09.08.2017 – Der Sieger der gestrigen 6. Runde des Sinquefield Cups heißt Levon Aronian. Auf beeindruckende Weise besiegte der Armenier Wesley So und rückt damit in das Verfolgerfeld auf. Magnus Carlsen verpasste gegen Hikaru Nakamura hingegen den Gewinn Im Turmendspiel. Maxime Vachier-Lagrave bleibt in Führung.
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Carlsen verpasste Sieg gegen Nakamura
Hikaru Nakamura ist einer der besten "Kunden" von Magnus Carlsen, zumindest im klassischen Schach. Die Bilanz von 12:1 für Carlsen spricht Bände. Beim Sinquefield Cup in Saint Louis konnte der Norweger den US-Großmeister bisher allerdings noch nie bezwingen.
Mit zwei Siegen lief das Turnier für Carlsen nicht schlecht. Wäre da nicht die Niederlage gegen Maxime Vachier-Lagrave gewesen, dann könnte der Norweger sich das Feld von der Tabellenspitze her ansehen. So ist ist er "nur" einer Jäger des Franzosen, der das Feld vor der Runde mit einem halben Punkt anführte. Nach dem misslungenen Turnier in Stavanger ist das Selbstvertrauen bei Magnus Carlsen aber offenbar wieder hergestellt und gestern war er mit den weißen Steinen gegen Hikaru Nakamura auf den ganzen Punkt aus.
Im Abgelehnten Damengambit wählte Carlsen die Läuferentwicklung nach f4 und verpasste seinem Gegner in der Folge einen Isolani auf d5. Mit 13. Tc1 wich Carlsen von einer Partie zwischen Anish Giri und Sergey Karjakin ab, in diesem Jahr in Stavanger gespielt. Dort geschah 13.a3 und ein paar Züge später wurde der Punkt schon geteilt.
Carlsen belagerte stattdessen nun den schwarzen Isolani, Nakamura richtete sein Gegenspiel gegen den weißen Damenflügel. Nach einem taktischen Geplänkel mit reichlichem Abtausch von Figuren entstand im 25. Zug ein Endspiel mit Turm und Läufern, das Carlsen aber mit einem Mehrbauern erreichte.
Ein paar Züge später stand dann dieses Turmendspiel auf dem Brett:
Carlsen war nach der Partie davon überzeugt, dass das Endspiel gewonnen ist und die Einschätzung ist wohl richtig. Die beste Forstsetzung ist nun offenbar 41.Kg5. Im Interview meinte der Weltmeister, dass er hier noch nichts forcieren wollte und deshalb auf den Zug verzichtete. Ein paar Züge später spielte er jedoch g4-g5? und danach wird es schwer für Weiß. Carlsen probierte noch bis zum 94. Zug, den Gewinn zu erzwingen, doch Hikaru Nakamura wusste auf jede Drohung die richtige Antwort und hielt die Partie remis.
Carslen und Nakamura diskutieren die Partie
Nach 41. Kg5 kann Schwarz sich aber anscheindend nicht erfolgreich verteidigen, wie folgende Varianten zeigen:
Ian Nepomniachtchi und Peter Svidler begannen ihre Partie mit der Spanischen Eröffnung. Beim Übergang ins Endspiel erhielt Weiß zwar einen Freibauern am Damenflügel, aber mit ungleichfarbigen Läufern war dieser nichts wert.
Die Partie endete im 48. Zug mit der Punkteteilung.
Sergey Karjakin eröffnete seine Partie gegen Viswanathan mit der Modeeröffnung 1.d4 d5 2. Lf4, holte aber nichts heraus.
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Anand glich mühelos aus und strebte mit Vereinfachungen ein rasches Remis an.
Spitzenreiter Maxime Vachier-Lagrave musste seine Führung mit den schwarzen Steinen gegen Fabiano Caruana verteidigen und wählte dafür die von ihm so geliebte Sizilianische Najdorf-Variante. In der Bauernraubvariante mit eingeschobenem 7...h6 8.Lh4 präsentierte Caruana dann mit 10.Dd3 eine neuen Zug, der bei Vachier-Lagrave aber wenig Wirkung erzielte. Mit dem Manöver Sbd7, g7-g5, gefolgt von Se5 gewann Schwarz ein Tempo und kam zu Gegenspiel am Königsflügel.
Nach dem Damentausch verflachte die Partie später jedoch und auch hier kam es zum Remisschluss.
Caruana und Vachier-Lagrave
Einziger Tagessieger war damit Levon Aronian gegen Wesley So. In der Ragosin-Variante, die Aronian selbst auch mit Schwarz gerne spielt, gewann der Armenier erst das Übergewicht im Zentrum und führte dann einen entscheidenden Schlag am Königsflügel.
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