Überzeugender Sieg der Topstars aus Baden-Baden

von Klaus Besenthal
03.12.2016 – Die OSG Baden-Baden hatte sich für den Bundesligakampf der 5. Runde beim SV Hockenheim bestens gewappnet: Caruana (Foto:Archiv), Vachier-Lagrave, Anand, Svidler - so lautete die Aufstellung an den vorderen Brettern. Hockenheim hatte ebenfalls eine starke Mannschaft aufgeboten, die dennoch dem Gästeteam durchgängig nominell unterlegen war. Das 5:3 für Baden-Baden war dann letztlich deutlich. Mehr...

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Tabelle nach der 5. Runde:

 1. OSG Baden Baden            5 10  29 
 2. SG Solingen                5 10  28½ 
 3. SV Hockenheim              5  8  25 
 4. SV Mülheim Nord            5  8  22½ 
 5. SK Schwäbisch Hall         5  7  23½ 
 6. Hamburger SK               5  6  21½ 
 7. Schachfreunde Berlin       5  5  22 
 8. SV Werder Bremen           5  4  20 
 9. SG Trier                   5  4  19 
10. USV Dresden                5  4  18½ 
11. Speyer-Schwegenheim        5  4  16 
12. FC Bayern München          5  3  16 
13. DJK Aachen                 5  2  17 
14. SV Griesheim               5  2  15½ 
15. SK König Tegel             5  2  14 
16. MSA Zugzwang               5  1  12 

Aachen

Die anderen "Kellerkinder" hatten wohl bereits ein wenig damit begonnen, den SV Werder Bremen in ihrem Kreis willkommen zu heißen - kein Wunder angesichts der 2:6 Punkte, mit denen die Bremer in die Saison gestartet waren. Heute gab es für den SV Werder nun endlich den erhofften Befreiungsschlag. Verantwortlich dafür war der deutliche 5:3-Sieg gegen den Aufsteiger DJK Aufwärts Aachen, dem auch der erstmalig aufgebotene Topstar Julio Granda Zuniga nicht helfen konnte: Der Peruaner verlor am Spitzenbrett gegen Alexander Areshchenko.

DJK Aachen                3 - 5 SV Werder Bremen         
 1 Granda Zuniga,Julio Er 0 : 1 Areshchenko,Alexander   2
 2 Iturrizaga Bonelli,Edu ½ : ½ Bluebaum,Matthias       4
 3 van Foreest,Jorden     ½ : ½ Edouard,Romain          6
 4 Donchenko,Alexander    ½ : ½ Hracek,Zbynek           7
 6 Nijboer,Friso          0 : 1 Nyback,Tomi             8
10 Hoffmann,Michael       ½ : ½ Babula,Vlastimil        9
11 Zaragatski,Ilja        1 : 0 Markgraf,Rolf-Alexande 12
14 van Foreest,Lucas      0 : 1 Meins,Gerlef           15

Auch im zweiten Aachener Kampf war am Ende der Nordverein obenauf: Mit dem 5,5:2,5-Sieg gegen die SG Trier konnte der Hamburger SK seinen direkten Tabellennachbarn vorerst abhängen und sich auf Platz 6 der Tabelle verbessern. Falls Sie - im Norden der Republik ansässig - sich die Partien der Hamburger (und andere Highlights dieses Bundesligawochenendes) einmal direkt aus berufenem Munde erklären lassen möchten, dann bietet sich Ihnen am Montag die Gelegenheit: Zur traditionellen "Bundesliga-Nachlese" des HSK (diesmal mit GM Rasmus Svane) sind Gäste immer willkommen (Mo, 5.12., 19 Uhr, HSK-Schachzentrum, Schellingstr. 41, 22089 Hamburg).

SG Trier                  2½-5½ Hamburger SK             
 2 Erdos,Viktor           0 : 1 Grandelius,Nils         2
 3 Lupulescu,Constantin   ½ : ½ Kempinski,Robert        4
 4 Parligras,Mircea-Emili ½ : ½ Svane,Rasmus            6
 7 Bobras,Piotr           0 : 1 Huschenbeth,Niclas      7
10 Cyborowski,Lukasz      1 : 0 Hansen,Sune Berg        8
11 Jaracz,Pawel           0 : 1 Ernst,Sipke             9
14 Seger,Ruediger         0 : 1 Lampert,Jonas          11
15 Kolbus,Dietmar         ½ : ½ Heinemann,Thies        15

Hockenheim

5:3 hat die OSG Baden-Baden gegen den SV Hockenheim gewonnen. In Führung gegangen waren die Baden-Badener durch einen etwas glücklichen Sieg an Brett 8: David Baramidze beging nur einen Fehler kurz vor dem Ende der Partie - der reichte Arkadij Naiditsch, um einen vernichtenden Angriff zu inszenieren. Ansonsten war es der erwartete Kampf auf Augenhöhe - mit einer Ausnahme: Die Partie zwischen Fabiano Caruana und Evgeny Tomashevsky besprechen wir an dieser Stelle nicht explizit, doch Sie sollten sich diesen Titanenkampf über 115 Züge und sieben Stunden unbedingt ansehen (die Partie finden Sie unten in der Partiensammlung). Eines steht jedenfalls fest: Wenn man einen Kampf unbedingt gewinnen will, dann ist es nicht schlecht, einen Caruana in der Mannschaft zu haben!  

SV Hockenheim             3 - 5 OSG Baden Baden          
 2 Tomashevsky,Evgeny     0 : 1 Caruana,Fabiano         1
 3 Vitiugov,Nikita        ½ : ½ Vachier-Lagrave,Maxime  2
 4 Jobava,Baadur          ½ : ½ Anand,Viswanathan       4
 5 Howell,David W L       ½ : ½ Svidler,Peter           5
 6 Buhmann,Rainer         ½ : ½ Wojtaszek,Radoslaw      6
 7 Saric,Ivan             ½ : ½ Kasimdzhanov,Rustam     9
10 Moiseenko,Alexander    ½ : ½ Bacrot,Etienne         10
12 Baramidze,David        0 : 1 Naiditsch,Arkadij      12

Eine ausgesprochen interessante Remispartie gab es zwischen den beiden Topstars Anand und Jobava an Brett 3:

 

Über den SV Griesheim war vor der Runde zu lesen gewesen, dass es nun endlich losgehen müsse - mit dem Punktesammeln. Als einzige der 16 Mannschaften hatten die Hessen alle bisherigen Kämpfe verloren gehabt. Heute kam die Wende: Der klare 5,5:2,5-Sieg gegen den mit vier Punkten so stark in die Saison gestarteten Aufsteiger aus Speyer war eine glasklare Sache, bei der man es sich sogar leisten konnte, eine nach nur acht Zügen erlangte Gewinnstellung (IM Robert Baskin gegen IM Luca Shytaj) noch zu verlieren!

SV Griesheim              5½-2½ Speyer-Schwegenheim      
 2 Georgiadis,Nicolas     1 : 0 Neiksans,Arturs         1
 3 Krassowizkij,Jaroslaw  1 : 0 Horvath,Adam            5
 5 Tazbir,Marcin          ½ : ½ Ruck,Robert             6
 6 Jarmula,Lukasz         ½ : ½ Nemeth,Miklos           7
 7 Walter,Stefan          ½ : ½ Kovacs,Gabor            8
 8 Baskin,Robert          0 : 1 Shytaj,Luca,Dr.        10
 9 Grimm,Julius           1 : 0 Csonka,Attila Istvan   12
17 Spitzl,Vinzent         1 : 0 Kraemer,Enrico         14

Begonnen hatte alles damit, dass Speyer den Griesheimern einen Punkt auf dem Silbertablett überreichte:

 

Mülheim

Fotos: Dieter Klein, SV Mülheim Nord

Die SG Solingen hatte die kurze Reise nach Mülheim mit einer halben B-Mannschaft angetreten (Topstars sind teuer!), was gegen die Münchener Mannschaft MSA Zugzwang heute immer noch gut genug war: 6,5:1,5 gewann der Deutsche Meister und konnte sich anschließend in Ruhe anschauen, was die Konkurrenz aus Baden-Baden und Hockenheim in ihrem direkten Aufeinandertreffen abgeliefert hatte. Und dass Brettpunkte keine Rolle spielen, wenn man Deutscher Meister werden möchte, hatte man ja ohnehin während der vergangenen Saison schon erfahren...

SG Solingen               6½-1½ MSA Zugzwang             
 4 Ragger,Markus          1 : 0 Bromberger,Stefan       1
 6 Predojevic,Borki       ½ : ½ Kindermann,Stefan       2
 7 Smeets,Jan             1 : 0 Schramm,Christian       5
10 Nikolic,Predrag        ½ : ½ Zysk,Robert             6
12 Naumann,Alexander      1 : 0 Gerigk,Erasmus          7
13 Handke,Florian,Dr.     1 : 0 Dr. Hoffmeyer,Falk      8
14 Andersen,Mads          1 : 0 Eichler,Christoph       9
15 Wegerle,Joerg          ½ : ½ Lammers,Markus         10

Für den gastgebenden SV Mülheim Nord gab es heute einen ungefährdeten 5:3-Sieg gegen die Münchener Bayern. Die Männer von der Ruhr gehören damit ab sofort zur Spitzengruppe der Tabelle, während die Bayern sich im Abstiegskampf befinden.

SV Mülheim Nord           5 - 3 FC Bayern München        
 4 Fridman,Daniel         ½ : ½ Bischoff,Klaus          2
 5 Landa,Konstantin       1 : 0 Fedorovsky,Michael      3
 6 Berelowitsch,Alexander ½ : ½ Dragnev,Valentin        5
 7 Levin,Felix            1 : 0 Johansson,Linus         6
 8 Feygin,Michael         1 : 0 Lindgren,Philip         7
 9 Zelbel,Patrick         ½ : ½ Schenk,Andreas          8
11 Saltaev,Mihail         ½ : ½ Reich,Thomas           14
12 Dinstuhl,Volkmar,Dr.   0 : 1 Gretz,Denis            17

In der nachstehenden Partie war der Mülheimer Konstantin Landa ganz am Ende kurzzeitig taktisch besser im Bilde als sein Gegner Michael Fedorovsky:   

 

Konstantin Landa (links), Michael Fedorovsky 

Mülheim-Bayern, Brett 1: Klaus Bischoff (links), Daniel Fridman

SG Solingen-MSA Zugzwang, Brett 1: Stefan Bromberger (links), Markus Ragger

Vor dem Start

Volle Konzentration

Der FC Bayern heißt in München auch "Die Roten"

Hervorragende Spielbedingungen beim SV Mülheim Nord

Vor der kritischen Phase

Dresden

Nach dem 4:4 gegen den USV TU Dresden haben sich die mit zwei Niederlagen in die Saison gestarteten Schachfreunde Berlin - nach zwei Siegen und dem heutigen Unentschieden aus den letzten drei Runden - einen Platz in der oberen Tabellenhälfte gesichert. Die Mannschaft hat offensichtlich solide Substanz. Auch Dresden steht in der Tabelle mit 4:6 Punkten ganz passabel da.

USV Dresden               4 - 4 Schachfreunde Berlin     
 1 Eljanov,Pavel          1 : 0 Melkumyan,Hrant         2
 2 Almasi,Zoltan          ½ : ½ Piorun,Kacper           3
 3 Nisipeanu,Liviu-Dieter ½ : ½ Kraemer,Martin          5
 5 Gajewski,Grzegorz      1 : 0 Mista,Aleksander        6
 7 Paehtz,Elisabeth       ½ : ½ Sprenger,Jan Michael,D  8
 8 Maiwald,Jens-Uwe       0 : 1 Jakubowski,Krzysztof    9
13 Tischbierek,Raj        0 : 1 Schreiner,Peter        10
16 Hoffmann,Paul          ½ : ½ Baldauf,Marco          13

Beim SK König Tegel, dem zweiten Verein aus der Hauptstadt, hat man noch keinen Weg gefunden, um in Sachen Klassenerhalt sicheren Boden unter die Füße zu bekommen. Heute gab es eine 2,5:5,5-Niederlage gegen den deutlich favorisierten SK Schwäbisch Hall, der nach diesem Erfolg den erwarteten Platz in der Verfolgergruppe des Spitzentrios belegt.

SK Schwäbisch Hall        5½-2½ SK König Tegel           
 4 Rodshtein,Maxim        ½ : ½ Stern,Rene              1
 5 Matlakov,Maxim Sergeev 1 : 0 Richter,Michael         3
 6 Laznicka,Viktor        1 : 0 Moreno Tejera,Emilio    4
10 Le Roux,Jean-Pierre    0 : 1 Muse,Mladen             5
11 Michalik,Peter         1 : 0 Bruedigam,Martin        6
13 Womacka,Mathias        1 : 0 Fruebing,Stefan         7
15 Raykhman,Alexander     ½ : ½ Muse,Drazen             9
16 Zpevak,Pavel           ½ : ½ Von Herman,Ulf         10

Partien aus Runde 5:

 

Ergebnisse und Tabelle beim Schachbund


Klaus Besenthal ist ausgebildeter Informatiker und ein begeisterter Hamburger Schachspieler. Die Schachszene verfolgt er schon seit 1972 und nimmt fast ebenso lange regelmäßig selber an Schachturnieren teil.

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