy Brandt wurde 1913 in Lübeck geboren. Das "Willy-Brandt-Haus" in der Königstraße ist baulich mit dem um die Ecke in der Glockengießerstraße gelegenen Grass-Haus verbunden.

Das Brandtsche Geburtshaus in der Meierstraße wird auch heute noch als Wohnhaus genutzt. An den Friedensnobelpreisträger erinnert eine an der Fassade angebrachte Gedenktafel.

Wir nähern uns nun dem Ort des schachlichen Geschehens! Das Holiday-Inn-Hotel liegt in zentraler Lage...

... unmittelbar vor dem Burgtor, das den nördlichen Zugang zur Altstadtinsel bildet.

Folgt man der Travemünder Allee, in der das "Holiday Inn" gelegen ist, Richtung Norden, dann erreicht man Travemünde, das politisch zur Hansestadt Lübeck gehört. Eine Großstadt mit eigenem weißem Sandstrand - das gibt es nicht so oft! Nicht wenige Lübecker genießen das noch ein bisschen mehr als der gemeine Autofahrer: Sie leisten sich ein kleines Motorboot wie auf unserem Foto, mit dem man die Trave hinab von der Altstadt direkt zum Strand fahren kann.

Das "Holiday Inn" war der perfekte Austragungsort für ein Schachturnier: Speis'...

... und Trank wurden von dem freundlichen Hotelpersonal zur bequemen Selbstbedienung bereitgestellt.

Auch der Spielsaal ließ keine Wünsche offen: bequeme Möbel, viel Platz, gute Beleuchtung, dicker Teppichboden.

Die Deutsche Meisterschaft hätte gar nicht stattfinden können, wenn es nicht das herausragende ehrenamtliche Engagement der vielen Helfer gegeben hätte. Nur ein paar Beispiele, die stellvertretend für alle anderen stehen mögen:

Thilo Koop (links), 1. Vorsitzender des Lübecker Schachvereins von 1873, Ullrich Krause, Präsident des Schachverbands Schleswig-Holstein, ...

... hier gemeinsam mit Jan-Henrik Plackmeyer.

Jan-Henrik Plackmeyer: Der in Lübeck aufgewachsene Journalist hatte bereits im Vorfeld gemeinsam mit seiner Kollegin Anne Fidelak das Begleitheft zur DEM erstellt. Während des Turniers war er nicht nur als Fotograf aktiv, sondern hat sich um eine Vielzahl organisatorischer Details gekümmert.

Die Schiedsrichter (links Bundesturnierdirektor Ralph Alt, in der Mitte Gerhard Meiwald) bekamen vor der 9. Runde von LSV-Chef Thilo Koop jeweils eine Schachtel mit Lübecker Marzipan überreicht - als kleine Anerkennung für den reibungslosen Turnierverlauf. (Foto: Jan-Henrik Plackmeyer)

 

 


Klaus Besenthal ist ausgebildeter Informatiker und ein begeisterter Hamburger Schachspieler. Die Schachszene verfolgt er schon seit 1972 und nimmt fast ebenso lange regelmäßig selber an Schachturnieren teil.

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