Evgeny Tomashevksy und Aleksandra Goryachkina sind die neuen russischen Landesmeister.
Das "Superfinale" der russischen Meisterschaften wurde in diesem Jahr in Tschita ausgetragen, weit im Osten Russlands gelegen, etwa 200 km von der monglischen Grenze entfernt und ca. 400 km bis zu chinesischen Grenze - für russische Verhältnisse ein Katzensprung. Tschita ist eine der Stationen an der Transsibirischen Eisenbahn. Von hier in den äußersten Südosten Russlands, zum Endpunkt Wladiwostok dauert es mit der Bahn aber noch zweieinhalb Tage.
Evgeny Tomashevsky - nach seinem Sieg nun Nummer 13 der Live-Weltrangliste - hat nach der dritten Runde die Führung im Turnier übernommen und danach praktisch nicht mehr abgegeben. Das Turnier beendete er mit plus 4, vier Siege ohne Niederlagen und 7,5 Punkten. Der Zweite, Sergey Karjakin, kam mit einem Sieg weniger, ebenfalls ohne Niederlage auf 7 Punkten.
Mit einer Ausnahme endeten alle Partien der Schlussrunde mit der Punkteteilung. Igor Lysyi besiegte Vladislav Artemiev und feierte als Einziger einen Sieg. Tomashevsky ging mit einem halben Punkt Vorsprung in die Schlussrunde und musste diesen gegen Peter Svidler verteidigen, was ihm mit Weiß einigermaßen mühelos gelang. Svidler hatte in der Grünfeld-Verteidigung eine Qualität gegeben, mit einem Freibauern genügend Gegenspiel erhalten - aber auch nicht mehr.
Sergey Karjakin konnte Tomashevsky mit einem Sieg in der Schlussrunde noch nach Punkten einholen. Er bemühte sich mit Schwarz in der Najdorf-Variante, kam aber nicht über ein Remis hinaus. Nikita Vitiugov wurde Dritter.
Evgeny Tomashevsky
Partien:
Frauenturnier
Aleksandra Goryachkina
Die Frauenmeisterschaft entschied Aleksandra Goryachkina souverän für sich. In der Schlussrunde reichte ihr ein Remis gegen Kateryna Lagno, denn ihre einzige Verfolgerin Alexandra Kosteniuk unterlag Ekateryna Kovalevskaya, nachdem der Ex-Weltmeisterin dort ein Turmendspiel aus dem Ruder gelaufen war.
Die 16-Jährige Goryachkina - im September wird sie 17 - aus Orsk ist die große Nachwuchshoffnung des russischen Schachverbandes. Hier setzte sie sich gegen die Spielerinnen der russischen Nationalmannschaft souverän durch, kassierte zwar zwischendurch auch eine Niederlage, verbuchte aber nicht weniger als sechs Siege. Kosteniuk wurde Zweite. Anastasia Bodnaruk freute sich über einen dritten Platz.
In der Schlussrunde zeigten die Frauen noch einmal die für das Frauenschach so typische kämpferische Einstellung: vier der sechs Partien wurden entschieden. Den Preis als kompromissloseste Spielerin gewann Valentina Gunina: Sie entschied zehn der elf Partien - nicht alle zu ihren Gunsten, aber viele.
Valentina Gunina
Partien:
Fotos: Eteri Kublasvili, Vladimir Barsky
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