Kasparov trainiert Carlsen

von ChessBase
07.09.2009 – Es war ein gut gehütetes Geheimnis, jetzt ist es eine kleine Sensation: Seit sechs Monaten trainiert Garry Kasparov, der wohl beste Schachspieler aller Zeiten, das wohl größte Talent im heutigen Schach: Magnus Carlsen. Ziel ist es, den jungen Norweger im Laufe des kommenden Jahres zur Nummer Eins in der Welt zu machen. Zugleich soll Magnus Carlsen als Marke im Schach etabliert werden. Die norwegische Zeitung VG weiß mehr. Mehr...

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Unter absoluter Geheimhaltung hat Schachstar Magnus Carlsen, 18, den größten Spieler der Schachgeschichte, Garry Kasparov, als persönlichen Trainer verpflichtet. Ziel ist es den Norweger, der zur Zeit auf Platz vier der Weltrangliste liegt, im Laufe des kommenden Jahres zum besten Spieler der Welt zu machen. Außerdem soll Magnus Carlsen aus Lommedalen zur stärksten Marke im internationalen Schach gemacht werden.

"Man findet keinen größeren Namen als Kasparov", erklärt Carlsens ehemaliger Mentor, GM Simen Agdestein, "und auch keinen kompetenteren Trainer." Kasparov, der sich 2005 vom Turnierschach zurückzog, war von 1985 bis 2000 die unbestrittene Nummer Eins der Welt.

Die Zusammenarbeit, die bislang geheim gehalten wurde, dauert bereits sechs Monate, bestätigt Magnus Carlsen selbst. Was das Trainingsprogramm kostet, will er nicht verraten, aber bestätigt, dass es teuer ist.

Der ehemalige Direktor von Hjemmet Mortensen, Espen Agdestein, arbeitet jetzt daran, Sponsoren für Carlsen zu finden. "Hier trainiert der König seinen Kronprinzen", erklärte Espen Agdestein. "Kasparov ist eine lebende Legende und Carlsen die größte Attraktion in der heutigen Schachwelt. Das ist das Dream Team."

Geplant ist, dass die Zusammenarbeit mit Kasparov das gesamte kommende Jahr andauern soll, mit der Option einer Verlängerung. Am 15. September wird Kasparov nach Norwegen zu einer weiteren Trainingssitzung mit Carlsen kommen. Carlsen war schon zwei Mal bei Kasparov in Moskau und hat diesen Sommer 14 Tage in Kasparovs Sommerresidenz in Kroatien verbracht.


Training in Kroatien. Kasparov erklärt, wie man zur Nummer Eins wird. (Privatfoto).

"Bei so vielen Siegen, die ihm Dank seines immensen Talents und Kampfgeists relativ leicht zugefallen sind, wird der entscheidende Faktor unablässiger, harter Arbeit ihm seinen Platz in der Geschichte garantieren", erklärte Garry Kasparov gegenüber VG. Er glaubt, dass Carlsen trotz seines relativ jungen Alters bereits sehr kurz davor steht, die Nummer Eins zu sein. "In den sechs Monaten der Arbeit mit Magnus habe ich in ihm viele Eigenschaften der großen Weltmeister gesehen", fügt Kasparov hinzu.


Junger Mann, Riesentalent, große Pläne: Magnus Carlsen

Man schätzt, dass Kasparov im Laufe seiner Schachkarriere mehr als 30 Millionen US$ oder 23 Millionen Euros verdient hat, und dass ein Stab von 20 Leuten für ihn arbeitet, darunter Fahrer, Leibwächter und Köche. Nach seinem Rückzug vom Turnierschach hat er etliche Schachbücher geschrieben und sich politisch engagiert. Aber es ist nicht das Geld, das Kasparov antreibt. "Er trainiert nur eine einzige Person in der Welt, und das ist Carlsen, weil er glaubt Carlsen sei der Spieler mit dem meisten Talent", meint Espen Agdestein, der geholfen hat, den ersten Sponsor für den 13-Jährigen Carlsen zu finden. "Meine Aufgabe jetzt ist es, Magnus für den Markt sehr attraktiv zu machen und die richtigen Sponsoren auszuwählen, die eine Marke aufbauen können", meint Agdestein.

Magnus Carlsen erklärte, dass er sich darauf freut, mit Kasparov zu arbeiten. "Er verfügt über extreme Arbeitsfähigkeit, extremen Siegeswillen und extremen Perfektionismus", meinte Carlsen. "Ich hoffe jetzt, auch ein paar mehr dieser Eigenschaften zu entwickeln. Ziel ist es, die Nummer Eins der Welt zu werden."


Garry Kasparov: Der wohl beste Schachspieler aller Zeiten, politischer Gegner Vladimir Putins und immer für eine Überraschung gut.




Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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