05.10.2017 – Marcel Duchamp schrieb Kunstgeschichte und war ein starker Schachspieler. Und die Partien Duchamps haben Aaron Tucker inspiriert, ein Computerprogramm zu schreiben, das Schachpartien in Gedichte verwandelt. Wie das funktioniert, zeigte Jennifer Shahade kürzlich bei einer Blindschachveranstaltung. Aber man muss nicht blind spielen, um Schachgedichte zu schreiben. Chesspoetry.com lädt jeden Schachspieler ein, seine Partien zu Poesie werden zu lassen. | Foto: Tony Yueh
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Schach und Poesie: der "ChessBard"
"Chess Poetry" ist eine Idee und eine Webseite von Aaron Tucker und Jody Miller. Auf dieser Webseite kann man Schachpartien eingeben, die dann in Gedichte übersetzt werden. "The Translator" "verdichtet" jede Partie und speichert die daraus entstehenden Kunstwerke.
Zur Illustration dieser Idee organisierte Tucker im September 2015 eine Blindpartie mit Jennifer Shahade an der Ryerson Unversity in Toronto, wo er im English Department unterrichtet. Shahade, die bei großen Turnieren wie dem Sinquefield regelmäßig kommentiert, ist Redakteurin US Chess News (ehemals Chess Life Online) und hat schon eine Reihe von öffentlichen Veranstaltungen, bei denen es um das Schach geht, organisiert und durchgeführt, zum Beispiel das "Naked Chess" Projekt, eine moderne Variante des berühmten Fotos von 1963, auf dem Marcel Duchamp gegen eine nackte Frau Schach spielt. Aber die Veranstaltung an der Universität war die erste öffentliche Blindpartie Shahades.
Ein kurzes YouTube Video von der Veranstaltung - mit Dank an "The Ryersonian"
Die Partien, aus denen Gedichte werden sollen, können live gespielt werden — wie hier — oder im pgn-Format auf die Seite hochgeladen werden. Die daraus entstehenden Gedichte beruhen auf einer Sammlung von einem Dutzend Ursprungsgedichten, die Tucker geschrieben hat — jeweils sechs für Weiß und Schwarz. Für jede Seite gibt es ein Gedicht, das aus 64 Worten besteht, und wenn eine Figur zieht, dann führt das zur Auswahl eines Wortes aus den Quellgedichten, und dieses Wort wird dann vom Übersetzungsprogramm verwandelt, um ein eigenständiges Gedicht zu formen.
(Klicken führt zu einer größeren Ansicht)
Ein Jahr später gab es in der Tyler Contemporary Gallery an der Temple University im Rahmen der PHILALALIA eine Neuauflage der Veranstaltung und die beiden spielten vor einem großen und enthusiastischen Publikum noch einmal gegeneinander. Hier sind die Partie und das daraus resultierende Gedicht.
Weiß (Shahade)
Schwarz (Tucker)
blurred finger, added machine immensely mechanizes and bases flavour and instant, sketch exotically uses knight
lock likes interest or curve or tonight interrupts seashell and mechanical
Which memorized wink cored bound negative? unfiltered database or hunched thought
Where is each elderly boundary What is the suspended storm?
Shoreline makes or tides or begins or riddles and
Shahade und Tucker während ihrer Blindpartie im September 2016 | Foto: Daniel Meirom
Durch Duchamp inspiriert
Eine große Inspirationsquelle für die Entwicklung von "The ChessBard" waren die Werke und die Ideen von Marcel Duchamp. Duchamp war ein starker Schachspieler, und immer wieder griff er das Schach in seinen Werken auf, zum Beispiel in Schachpartie (1910), Die Schachspieler (1911) und Porträt von Schachspielern (1911).
Nächstes Jahr feiert Duchamps Projekt "Renuion", bei dem Duchamp 1968 öffentlich an der Ryerson Universität gegen den Komponisten John Cage Schach gespielt hat, fünfzigsten Geburtstag.
Tucker hat Duchamps Partie in Poesie übertragen und eine Sammlung dieser Gedichte als Buch unter dem Titel Irresponsible Mediums: The Chess Games of Marcel Duchamp veröffentlicht. Das Buch erscheint am 5. Oktober 2017, das Vorwort stammt von Jennifer Shahade. Tuckers Werk möchte "Duchamps lustvollen Ansatz der Kunstproduktion" nachempfinden, "und zugleich verblüffende, vom Computer erzeugte Gedichte generieren, die das Analoge und Digitale in seltsamen und überraschenden Kombinationen verbinden."
Spiel gegen "The ChessBard"
Wenn man gegen den Computer spielen will, kann man zwischen drei Schwierigkeitsstufen wählen und verfolgen, wie die eigenen Züge live in Poesie verwandelt werden. Wenn das zu sehr ablenkt, kann man warten, bis die Partie vorbei ist und sie dann "verdichten"! Danach kann man die Partie und das Gedicht ausdrucken, downloaden oder per Email an sich selbst schicken.
Das Programm sorgt übrigens dafür, dass jedes Gedicht einzigartig ist - auch dann, wenn man die gleiche Partie zwei Mal eingibt oder hochlädt.
Macauley PetersonMacauley ist Editor in Chief der ChessBase News in Hamburg, Germany, und Producer des The Full English Breakfast chess podcast. Er war Co-Producer eines Dokumentarfilms über Magnus Carlsen.
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